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Traum ohne Wiederkehr

Traum ohne Wiederkehr

Titel: Traum ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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zeichnen? Sie spürte, wie weich ihre Knie waren, als sie um ihre Selbstbeherrschung kämpfte.
    »Was ist der Wunsch Eurer Majestät?« Sie war froh, daß ihre Stimme selbst in ihren eigenen Ohren fest klang, ohne jede Spur von Unsicherheit.
    »Was steht in den nächsten vier Sonnenumläufen bevor?«
    Tamisan wartete. Würde diese andere Persönlichkeit oder Macht in ihr, oder was immer es auch war, übernehmen? Ihre Hand bewegte sich nicht. Statt dessen zwang etwas sie dazu, den Kopf zu drehen, und ihre Augen blickten, wie von einem fremden Willen beherrscht, in eine bestimmte Richtung. Was sie sah, waren die Gardisten auf den Stufen, die sie alle an-, oder vielmehr durch sie hindurchblickten. Starrex! Sie klammerte sich an diesen Strohhalm, obgleich keiner der Offiziere ihm auch nur im geringsten ähnlich sah.
    »Schläft Olava? Oder hat der Mund vergessen, wo er ist?«
    Die Stimme der Oberkönigin klang noch schärfer als zuvor. Tamisan riß sich aus ihrem Bann.
    »Der Mund hat kein Recht, ohne Olavas Weisung zu sprechen.«
    Tamisan spürte, wie sich die Aufregung in ihr ausbreitete. Sie erfaßte nun ihre Linke und bewegte sie, als hätte sie keine Kontrolle mehr darüber. Sie wehrte sich nicht dagegen, als sie eine Handvoll des bräunlichen Sandes aufhob und ihn warf, um den Hintergrund des Bildes zu formen.
    Diesmal griff sie als nächstes nicht zu den blauen Sandkörnern. Statt dessen füllte sie ihre Rechte mit dem roten Sand, der aus ihrer Faust herausrieselte und die Umrisse eines Raumschiffs zeichnete, und darüber einen roten Kreis.
    Einen Augenblick zögerte sie, ehe sie mit Daumen und Zeigefinger eine Prise des grünen Sandes aufhob und damit Starrex’ Symbol unter das Schiff malte.
    »Nur eine Sonne«, las die Oberkönigin laut. »Schon in einem Tag also kommt der Feind. Aber was ist das andere? Was will Olava noch sagen, Mund?«
    »Daß sich einer unter den Anwesenden befindet, der der Schlüssel zum Sieg ist. Er wird sich gegen den Feind stellen, und durch ihn wird das Glück kommen.«
    »Oh? Und wer ist dieser Held?«
    Wieder blickte Tamisan auf die Gruppe der Offiziere auf den Stufen. Durfte sie es wagen, sich auf ihren Instinkt zu verlassen? Etwas in ihr drängte sie dazu.
    »Laßt jeden dieser Beschützer Ty-Krys zu mir kommen.« Sie hob einen Finger und deutete auf die Leibgardisten. »Jeder soll eine Handvoll des sehenden Sandes aufheben. Dann wird der Mund diese Hand berühren, und sie mag die Antwort streuen. Vielleicht offenbart Olava ihn auf diese Weise.«
    Zu Tamisans Überraschung lachte die Oberkönigin. »Vermutlich keine so schlechte Weise, einen Helden auszuwählen. Ob es nach Olavas Willen geschieht, ist eine andere Sache.« Ihr Lächeln schwand nach einem kurzen Blick auf die Offiziere, als wäre ihr ein Gedanke gekommen, der sie ein wenig beunruhigte.
    Auf ihr Geheiß kam einer nach dem anderen zu Tamisan. Unter den Schatten ihrer Helme sahen ihre Gesichter einander sehr ähnlich, und Tamisan, die jeden studierte, wußte nicht, wie sie Starrex erkennen sollte.
    Jeder nahm eine Fingerspitze des grünen Sandes auf, streckte die Hand mit der Handfläche nach unten aus, und ließ die Sandkörner hinabrieseln, während Tamisan ihre Fingerspitzen sanft auf seine Knöchel legte. Der Sand fiel, ohne auch nur die Spur eines Zeichens zu bilden.
    Erst beim letzten der Offiziere war es anders. Der Sand rieselte nicht hinab, sondern fiel wie zusammengeballt. Er malte das gleiche Symbol in den Sand, das sich bereits auf dem Tisch befand. Tamisan blickte hoch. Der Offizier starrte auf den Sand, ohne auf Tamisan zu achten. Seine Mundwinkel wirkten angespannt, und sein Gesichtsausdruck war der eines Mannes, der sich in die Enge gedrängt fühlt.
    »Das ist Euer Mann!« rief Tamisan. War es Starrex? Sie mußte sichergehen. Wenn sie sich nur jetzt gleich vergewissern könnte!
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.
    »Olava spricht falsch!« rief der Offizier hinter ihr, der sie hierhergebracht hatte.
    »Vielleicht sollten wir über Olavas Rat nachdenken.« Die Stimme der Königin klang nun fast wie das tiefe Schnurren einer Katze. »Könnte es nicht sein, daß sein Mund nicht immer ganz in seinem Sinne, sondern für andere als ihn spricht? Ihr, Hawarel, also sollt unser Retter sein?«
    Der Offizier sank auf ein Knie und faltete die Hände auffällig, als sollten alle sehen, daß er nicht nach einer Waffe griff.
    »Es ist nicht meine Wahl, nur Euer Wille geschehe, Majestät.« Trotz seiner ganz

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