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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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hatte ich erwartet, dass er, so wie er es immer tat, nervös auf und ab marschieren und mir Vorträge darüber halten würde, wie wichtig dieses Casting und speziell dieser Film für mich waren. Aber das konnte noch kommen... der Tag hatte ja gerade erst angefangen.
    »Also, Lauren, was ist?«, hakte Dad nach. Mist, ich hatte vergessen, wie penibel er sein konnte. Aber da musste ich jetzt durch. Ich war mir sicher, es mit seiner Unterstützung zu schaffen. Vorausgesetzt, er trieb mich vorher nicht in den Wahnsinn.
    »Ich möchte etwas Modernes wie Brad Pitt oder was Ausgefallenes wie Keanu Reeves, aber ganz sicher nicht Walter Marcs oder Kim Wallace«, setzte ich unsere Diskussion fort.
    »Du solltest dir bessere Beispiele aussuchen, sowohl Brad Pitt als auch Keanu Reeves agieren nicht unter Künstlernamen, sondern unter ihrem richtigen Namen. Und zum Thema modern, ich glaube Brad Pitt ist etwa doppelt so alt wie du.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich studiere regelmäßig die Biographien der erfolgreichsten Schauspieler. Das solltest du auch tun. Es ist auf jeden Fall besser, aus dem zu lernen, was erfolgreiche Schauspieler getan haben, als mit erfolglosen Möchtegern-Künstlern rumzuhängen.«
    Ich wusste, dass Dad eine wandelnde Enzyklopädie für alte Filmklassiker war, aber sein Interesse für moderne Filme und Schauspieler war mir neu.
    »Ich bin nicht so eingleisig, wie du denkst Lauren«, bemerkte er, als habe er meine Gedanken gelesen. »Und ich warte immer noch auf eine gute Idee für deinen neuen Namen.«
    Ich dachte nach. Das Dumme war nur, dass trotz des Koffeins in meinem Kopf vollkommene Leere herrschte. »Tyler Hill«, meinte ich dann, wobei mir allerdings die rechte Überzeugung fehlte. Der Vorschlag wurde sofort abgeschmettert.
    »Das ist alles nicht so einfach. Darüber muss ich nachdenken.«
    »Ich verstehe das«, sagte Vater. »Es ist nur so, dass du dich erstens an deinen neuen Namen gewöhnen musst und wir zweitens deine Fotos und deinen neuen Lebenslauf fertigmachen müssen. Und zwar diese Woche noch, wir haben also nicht viel Zeit.«
    Da hatte er recht. Angestrengt durchsuchte ich meine grauen Zellen nach einer weiteren Inspiration, aber ich fand nichts. »Tut mir leid, im Moment ist Funkstille in meinem Hirn, vielleicht fällt mir im Laufe des Tages etwas ein.«
    »Na gut. Dann müssen wir diesen Punkt als unerledigt auf meiner Liste stehen lassen.«
    »Du hast eine Liste?« Ich hätte es wissen müssen. »Wie lang ist diese Liste?«
    Wortlos hielt Dad drei Din-A4-Seiten in die Höhe. Ich hatte es geahnt, diese zwei Wochen würden mir den Rest geben.
    »Also gehen wir zum nächsten Punkt über.« Dad war ganz geschäftsmäßig. »Wir müssen das Mannsein üben. Stacey hat sich bereiterklärt dich von jetzt an abends mitzunehmen.« Er machte eine Pause. »Ich glaube, da bringt sie ein wirkliches Opfer. Ihr werdet zu dritt sein.«
    »Zu dritt? Du meinst, ihr Freund kommt mit? Dieser Gorilla? Der hätte mich heute Morgen fast umgebracht!«
    »Wenn du irgendwas falsch machst, wird es ihm auffallen. Außerdem hat sie sowieso in ein paar Tagen einen neuen Verehrer. So kannst du dein Können an mehreren Männern ausprobieren«, entgegnete Vater.
    Ich seufzte. Wer hätte gedacht, dass Dad und Stace sich gegen mich verbünden würden? Die Zeiten, als sie sich regelmäßig stritten, hatten mir besser gefallen.
    »Schön. Sonst noch irgendwelche Hiobsbotschaften?«
    »Ich glaube nicht. Lass uns erst einmal meinen Wochenplan für dich durchsprechen. Ich habe eine Aufstellung der Aktivitäten gemacht, die wir erledigen müssen.«
    »Wochenplan?«
    »Ja. Wir müssen das Ganze organisieren, sonst verzetteln wir uns. Wir haben nur noch acht Tage Zeit, um dich für das Casting vorzubereiten, dreizehn, wenn wir die Wochenenden mit einrechnen. Für heute Morgen sind zwei Schauspielstunden angesetzt. Die wirst du bei mir haben.«
    »Darf ich mal sehen?« Ich streckte meine Hand nach den Blättern aus, die Dad in seiner Hand hielt.
    »Ich habe ohnehin eine Kopie für dich und Stace mitgebracht.« Dad reichte mir einige engbedruckte Seiten. Mit gerunzelter Stirn überflog ich die Tabellen, die mit Kommentaren und Terminen vollgestopft waren. Für jeden Tag waren mindestens zwei Schauspielstunden vorgesehen, in der zweiten Woche wurde der Unterricht auf vier Stunden pro Tag gesteigert. Daneben waren Termine wie »Fotoshooting«, »Kleidung einkaufen« oder »Recherche des Lebenslaufs« eingetragen. Abgesehen

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