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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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vor, als würden sie verstehen, was ich gesagt habe. Kann das sein?« Matt und Needle wechselten einen kurzen, fragenden Blick. Anscheinend befürchteten sie, das Gift habe jetzt auch meinen Verstand vernebelt.
    »Ich bin mir sicher, dass sie verstehen können, was wir sagen, schließlich ist das hier eine Welt, die durch Phantasie erschaffen wurde. Hier gibt es keine Sprachbarrieren. Jeder versteht jeden, egal ob man aus Asien, Europa oder Amerika kommt. Genauso ist es mit den Traumgebilden. Die Feuerwölfe verstehen dich, allerdings können sie nur bedingt antworten«, bestätigte der Kobold meinen Verdacht.
    »Kylie, verdammt nochmal, was ist denn los? Du machst mir Angst. Geht es dir nicht gut Liebling?«, fragte Matt. Ich sah ihn an und lächelte.
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir bis zum Haus vordringen können.«
     

 
     
    »Danke Needle«, sagte ich und umarmte den Kobold. Er lief rot an und machte eine abfällige Handbewegung.
    »Nicht der Rede wert«, antwortete er und im nächsten Augenblick war er verschwunden. Matt trat an meine Seite und legte den Arm um mich.
    »Glaubst du, er wird Erfolg haben?«, fragte er unsicher. Ich sah ihn an und grinste.
    »Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Wollen wir aufbrechen?«, fragte er unsicher und musterte mich. »Du würdest mir doch sagen, wenn es dir nicht gut geht und du wieder Schmerzen hast, oder?« Ich lachte laut auf.
    »Das könnte ich gar nicht vor dir verbergen«, antwortete ich. Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, verschwand mein Lächeln. Automatisch erinnerte ich mich wieder an die furchtbaren Schmerzen, die ich ertragen hatte und daran, dass eine weitere Schmerzwelle jederzeit beginnen konnte.
    »Lass uns zusammenpacken«, entschied Matt und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Wir legten das Zelt zusammen, packten alles in den Rucksack und machten uns auf den Weg. Während wir schweigend nebeneinander hergingen und uns dabei an den Händen hielten, dachte ich noch einmal über unseren Plan nach. Needle hatte mehrmals bezweifelt, dass wir auch nur in die Nähe des Hauses kommen würden. Dort würde es angeblich von Seelenfressern und anderen Kreaturen wimmeln, die uns davon abhalten würden, hatte er behauptet. Daraufhin kam mir die Idee mit den Feuerwölfen. Wenn nur ein paar dieser Wesen bei uns wären, hätten wir vielleicht eine reelle Chance.
    Aus diesem Grund hatte ich den Kobold auch gefragt, ob es einen Weg um den See herum gab, denn es schien mir unmöglich, die Feuerwölfe mit dem Boot ans andere Ufer zu bringen.
    Jetzt hatte sich Needle auf den Weg zur Schlucht gemacht, um sie zu bitten, uns zu helfen. Falls sie zustimmten, was ich hoffte, würde Needle ihnen den Weg weisen. Sie waren wesentlich schneller als wir und würden uns bald einholen. Vorausgesetzt natürlich, sie waren bereit uns zu helfen.
    »An was denkst du gerade?«, wollte Matt wissen, der mich von der Seite musterte.
    »An die Wölfe und daran, dass sie uns hoffentlich helfen werden«, verriet ich.
    »Das hoffe ich auch«, stimmte er zu. Ich sah in den Himmel und runzelte die Stirn. Eigentlich müsste es langsam hell werden. Ein Blick auf meine Uhr betätigte meine Annahme.
    »Wieso ist es hier immer noch dunkel, als wäre es mitten in der Nacht?«, fragte ich verwirrt. Matt folgte meinem Blick und sah hinauf zum Himmel, der voller Sterne hing.
    »Auf dieser Seite des Sees gibt es nur die Nacht«, erklärte er. Ich blieb ruckartig stehen.
    »Du meinst, hier wird es nie hell?«
    »Genau, hier ist es immer dunkel«, verriet er.
    »Weshalb?«, fragte ich knapp. Matt zuckte mit den Schultern.
    »So ganz genau weiß ich das auch nicht, aber ich denke es liegt daran, dass hier das Zentrum des Bösen ist. Ich war erst zweimal hier drüben. Needle erzählte mir einmal, dass die anderen Traumgebilde diese Seite des Sees meiden, wie die Pest, und dass sich hier nur die übelsten Kreaturen aufhalten«, bemerkte er.
    »Vielleicht ist es ja von Vorteil, wenn wir uns im Schutz der Dunkelheit bewegen können«, überlegte ich laut. Kaum hatte ich das letzte Wort ausgesprochen, krümmte ich mich und ging in die Knie. Matt war sofort bei mir und nahm mich behutsam in die Arme, doch ich registrierte seine Berührung nicht, denn der Schmerz, der mich traf wie ein Vorschlaghammer, ließ keine anderen Empfindungen zu.
    Ein gellender Schrei entfuhr meiner Kehle, als ich das Gefühl hatte, man würde mir sämtliche Eingeweide aus dem Körper reißen. Matte strich mir über die Haare und

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