Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
fest an den meinen presste … ein letzter tiefer Stoß … danach verließ mich die Erinnerung …
Als ich die Türe öffnete, stand eine frech grinsende Angela vor mir, deren spitze Fangzähne hervor blitzen.
„Darf ich reinkommen?“, fragte sie, wartete meine Antwort allerdings nicht ab.
Ich steckte kurz den Kopf nach draußen, um sicher zu sein, dass kein weiterer Besuch in der Nähe war. Schnell schloss ich die Türe und setzte mich auf das Bett, wo Angela bereits Platz genommen hatte. Ihre schönen Vampiraugen funkelten und sahen mich erwartungsvoll an.
„Sag mal, Süße, was grinst du eigentlich wie ein Honigkuchenpferd? Wirke ich so belustigend auf dich?“
Aber eigentlich ahnte ich schon den Grund ihres Verhaltens.
„Also entweder wurdest du heftig misshandelt, oder du hattest richtig heißen Sex. In beiden Fällen würde mich brennend interessieren, wer dein nächtlicher Besuch war. Und da ich keinerlei Verletzungen an dir feststelle, gehe ich davon aus, dass die zweit genannte Möglichkeit eher zutrifft.“
Für einen kurzen Augenblick sah ich sie an, dann drehte ich den Kopf zur Seite. Ich wollte genau nachdenken, was ich jetzt sagen würde. Dann entschied ich spontan:
„Angela, du hast recht. Ich hatte Besuch, und er hat mich leidenschaftlich geliebt. Aber … aber ich habe keine Ahnung, wer es war“, gab ich kleinlaut zu.
Angela wäre fast vom Bett gefallen, als sie mein Geständnis hörte. Sie begann, lautstark zu lachen:
„Kim, Süße – du bist einfach klasse, weißt du das? Ich dachte, mein Leben wäre jetzt neu und aufregend, seit ich ein Vampir bin, aber du schlägst mich mal wieder um Längen. Das ist ein Scherz, oder? Du wirst von einem Mann genommen, den du nicht kennst? Und du hast wirklich keine Ahnung?“
Ich verneinte.
Angela war aufgestanden und zum Fenster gelaufen. Es war offensichtlich, dass sie nachdachte.
„Er war ein Vampir, das steht fest. Ich habe seine langen Fangzähne bemerkt. Aber er hat mich nicht gebissen. Vielleicht Jacques?“
Angela drehte sich zu mir, noch immer sah sie sehr nachdenklich aus.
„Das glaube ich nicht. Vasco hat ihn erst vorhin gejagt. Er ist sich ganz sicher, ihn hier in der Nähe gesehen zu haben. Obwohl … er hat ihn dann irgendwann verloren. Möglich wäre es also. Aber würde er es tatsächlich wagen, das Anwesen von Nicolas zu betreten? Ich weiß nicht …“
Wir gingen einige Möglichkeiten durch, kamen allerdings zu keinem befriedigenden Ergebnis.
„Da ist noch was, dass ich dir sagen muss, Kim. Also … nun, Nicolas hat dich ebenfalls gehört … das solltest Du vielleicht besser wissen.“
Erneut grinste sie.
Himmel, wie peinlich das war! Und gleichzeitig war damit bewiesen, dass Nicolas als nächtlicher Besucher ausfiel.
Schade eigentlich – an diesen Gedanken hätte ich mich noch am ehesten gewöhnen können. Aber nach unserem Gespräch im Wald war mir klar, dass Nicolas es niemals wieder wagen würde, mich in irgendeiner Form beim Sex zu überrumpeln. Ich wollte gerade Angela eine Frage stellen, als meine Zimmertüre aufgerissen wurde.
Ich zuckte vor Schreck zusammen, als ein wutschnaubender Nicolas Santos in den Raum stürmte.
„Du kannst es wohl kaum abwarten, bis man dir den Rücken zudreht, was? Hast du nur darauf gewartet, dass ich das Haus verlasse, um ungestört deine Lust ausleben zu können? Ist das deine Rache, weil ich dir sagte, dass ich dich nicht anrühre, ehe du mich darum bittest? Aber ich habe dich gehört, Kimberly! Und verdammt, ich will sofort eine Erklärung von dir!“
Ohne Vorwarnung hatte er mich grob am Arm gepackt, und vom Bett hochgezogen.
„Nicolas, bitte! Lass sie los! Was soll denn das? Du tust ihr weh!“, fauchte ihn Angela an.
Inzwischen waren auch Vasco und Cedric dazu gekommen. Kurz darauf folgte Arthur.
„Was ist das hier, eine Versammlung? Muss ich jetzt um Erlaubnis fragen, mit wem ich mich vergnüge? Was wollt ihr also wissen? Ob es mir gefallen hat? Ja, hat es! Das nur zur allgemeinen Information.“
Trotzig hatte ich mich aus Nicolas festem Griff befreit und stand nun neben Angela. Schützend legte sie den Arm um mich. Aber Nicolas tobte noch immer und seine Vampirzähne traten gefährlich weit hervor.
Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich in diesem Augenblick große Angst vor ihm hatte. Er sah mich an, als wollte er mich jeden Moment schlagen. Vasco und Arthur waren näher getreten, während sich Cedric um Nicolas kümmerte.
Vorsichtig legte er ihm
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