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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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fragte ich und rieb mir die Schläfen. Oh Gott, war mir übel.
    »Ich habe das Zeichen auf deinem Arm gesehen und dich daraufhin sofort zurückgeholt«, erklärte er.
    »Aber wie?«, wollte ich wissen. Wie hatte Mr. Wang es geschafft, mich so schnell wieder aufzuwecken. Laut seiner eigenen Aussage hätte die mir verabreichte Dosis des Betäubungsgiftes noch mindestens einen weiteren Tag anhalten sollen. Der kleine Chinese hob die Hand und ich sah die leere Spritze, die er zwischen den Fingern hielt.
    »Epinephrin«, informierte er mich. Ich hatte den Begriff zwar schon gehört, aber keine Ahnung, um was es sich dabei handelte. Ich sah Mr. Wang verständnislos an. »Man nennt es auch Adrenalin«, belehrte er mich. Jetzt verstand ich, was er mir da gespritzt hatte. Ich versuchte aufzustehen, doch mir wurde sofort schwindelig.
    »Du musst noch liegenbleiben und dich ein paar Stunden ausruhen«, wies er mich an.
    »Aber ich habe keine Zeit«, widersprach ich. »Ich habe einiges zu erledigen und heute Abend müssen sie mir wieder einen Sud brauen, damit ich zurück zu Matt kann«, sprudelten die Worte aus mir heraus. Mr. Wang drückte mich zurück in die Kissen, als ich erneut versuchen wollte, aufzustehen.
    »Ich denke, du weißt nicht, wie ernst dein Zustand ist, mein Kind. Du hast immer noch das Betäubungsgift in deinem Kreislauf und davon reichlich. Jetzt kommt auch noch Adrenalin hinzu, was keine gute Kombination ergibt. Wenn du nicht auf der Straße zusammenbrechen möchtest, dann bleibst du jetzt liegen und ruhst dich aus, bis die Wirkung beider Substanzen nachgelassen hat. Außerdem ist es mitten in der Nacht. Egal was du zu erledigen hast, du wirst dich bis morgen gedulden müssen.«
    »Aber es geht mir gut. Sicher spielt nur mein Kreislauf verrückt, weil ich solange bewusstlos war«, diagnostizierte ich fachmännisch. Dabei ignorierte ich die Übelkeit, die wogenartig aufkam.
    »Kylie, es wäre unverantwortlich, wenn ich dich gehen lassen würde. Du kannst selbst gar nicht einschätzen, wie sehr dein Körper im Moment belastet ist. Bitte bleib liegen und ruhe dich eine Zeitlang aus. Auf ein paar Stunden mehr oder weniger kommt es doch nicht an«, bemerkte Mr. Wang, während er einen Traumfänger vom Nachttisch nahm und ihn an einen Nagel über mir an der Wand aufhängte. Stirnrunzelnd sah ich ihm dabei zu und fragte mich, warum er das tat.
    »Das ist mir egal, ich kann nicht hier herumliegen und krank spielen, dazu ist die Lage zu ernst«, entschied ich schließlich vehement und wollte gerade aufstehen, als Mr. Wang seine Hand auf meine Schulter legte.
    »Das tut mir jetzt wirklich leid, Kylie«, sagte er.
    »Was tut ihnen leid?«, brachte ich gerade noch heraus, als ich spürte, wie er mit seinen Fingern direkt auf einen Punkt an meinem Halsansatz drückte und alles dunkel wurde.
     
    Als ich erwachte, war es dunkel im Zimmer. Nur das fahle Licht einer Straßenlaterne warf einen schwachen Schein in den Raum. Ich benötigte einen Moment, bis ich realisierte, wo ich war. Ich sah mich müde um und hielt inne, als ich zwei Silhouetten sah, die regungslos auf zwei Stühlen an der Wand saßen. Hektisch tastete ich nach der kleinen Lampe neben mir und fand endlich den Schalter. Als ich das Licht angeknipst hatte, starrte ich auf die beiden Teenager, die mich interessiert musterten.
    Beide sahen völlig identisch aus. Von den Haaren, über das Gesicht, bis hin zu ihrer Kleidung. Sie waren unübersehbar chinesischer Abstammung, wie auch Mr. Wang. Ich rieb mir verwirrt die Augen. Anscheinend hatte ich noch eine ganze Menge von dem Pilzgift in meinem Körper und halluzinierte jetzt gerade aufs Heftigste.
    »Du hast lange geschlafen«, sagte eine der Illusionen und grinste.
    »Und du hast geschnarcht«, bemerkte die andere Halluzination.
    »Ich schnarche nie«, schnaubte ich empört. Waren die beiden vielleicht doch real? »Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Bruce«, sagte der linke und deutete auf sein Ebenbild, rechts von ihm. »Und das ist Lee.« Ich zog ungläubig die Augenbrauen nach oben.
    »Bruce und Lee so wie Bruce Lee?« Bruce zuckte mit den Schultern.
    »Unsere Eltern haben einen eigenartigen Humor«, erklärte er.
    »Und was habt ihr hier zu suchen?«, fragte ich weiter.
    »Onkel Wang hat uns gebeten, ein Auge auf dich zu haben. Er musste kurz weg und wollte sichergehen, dass du nicht abhaust, bevor er zurück ist und dich noch einmal angesehen hat.« Ich nickte, als ich begriff. Die beiden waren also Mr. Wangs

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