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Trauma

Trauma

Titel: Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Lorrie.

    Punchinello war derselben Ansicht. »Mein Vater meint, Charles Bronson wäre der Richtige, um ihn darzustellen.«
    »Der ultimative König der Schmachtfetzen«, schwärmte Lorrie.
    »Meine Kindheit war kalt und lieblos, doch es gab Dinge, die mich dafür entschädigt haben. Als ich zehn war, habe ich zum Beispiel unheimlich viel über Schusswaffen, Messer und Gift gelernt, als Vorbereitung für den Tag, an dem ich mich an Virgilio Vivacemente heranpirschen würde, um ihn zu vernichten. «
    »Andere zehnjährige Jungen haben nichts Nützliches im Kopf«, sagte Lorrie, »bloß Baseball, Videospiele und das Sammeln von Pokemon-Karten.«
    »Liebe habe ich zwar keine bekommen, aber wenigstens hat er mich vor dem brutalen Virgilio beschützt … und er hat sein Bestes getan, um mir alle Kniffe und Techniken beizubringen, die ihn in seinem Beruf zur Legende gemacht haben.«
    Ein harter, metallischer Klang, der sich anhörte wie das Läuten einer unmelodischen Glocke, hallte durch den Raum.
    Oben auf der Treppe war es Zinker und Knitter gelungen, die Stahltür aufzuschweißen. Nun zerrten sie die Tür aus ihrem Rahmen und ließen sie auf den Boden krachen.
    »Ich muss jetzt meine Pflicht tun«, sagte Punchinello. Sein Zorn und sein Hass verflüchtigten sich, als hätte man einen Thermostat heruntergedreht. Dafür erhellten Wärme und eine Art Zuneigung sein Gesicht. »Aber mach dir keine Sorgen, Jimmy. Wenn wir fertig sind, werde ich dich beschützen. Ich weiß, wir können uns darauf verlassen, dass du uns nicht verpfeifst. Dem Sohn von Rudy Tock wird nichts geschehen.«
    »Was ist mit mir?«, erkundigte sich Lorrie. »Dich werden wir umbringen müssen«, sagte Punchinello ohne zu zögern. Sein Lächeln verblasste zu einem leeren, roboterhaften Ausdruck, sein Blick war plötzlich frei von Mitgefühl.

    Obgleich alles Böse wahnsinnig ist und obgleich man manchen Wahnsinn aus sicherer Entfernung lustig finden kann, haben nur wenige wahnsinnige Menschen Sinn für Humor. Falls Punchinello zu ihnen gehörte, war er bestimmt nicht sarkastisch genug, um scherzhaft einen solchen Satz zu sagen. Mir war sogleich klar, dass er es ernst meinte. Er würde mich freilassen, Lorrie jedoch umbringen.
    Als er aufstand und davonging, war ich einen Augenblick sprachlos vor Schreck. Dann rief ich: »Punch, warte! Ich muss dir ein Geheimnis verraten.«
    Er drehte sich zu mir um. Seine dunklen Gefühle hellten sich so rasch auf, wie ein Vogelschwarm seine Richtung ändert, um auf eine abrupt veränderte Luftströmung zu reagieren. Der Roboter war ebenso verschwunden wie der kalte, starre Blick. Nun stand da ein zauberhafter Mensch, gut aussehend, mit wunderschönem Haar und funkelnden Augen, die einen glauben ließen, er sei der beste Freund.
    »Lorrie«, verriet ich ihm, »ist meine Verlobte.«
    Er schenkte mir sein unbezahlbares Lächeln. »Fantastisch! Ihr seid das perfekte Paar.«
    Ich war nicht sicher, ob er begriffen hatte, worauf ich hinauswollte. »Wir heiraten im November«, sagte ich. »Wenn du kannst, bist du zu unserer Hochzeit eingeladen. Aber wenn du sie umbringst, gibt es keine Hochzeit.«
    Lächelnd und nickend dachte er darüber nach, während ich den Atem anhielt. Er überlegte hin und her. Schließlich sagte er: »Dem Sohn von Rudy Tock, der meinen Vater und mich gerettet hat, wünsche ich nichts als Glück. Es wird nicht leicht sein, das Zinker und Knitter beizubringen, aber das schaffe ich schon.«
    Punchinello verließ uns und ging zur Treppe.
    Obwohl es ihr sichtlich unrecht war, Schwäche zu zeigen,
konnte Lorrie ein erleichtertes Schaudern, bei dem ihr die Zähne klapperten, nicht unterdrücken.
    Als Punchinello außer Hörweite war, sagte sie: »Eins will ich klarstellen, Bäckerjunge. Das erste Kind nenne ich weder Konrad noch Beezo.«

17
    Punchinello schwang den Vorschlaghammer und zertrümmerte Betonblocks. Zinker schnitt die Stahlstäbe durch, die sich zeigten. Knitter schaffte den Schutt zum Fuß der Treppe, um ihn aus dem Weg zu räumen. Für ein Trio aus Clowns waren sie bemerkenswert effizient und aufeinander eingespielt.
    Jedes Mal, wenn Punchinello sich ein wenig ausruhte, damit Zinker den Schweißbrenner einsetzen konnte, trat er von seinem Komplizen so weit wie möglich weg, um den vom Stahl sprühenden Funken zu entgehen. Und jedes Mal schaute er auf seine Armbanduhr.
    Offensichtlich hatten sie die Zeit berechnet, die das Elektrizitätswerk brauchen würde, um den Transformator wieder instand zu

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