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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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Matt. Was meinte sie damit? Von welchem See redete sie und was für einen hohen Preis müsste Matt bezahlen?
    »Ich werde mit Needle reden und versuchen, einen akzeptablen Preis auszuhandeln. Es wird sicher nicht einfach, aber ich werde es schaffen«, bemerkte Matt. Ingrid schnaubte und schüttelte den Kopf.
    »Es würde mich sehr wundern, wenn du diesen kleinen Halsabschneider umstimmen könntest«, sagte sie.
    »Um was geht es hier eigentlich?«, meldete ich mich ungeduldig zu Wort. Die Waldfee blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an. Als sie begriff, dass ich anscheinend keine Ahnung von dem hatte, was die beiden gerade besprachen, sah sie ungläubig zu Matt.
    »Du nimmst sie mit auf diesen beschwerlichen Weg und hast ihr nicht erzählt, was noch alles auf sie zukommen wird?« Matt war jetzt sichtlich unwohl zumute. Er rieb sich verlegen die Hände, dann reckte er das Kinn nach vorn.
    »Kylie will ihre Schwester finden, egal wie beschwerlich der Weg auch wird«, informierte er Ingrid. »Nicht wahr?« Er schaute zu mir und wartete auf eine Bestätigung.
    »Ja … also ...natürlich«, stammelte ich.
    »Und dafür bist du auch bereit den See der Verdammnis zu überqueren?«, wollte Ingrid wissen.
    »See der Verdammnis?«, echote ich. Jetzt wurde die Waldfee wütend und funkelte Matt herausfordernd an.
    »Sag mal bist du noch ganz bei Trost? Nicht genug, dass du überhaupt auf die Schnapsidee kommst, es noch einmal zu wagen, aber dass du jetzt auch noch Kylie da mit hineinziehst, ist ein starkes Stück.« Matt wurde jetzt ebenfalls zornig und erhob sich. Beide Handflächen auf den Tisch gelegt, beugte er sich zu Ingrid und schrie.
    »Kylie ist alt genug, um selbst zu entscheiden, was sie tut.« Die Waldfee stand jetzt ebenfalls auf und nahm die gleiche Position wie Matt ein. Ihre Gesichter waren nur noch eine Handbreit voneinander entfernt.
    »Wie soll sie denn entscheiden, wenn du ihr nicht sagst, was für Gefahren sie erwarten«, brüllte die zierliche Frau mit einer derart lauten Stimme, dass ich erschrocken zusammenzuckte.
    Die Wut der beiden schwappte nun auch auf mich über. Was bildeten die sich eigentlich ein? Redeten über mich, als sei ich gar nicht hier. Ich hob den Arm und schlug mit voller Wucht auf die Tischplatte.
    Die beiden Streithähne drehten erschrocken die Köpfe zu mir um.
    »Ich kann es nicht leiden, wenn man über mich redet, als sei ich gar nicht anwesend. Noch mehr jedoch hasse ich, wenn ich nicht weiß, worum es überhaupt geht.« Matt und die Waldfee setzten sich fast gleichzeitig wieder auf ihre Stühle. Matt griff meine Hand.
    »Ingrid hat völlig recht, ich hätte dir erzählen sollen, was noch alles auf uns zukommt, wenn wir den Weg, den wir eingeschlagen haben, weiter beschreiten. Vor uns liegt noch eine große Hürde, die größte überhaupt, wage ich zu behaupten«, erklärte er.
    »Der See der Verdammnis?«, wollte ich wissen. Er nickte. Ich fragte mich, was es wohl mit dem Namen auf sich haben konnte. Verdammnis klang nicht gerade zuversichtlich in meinen Ohren.
    Wir hatten die Schlucht überlebt und waren den Seelenfressern entkommen, auch wenn wir dabei Hilfe bekommen hatten. Was also sollte mich noch aus der Fassung bringen? »Ist dieser See denn so gefährlich?« Ingrid lachte freudlos auf.
    »Was meinst du, warum er diesen Namen trägt? Er ist gefährlich, sehr sogar, aber es gibt auch einen Weg ihn unbeschadet zu überqueren«, teilte sie mir mit.
    »Und wo liegt dann das Problem?«, fragte ich. Wenn es eine Möglichkeit gab, warum regte sich die Waldfee dann so auf?
    »Matt, verrate Kylie doch, was sie verlieren wird, wenn sie den Handel mit Needle eingeht«, forderte sie Matt spöttisch auf. Ich sah ihn abwartend an, denn ich war sehr gespannt auf seine Erklärung. Er schloss kurz die Augen und holte tief Luft.
    »Um dich auf die andere Seite des Sees zu bringen, wird Needle eine Erinnerung von dir verlangen, die dir sehr viel bedeutet.«
    »Welche denn?«, platze es aus mir heraus.
    »Das weiß ich nicht, aber es wird eine sein, an der du sehr hängst.«
    »Nenn mir ein Beispiel?«, forderte ich ihn auf. Matt rieb sich unbehaglich über die Stirn.
    »Bei meiner letzten Überfahrt verlangte er von mir alle Erinnerungen, die ich an meine Mutter hatte.« Ich schnappte fassungslos nach Luft. Machte er einen Scherz oder war das sein Ernst?
    »Du meinst, du hast seinen Preis gezahlt und ...«, begann ich.
    »Und alle Erinnerungen an meine Mutter sind

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