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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Bürgermeisterin, das Oberhaupt der Gemeinde, Leute einschüchtert und lauter krumme Dinger dreht, um an der Macht zu bleiben.«
     
    Derek schüttelte den Kopf. »Wir werden der Polizei so viele Informationen liefern, dass sie Nachforschungen anstellen muss.«
     
    »Richard hat bereits versucht, Stan Mancusi zu kontaktieren, den Kerl, von dem Sharons Ex erzählt hat, er würde oft in Salem am Hafen rumhängen. Mancusi leugnet, Tony jemals angerufen zu haben oder von den Fotos zu wissen. Er behauptet sogar, Tony hätte im Gefängnis ständig davon geredet, wie er sich an Sharon rächen würde, weil sie ihn hinter Gitter gebracht hat.«
     
    Derek fuhr sich frustriert mit den Fingern durch die Haare. »Könnte das stimmen?«
     
    »Ich bezweifle es. Richard hat sich über Mancusi erkundigt. Angeblich hat er eine autistische Tochter; wegen ihr ist er überhaupt erst mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er hat versucht, mit kleineren Diebstählen das Geld für ihre Betreuung in einer Spezialschule zusammenzukratzen. Und weißt du, wo seine Tochter jetzt ist?«
     
    Derek lockerte die Schultern und stöhnte. »Lass mich raten: in irgendeiner teuren Anstalt, obwohl sich kein Mensch erklären kann, wie er sich das leisten kann?«
     
    »Bingo. Wieder führt keine Spur zu Mary Perkins, aber ich möchte wetten, dass sie Mancusi angestiftet hat, die Fotos zu besorgen. Wir können es ihr nur nicht nachweisen.«
     
    Derek erhob sich, kippte seinen Kaffee in den Ausguss und spülte mit Wasser nach.
     
    Gabrielle stellte sich schweigend neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Erwartest du von mir wirklich, dass ich dasitze und zusehe, wie sie versucht, mich davon abzuhalten, das Einzige zu tun, was mir im Leben Frieden verschafft? Ich werde ihretwegen weder das Schreiben noch mein Leben aufgeben. Und ich lasse mir von ihr ganz bestimmt nicht diktieren, worüber ich schreiben darf.«
     
    »Du bist also wild entschlossen, dieses Buch zu verfassen, ohne Rücksicht auf meine Gefühle – oder auf die meiner Tochter?«
     
    Gabrielle wich erschrocken zurück. »Was soll das heißen? «
     
    »Marlene war alles andere als begeistert davon, dass ich Holly deinetwegen ausquartiert habe. Sie hat mich dafür kritisiert, dass ich unsere Tochter wissentlich einer Gefahr ausgesetzt habe. Und weißt du was?« Er raufte sich die Haare. »Sie hat verdammt Recht. Aber ich werde auf keinen Fall zulassen, dass sie das alleinige Sorgerecht bekommt, nur weil deine Gesellschaft für Holly eine Gefahr darstellt!«
     
    Gabrielles Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Sie sank auf den nächstbesten Stuhl. »Damit hat sie dir gedroht?«
     
    Derek nickte kurz.
     
    »Ich hatte ja keine Ahnung …«
     
    »Und jetzt, wo du es weißt …?«
     
    Gabrielle schluckte. »… werde ich den Termin mit dem Filmteam natürlich absagen.« Mit zitternden Händen fischte sie ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von Kayla Lawson, der zuständigen Produktionsleiterin, die sie im Rahmen eines Interviews zu einem anderen Buch kennengelernt hatte.
     
    Sie schilderte Kayla die Situation, dann lauschte sie eine Weile. »Verstehe, aber …«
     
    Einige Minuten später legte sie auf und sah Derek zerknirscht an. »Es ist zu spät. Kaylas Produzentin sagt, es gibt kein Zurück mehr. Die Gelder sind geflossen, die Zeit ist gebucht, alle stehen schon in den Startlöchern. Es tut mir leid.« Sie erhob sich.
     
    »Okay. Ich mach die Fliege.«
     
    Gabrielle wurde flau im Magen. »Wo willst du hin?«
     
    »Zu meinem Scheidungsanwalt, für den Fall, dass Marlene ihre Drohung wahrmacht«, knurrte er und stürmte an ihr vorbei.
     
    Gabrielle sank stöhnend auf ihren Stuhl. Sie hätte alles nur Erdenkliche auf sich genommen, damit Marlene ihm seine Tochter nicht wieder wegnahm. Sie hätte sogar ihr Buch geopfert. Da dies nun keine Option mehr war, fühlte sie sich – nüchtern betrachtet – zu einem gewissen Grad erleichtert, denn Mary Perkins musste aufgehalten werden.
     
    Doch ihre Gefühle waren zwiespältig. Sie hatte, ohne es zu wollen, dem Menschen Leid zugefügt, den sie auf der ganzen Welt am allermeisten liebte, und sie hätte alles getan, um es wieder gutzumachen.
     
    Nur leider hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie.
     
    Sharon starrte abwesend auf den Haushaltsplan der Bücherei. Seit geraumer Zeit versuchte sie vergeblich, sich auf die Zahlen und die nötigen Budgetkürzungen zu konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften immer

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