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Traum ohne Wiederkehr

Traum ohne Wiederkehr

Titel: Traum ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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offensichtlichen Anspannung klang seine Stimme völlig ruhig.
    »Majestät, dieser Verräter …« Zwei der Leibgardisten machten eine Geste, als wollten sie Hand an ihn legen und ihn wegzerren.
    »Nein! Hat nicht Olava gesprochen?« Der Sarkasmus im Ton der Oberkönigin war nun unüberhörbar. »Doch um uns zu versichern, daß Olavas Wille geschehe, werden wir gut auf unseren zukünftigen Retter aufpassen. Da Hawarel unseren Kampf mit den verfluchten Sternenmännern austragen soll, müssen wir ihn verschonen. Und …«, jetzt blickte sie Tamisan an, die völlig verwirrt über die veränderte Situation und die Feindseligkeit war, die man Olavas Wahl entgegenbrachte. »… Olavas Mund soll mit Hawarel auf den gelesenen Augenblick warten und so vielleicht Olavas Auserwähltem die Kraft und Stärke einflößen, die ein solcher Kampf von unserem Retter erfordert.« Das Wort »Retter« klang aus dem Mund der Oberkönigin jedesmal spöttisch und voll hintergründiger Drohung.
    »Die Audienz ist beendet.« Die Oberkönigin stand auf und schritt hinter ihren Thron, während die Anwesenden auf die Knie sanken, dann war sie verschwunden. Der Offizier, der Tamisan gebracht hatte, erhob sich wieder, genau wie die anderen, und trat dicht an ihre Seite. Noch ehe Hawarel sich hatte rühren können, hatte einer der Leibgardisten ihm das Schwert aus der Scheide gezogen. Dann eskortierten die Bewaffneten ihn und Tamisan aus dem Saal, doch keiner legte Hand an sie.
    Im Augenblick war sie nicht beunruhigt über die gegenwärtige Situation, im Gegenteil, sie hoffte, bald eine Möglichkeit zu haben, sich mit Hawarel unter vier Augen zu unterhalten, um sich zu vergewissern, ob er tatsächlich Starrex war. Und wenn ja, hatte sie zumindest schon einen ihrer beiden Mitträumer gefunden.
    Wieder schritten sie durch viele Korridore, bis sie zu einer Tür kamen, die einer von Hawarels Bewachern öffnete. Der Gefangene trat hindurch, und Tamisans Begleiter bedeutete ihr, ihm zu folgen. Dann fiel die Tür ins Schloß, und Hawarel wirbelte heftig herum.
    Unter dem Stirnschutz seines Helmes funkelten seine Augen wie kaltes Feuer, und es sah aus, als wolle er einem Feind an die Kehle springen.
    Seine Stimme war ein rauhes Wispern: »Wer – wer hat Euch auf meinen Tod angesetzt, Hexe?«
     
4.
     
    Seine Hände streckten sich nach ihrem Hals aus. Tamisan hob den Arm, um ihn abzuwehren, und stolperte rückwärts.
    »Lord Starrex!« Wenn ich mich täusche, wenn …
    Obgleich seine Fingerspitzen über ihre Schulter streiften, packte er sie nicht. Statt dessen wich jetzt er ein paar Schritte zurück und starrte sie mit halboffenem Mund an.
    »Hexe! Hexe!« Die Heftigkeit seiner Worte machten sie zu Pfeilen.
    »Lord Starrex«, wiederholte Tamisan. Bei seinem sichtbaren Schrecken fühlte sie sich jetzt auf festerem Boden und befürchtete nicht mehr, daß er ihr etwas antun würde. Seine Reaktion auf diesen Namen genügte ihr als Bestätigung, daß sie sich nicht geirrt hatte, auch wenn er offenbar nicht bereit war, es zuzugeben.
    »Ich bin Hawarel von den Vanora!« Seine Stimme klang krächzend.
    Tamisan schaute sich um. Sie befanden sich in einem kahlen Raum, wo kein heimlicher Lauscher sich versteckt halten könnte. In ihrer eigenen Zeit und Welt gäbe es viele Möglichkeiten, sie abzuhören, aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß dieses Ty-Kry technisch bereits so weit fortgeschritten war. Es war nun unbedingt erforderlich, Hawarel-Starrexs Mitarbeit zu gewinnen.
    »Sie sind Lord Starrex«, sagte sie voll kühnen Selbstvertrauens. »Genau wie ich Tamisan, die Träumerin, bin. Und das hier, in dem wir gefangen sind, ist der Traum den Ihr von mir bestelltet.«
    Er hob eine Hand an seine Stirn, dabei berührte er seinen Helm. Ungehalten riß er ihn sich vom Kopf und warf ihn von sich, daß er klirrend über den glatten Boden schlitterte. Sein Haar wurde von einem Netz zu einer Art schützendem Kissen hochgehalten, was ihm in Tamisans Augen ein merkwürdiges Aussehen verlieh. Es war schwarz und voll, und seine Haut war vom gleichen Sonnenbraun wie die ihres neuen Körpers. Ohne den Schatten, den der Helm darüber geworfen hatte, konnte sie sein Gesicht besser sehen, aber sie fand keine Ähnlichkeit mit dem des Herrn des Himmelsturms. Es war das eines etwas jüngeren, weniger selbstherrlichen Mannes.
    »Ich bin Hawarel«, wiederholte er störrisch. »Ihr wollt mich in eine Falle locken, oder vielleicht hat die Falle sich bereits geschlossen, und Ihr

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