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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Neunzigerjahre aufgelöst worden war, hatte man ihn in das Strategische Sonderkommando der Marine geholt. Zurzeit
arbeitete er als selbstständiger Sicherheitsberater. Max’ Firma, Z-Security, war durch und durch integer und diente ihm nicht nur als Nebenbeschäftigung für die Zeit, wenn er keinen geheimen Regierungsauftrag ausführte. Er hatte die Firma selbst aufgebaut und beschäftigte pensionierte SEALs als Angestellte. Er und seine Leute berieten bedeutende Firmen in Sicherheitsfragen, um sie vor Leuten wie ihm selbst zu schützen – vor Leuten, die es schafften, Alarmsysteme zu knacken.
    Er löste den elastischen Verband von seinem Körper, drückte mit den Fingern auf die sechste und siebte Rippe und sog scharf den Atem ein. Schmerz war etwas Gutes, erinnerte er sich. Er verriet ihm, dass er lebte. Heute lebte er sogar äußerst deutlich, doch er hatte schon Schlimmeres durchgestanden. Beispielsweise damals, als er sich in der Nordsee, festgeklammert an eine vereiste Bohrinsel, den Arsch abgefroren hatte, während auf ihn geschossen wurde. Das war Max’ Vorstellung von der Hölle, und er war überzeugt, dass er sich an einem derartigen Ort die Ewigkeit vertreiben würde, wenn er irgendwann das Zeitliche gesegnet hatte. Im Vergleich dazu war es halb so schlimm, mit ein paar angeknacksten Rippen, einer Nervensäge von einem Wäsche-Model und ihrer Nervensäge von einem Köter an Bord einer manövrierunfähigen Fünfzehnmeter-Jacht zu sitzen. Im Grunde war ein Kurzurlaub in der Karibik doch genau das, was er jetzt brauchte.

3. KAPITEL
    Lediglich mit ihrem patentierten Klickverschluss-BH bekleidet, steckte Lola den Kopf aus der Badezimmertür und schaute sich um. Ihr Blick wanderte von der geschlossenen Tür der Passagierkajüte zu dem blauen Kleid auf dem großen Doppelbett. Sie hatte nicht daran gedacht, es mit ins Bad zu nehmen. Jetzt sah sie hinauf zum getönten Glas des Bullauges, ehe sie zum Bett huschte und eilig ihre Arme in die kurzen Ärmel des Kleides schob. Der Albtraum von einem Kleid war mit roten Kirschen, gelben Bananen und grünen Weintrauben bedruckt. Es sah aus, als hätte jemand einen Obststand oder einen Obstsalat darüber ausgekippt, wie ihn ihre Großmutter immer zu den Familien brachte, in denen ein lieber Angehöriger ›heimgegangen‹ war.
    Sie zog das Vorderteil zusammen und schloss die Knöpfe über ihren Brüsten und dem pinkfarbenen BH. Der Push-up-BH mit Klickverschluss war eine ihrer ersten Kreationen und damals eine Revolution in puncto Tragekomfort und Stützkraft gewesen. Die Verkäufe des ersten Jahres hatten die Erwartungen um sechsundzwanzig Prozent übertroffen, und noch heute war dieser BH ein wahrer Goldesel. Mit der bestickten Spitze über weichem Stretch-Satin mit zarter Lochstickerei an den Rändern war er nicht nur angenehm zu tragen, sondern bot zudem noch drei verschiedene Möglichkeiten zur Betonung des Dekolletés. Natürlich wurde das gute Stück, nachdem es in ihrem ersten Katalog erschienen war, sofort von praktisch jeder Wäschefirma kopiert.
    Im Augenblick jedoch war die Betonung ihres Dekolletés so ziemlich das Letzte, was Lola im Sinn hatte, doch da das Kleid an ihren Brüsten so eng saß, war es unvermeidlich, darüber nachzudenken. Als sie die Knöpfe geschlossen hatte, nahm sie die Haarbürste aus ihrer Handtasche. Sorgfältig löste sie die Knoten aus ihrem Haar, ehe sie es zu einem Zopf flocht. Dank des Salzwassers fühlte sich ihr Haar an wie Stroh. Für ein Bad hätte Lola im Augenblick alles gegeben, für ein richtiges Vollbad mit richtigem Wasser und Seife, aber sie traute sich nicht. Nicht, solange der ›gute alte Max‹ an Bord war.
    Mit dem Wasser aus dem Krug hatte sie sich die Zähne geputzt. Dann hatte sie das Waschbecken im Bad mit Wasser gefüllt und sich, so gut es ging, am ganzen Körper damit gewaschen. Anschließend hatte sie im selben Wasser ihren pinkfarbenen Slip ausgewaschen und zum Trocknen über die Duschkabine gehängt. Solange sie nicht die Arme hob, würde hoffentlich nicht auffallen, dass sie keinen Slip trug. Das heißt, es würde Max nicht auffallen.
    Womöglich war der Mann nicht nur ein Dieb, sondern obendrein ein Mörder – warum diese Überlegung sie nicht in Angst und Schrecken versetzte, verstand sie selbst nicht. Vielleicht weil er ihr bisher nichts Schlimmeres angetan hatte, außer den blauen Flecken an ihren Handgelenken. Und nachdem sie ihm inzwischen ungestraft mit der Leuchtpistole gedroht und

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