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Trauma

Trauma

Titel: Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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mir den Atem raubte, spürte ich gleichzeitig, wie sich eine Illusion verabschiedete, wodurch ich zweifach atemlos war.
    Punchinello, der damit beschäftigt war, das nur noch vier Patronen enthaltende Magazin gegen ein neues auszutauschen, missdeutete unsere Reaktionen. Er grinste selbstzufrieden in der Annahme, dass auch wir mit ihm zufrieden waren.
    »Da staunt ihr, was? Bestimmt habt ihr gedacht, ich würde sie erst umlegen, wenn wir im Wagen sitzen und mit dem Geld über alle Berge sind. Aber glaubt mir, das war der beste Augenblick!«
    Wären Lorrie und ich nicht zufällig in diese Sache hineingestolpert, dann hätte er seine Komplizen womöglich ebenfalls an Ort und Stelle erschossen. Nun ja, drei Millionen Dollar waren ein gutes Argument.
    Wenn er diese Männer, die mir wie seine Onkel vorgekommen waren, so kaltblütig hinrichten konnte, dann würde es ihm erst recht nichts ausmachen, das Versprechen zu brechen, das er uns gegeben hatte.
    »Mein Hochzeitsgeschenk für euch«, sagte er, als hätte er uns einen Toaster oder ein Teeservice überreicht und würde zur gegebenen Zeit einen handgeschriebenen Dankbrief erwarten.
    Ihn wahnsinnig oder grausam zu nennen und Abscheu oder Wut über seine Skrupellosigkeit zu zeigen, hätte womöglich zu
unserer sofortigen Hinrichtung geführt. Balanciert man eine Flasche Nitroglyzerin auf einer Schwertspitze, so sollte man die Sache nicht noch komplizierter machen, indem man einen Stepptanz aufs Parkett legt.
    Obwohl mir aufging, dass Punchinello unsere wahren Gefühle vielleicht auch aus unserem Schweigen ablesen konnte, fand ich weder meine Stimme wieder, noch fiel mir irgendetwas zu sagen ein.
    Nicht zum ersten und bestimmt auch nicht zum letzten Mal rettete Lorrie unsere Haut: »Wäre es wohl ein angemessener Ausdruck unserer Dankbarkeit, wenn wir unseren ersten Sohn Konrad nennen würden?«
    Ich dachte, dieses Angebot würde ihm als reine Speichelleckerei vorkommen. Musste Lorries offenkundiger Versuch, ihn zu manipulieren, ihn denn nicht kränken? Ich hatte Unrecht. Sie hatte genau den richtigen Ton angeschlagen.
    Im indirekten Licht der Taschenlampen sah ich, wie Punchinellos Augen sich gefühlvoll trübten. Er biss sich auf die Unterlippe.
    »Das ist so lieb«, sagte er, »so freundlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas meinen Vater, den großen Konrad Beezo, mehr freuen würde als zu wissen, dass der Enkel von Rudy Tock seinen Namen tragen wird.«
    Lorrie quittierte diese Reaktion mit einem strahlenden Lächeln, das Leonardo da Vinci bestimmt für sein Leben gern gemalt hätte. »Dann bleibt nur noch eines, um Jimmy und mich vollständig glücklich zu machen – dass du einwilligst, der Pate unseres Kindes zu sein.«
    In Gegenwart eines Fürsten des Wahnsinns gibt es nur eine Möglichkeit, sich zu retten: indem man sich als Mitglied desselben Adelsgeschlechts ausgibt.
    Vor seiner gefühlvollen Antwort biss Punchinello sich erneut
auf die Lippe. »Ich nehme die Verpflichtung an. Ich werde der Beschützer des kleinen Konrad sein. Jeder, der ihm je ein Unrecht zufügt, wird es mit mir zu tun bekommen.«
    »Du weißt gar nicht«, sagte Lorrie, »welch ein Trost das für eine Mutter ist.«
    Nicht im Befehlston, sondern eher wie ein Freund, der um Hilfe bittet, forderte Punchinello uns auf, den Handkarren durch die weitläufige Villa zur Vordertür zu schaffen. Ich schob, und Lorrie suchte uns mit einer Taschenlampe den Weg.
    Punchinello folgte uns, in einer Hand ebenfalls eine Taschenlampe, in der anderen die Pistole.
    Es passte mir gar nicht, ihn im Rücken zu haben, doch ich hatte keine Wahl. Hätte ich gezögert, so wäre womöglich einer jener Stimmungsumschwünge aufgetreten, die Punchinello unvermittelt ständig überfielen.
    »Wisst ihr, was komisch ist?«, fragte er.
    »Ja – dass ich Angst hatte, zur Reinigung zu gehen«, sagte ich.
    An meinem Sinn für Komik hatte er kein Interesse. »Komisch ist, dass ich ein derart schlechter Clown bin, aber auf dem Drahtseil blendend zurechtkomme. Auch auf dem Trapez fühle ich mich pudelwohl.«
    »Du hast eben das Talent deiner Mutter geerbt«, meinte Lorrie.
    »Außerdem habe ich heimlich ein wenig Unterricht genommen«, gab Punchinello zu, während wir aus der Küche durchs Anrichtezimmer in einen grandiosen Speisesaal gingen. »Wenn ich nur halb so viel Zeit auf diesen Unterricht verwendet hätte wie auf die Clownerie, wäre ich zum Star geworden.«
    »Du bist noch jung«, tröstete ihn Lorrie. »Es ist noch

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