Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
ruhig, sonst ertrinken Sie.« Ihr Mund öffnete sich und schloss sich wieder; sie rang nach Worten, doch nur ein Schluchzen löste sich aus ihrer Brust. »Ich kann uns alle zurück auf die Jacht bringen, aber Sie müssen sich entspannen und mir
die Arbeit überlassen. Klammern Sie sich nicht noch einmal an mir fest, und ziehen Sie mich nicht unter Wasser. Und hören Sie auf, mich mit Ihrem Knie zu malträtieren.« Nach kurzem Überlegen setzte er hinzu: »Wenn Sie mir Ihr Knie in die Eier rammen, können Sie zusehen, wie Sie allein zurechtkommen.«
Sie nickte, und er übergab ihr den Hund. Sie hielt Babys Kopf an ihren, während Max die Arme über ihre Schultern und Brüste legte. So schleppte er sie zur Schwimmplattform, aber sie machte es ihm nicht leicht. Zweimal trat sie ihn gegen das Schienbein, statt zu tun, was er gesagt hatte, und ihm die Arbeit zu überlassen. Sie wandte den Kopf, um zu sehen, in welche Richtung sie geschleppt wurde, wobei ihre Schädeldecke seine blau verfärbte Wange traf. Max zog sie fester an seine Brust und stieß kräftig mit den Beinen durchs Wasser. Das war das allerletzte Mal, schwor sich Max, als er eine Hand nach der Schwimmplattform ausstreckte, das allerletzte Mal, dass er in den Atlantik sprang, um ein Wäsche-Model und ihren nutzlosen Hund zu retten.
Er hob Baby aufs Heck und zog die Einstiegsleiter von der Schwimmplattform herab ans Wasser. Diese Leiter hinaufzusteigen würde höllisch wehtun; genau aus diesem Grund hatte er am Vortag den Eimer am Seil zum Baden benutzt. Lola stieg zuerst mit zitternden Beinen hinauf. Ihr Griff am Geländer war so schwach, als wären ihre Hände taub. Wahrscheinlich waren sie es tatsächlich, denn Lola hyperventilierte inzwischen heftig. Ihr Kleid klebte an den Schenkeln und in den Kniekehlen. Max legte eine Hand auf ihr wohl geformtes nasses Hinterteil und schob sie hoch.
Dann stieg er selbst die Leiter hinauf, und er hatte sich nicht getäuscht. Es tat höllisch weh. Er legte sich in pitschnassen Hosen auf die Plattform und konzentrierte sich darauf, ruhig durchzuatmen, um den Schmerz in seiner Seite unter Kontrolle zu bekommen.
Lola setzte sich neben ihn, drückte Baby an die Brust und rang schluchzend nach Luft. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie bewusstlos werden – auch eine Art, die Hyperventilation zu besiegen, sagte sich Max. Aber es gab andere, weniger dramatische Wege.
»Konzentrieren Sie sich darauf, langsam und regelmäßig durch die Nase zu atmen.« Er wischte sich das Salzwasser aus dem Gesicht und richtete sich auf. Abgesehen von Papiertüte und Bewusstlosigkeit war langsames Atmen durch die Nase die einzige Möglichkeit, um Hyperventilation zu überwinden.
Sie sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an, als redete er in einer fremden Sprache. »Ich kriege-kriege kei-keine Luft.«
»Legen Sie sich hin, und strecken Sie die Arme über dem Kopf aus«, wies er sie an und rückte zur Seite, um ihr Platz zu machen. »Machen Sie den Mund zu, und atmen Sie langsam durch die Nase.«
Ihr Hund leckte ihr das Gesicht, und sie nickte und sog heftig die Luft durch den Mund in ihre Lungen. Max hatte ein einziges Mal in seinem Leben hyperventiliert, deshalb wusste er, dass es keineswegs einfach war, kontrolliert zu atmen, wenn man das Gefühl hatte, keine Luft zu bekommen. Meerwasser schwappte auf die Plattform, als er sich rittlings über ihre Hüften setzte und den nassen Hund beiseite schob. Die Knöpfe ihres Kleides waren bis zum Nabel aufgesprungen, und aus der pinkfarbenen Spitze ihres BHs rannen Wassertropfen und sammelten sich zwischen ihren Brüsten. Max legte die Hände seitlich an ihre Wangen. Meerwasser hing in ihren Wimpern, und er blickte ihr tief in die Augen.»Mund zu«, ermahnte er sie, und sie versuchte es immerhin.
»Ich – ich werde bewusstlos«, keuchte sie.
»Konzentrieren Sie sich darauf, nur durch die Nase zu atmen. «
»Ka-kann ich nicht.«
Er überlegte, ob er ihr den Mund zuhalten sollte, unterließ es aber, um sich nicht später vorwerfen lassen zu müssen, er hätte versucht, sie umzubringen. »Dann konzentrieren Sie sich wenigstens auf das hier«, flüsterte er und senkte gegen besseres Wissen seinen Kopf. Er redete sich ein, es wäre kein Kuss. Er half ihr nur, zwang sie, durch die Nase zu atmen, damit sie nicht bewusstlos wurde.
Er spürte, wie sie sich unter dem Druck seiner Lippen anspannte. Sie sog noch einmal tief den Atem ein und hielt ihn dann an, während er sanft seinen Mund auf ihren
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