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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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genannt?«, erkundigte sich Matt. Ich nickte. Er sprang auf und rannte zu Needle, der in einiger Entfernung stand. Wild gestikulierend redete er auf den Kobold ein und dann sprach dieser eine lange Zeit.
    Ich konnte nicht hören, was sie redeten, aber Matt schien mit jedem Wort das Needle sprach aufgeregter zu werden und seine Miene hellte sich sichtlich auf. Über was unterhielten sich die beiden da nur?
    Ich sah auf die Uhr. Seit ich das erste Mal diese fürchterlichen Schmerzen gehabt hatte, waren drei Stunden vergangen.
    Wie viel Zeit mir bis zur nächsten Attacke blieb, wusste ich nicht, denn Needle hatte diese Frage nicht beantworten können. Er hatte lediglich vermutet, dass die Dosis Gift, die ich abbekommen hatte, sehr gering war und er glaubte deshalb, dass zwischen den Schmerzwellen mehrere Stunden Abstand liegen würden. Ich betete, dass er recht hatte.
    Einige Zeit später kam Matt von seinem Gespräch mit Needle zurück. Seine Wangen waren vor Aufregung gerötet und er wirkte fast euphorisch, als er sich neben mich setzte.
    »Alles klar?«, erkundigte ich mich.
    »Alles bestens«, grinste er. Als ich die Augenbrauen nach oben zog und ihn verwundert ansah, lachte er und zog mich in eine stürmische Umarmung.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte ich verblüfft. Matt nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und suchte meinen Blick. Er lächelte und seine grünen Augen blitzten vor Aufregung.
    »Ich habe einen Weg gefunden, wie wir uns alle retten können«, erklärte er völlig aufgewühlt. Meine Augen weiteten sich bei seinen Worten und ich spürte, wie Hoffnung sich in mir ausbreitete, dort, wo eben noch Verzweiflung und Leere gewesen waren.
    »Wie?«, flüsterte ich.
    »Das habe ich eigentlich dir und deinem Anhänger zu verdanken«, erklärte er geheimnisvoll. Automatisch fasste ich an die Träne des Drachen, hatte aber keine Ahnung, wovon er da redete.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, gestand ich. Matt nahm meine Hände.
    »Ich habe dir doch erzählt, dass mein Onkel genau so einen Anhänger um den Hals trägt, wie du.« Ich nickte. »Soweit ich weiß, hat er dieses Schmuckstück schon lange. Ich fand es immer albern und unpassend für einen Mann, aber er hat die Kette niemals abgenommen, egal, wie sehr ich ihn damit aufgezogen habe. Ich erinnere mich, wie ich einmal versuchte den Tropfen zu berühren und da ist er völlig ausgerastet. Ich habe mich damals gefragt, was mit ihm los war, aber jetzt weiß ich es«, erklärte er.
    »Und was ist der Grund?« Ich wusste noch immer nicht, worauf er hinaus wollte. Matt verdrehte die Augen.
    »Das liegt doch auf der Hand, Kylie«, sagte er und sah mich erwartungsvoll an.
    »Na wenn, dann wohl nicht auf meiner. Jetzt sag schon, was du meinst«, entgegnete ich etwas ärgerlich.
    »Der Anhänger meines Onkels ...« Matt machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Ja?«
    »Der Anhänger ist der Gegenstand, den wir suchen«, sagte er schließlich. Ich öffnete erstaunt den Mund.
    »Du willst mir erzählen, diese Träne des Drachen ist der Gegenstand des Erzengels Gabriel?«, fragte ich ungläubig. Matt nickte so stark, dass die schwarze Locke auf seiner Stirn auf und ab baumelte.
    »Ganz genau. Wenn wir sie zerstören, sind wir alle gerettet und alles wird wieder so, wie es sein soll.«
    »Aber wie kommst du denn auf diese Idee?« Matt bat Needle zu uns, der mit einem gelangweilten Gesicht neben mir Platz nahm.
    »Würdest du Kylie bitte mitteilen, was du mir eben gesagt hast?«, bat er den Kobold. Der schnaubte und verdrehte die Augen, doch dann begann er zu erzählen.
    »Eine alte Legende sagt, dass Gabriel, nachdem er die Traumwelt erschaffen hat, die menschlichen Träume eine Zeit lang beobachtete. Er war so glücklich, dass er den Menschen einen Platz gegeben hatte, an dem sie ihre Wünsche ausleben und ihre Ängste verarbeiten konnten, dass er vor Rührung weinte. Eine dieser Tränen fiel zu Boden und blieb als funkelnder Kristall dort liegen.« Ich starrte den Kobold an.
    »Aber dies ist die Träne des Drachen. So wird sie jedenfalls genannt, wie man mir sagte«, widersprach ich.
    »Nicht jede Kultur ist von der Existenz der Engel überzeugt«, begann Needle und lächelte. »In Asien wurde diese Legende abgewandelt. Dort erzählte man den Kindern zwar fast die gleiche Geschichte, nur mit dem Unterschied, dass darin ein Drache die Traumwelt erschuf und er es war der vor Glück weinte. Demzufolge wird dort behauptet, es handele sich um die Träne des

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