Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
sie sprach.
»Ich habe wirklich geglaubt, wir – wir würden sterben«, sagte sie gerade laut genug, um die Motoren zu übertönen.
»Ich habe dir doch gesagt, ich sorge dafür, dass du heil nach Hause kommst.«
»Ich weiß.«
Baby steckte den Kopf aus dem Spalt in der Wolldecke, schaute sich um und tauchte dann wieder dahin zurück, wo er warm und geborgen an Lolas Brust und Bauch liegen konnte. Dieser Glückspilz wusste gar nicht, wie gut er es hatte. Max hingegen wusste es und wünschte sich, er hätte keine Ahnung. Es wäre entschieden besser gewesen, wenn sie sich trennen würden, ohne dass er wusste, wie schön es war, mit ihr zu schlafen. Es wäre besser gewesen, wenn er, so wie jeder andere Mann, sein Leben mit der Frage verbracht hätte, wie es wohl sein mochte, ihr Gesicht zwischen den Händen zu halten und ihren Mund zu küssen. Nachdem er es nun wusste, würde es ihm wesentlich schwerer fallen, darauf zu verzichten, sie gehen lassen zu müssen. Nachdem er nun wusste, dass in ihrem schönen, kurvenreichen Model-Körper eine Frau voller Mut und Entschlossenheit steckte, einer Art Mut und Kampfgeist, die er bewunderte.
Mit jeder Meile, die sie hinter sich ließen, kamen sie dem Augenblick näher, da er Lola der Küstenwache übergeben würde. Sobald er seine Pflicht erfüllt hatte, sollte er dafür sorgen, dass er ihr nicht mehr zu nahe kam. Sie gehörte nicht zu ihm, aber wenn sie den Kopf an seine Schulter lehnte, brachte er es doch nicht fertig, sie von sich zu schieben. Mit einer Hand hielt er das Steuer, mit der anderen hob er das Mikrofon an die Lippen. »Küstenwache Florida, Küstenwache Florida, hier spricht die Faith . Bitte kommen. Over.« Immer noch nichts.
»Max, wenn wir gerettet werden, lass mich bitte nicht allein. «
Das konnte er ihr nicht versprechen.
»Max?« Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte zu ihm auf.
Zum ersten Mal gab er kein Versprechen, von dem er wusste, dass er es nicht halten konnte. Ein Knistern im Funkgerät ersparte ihm eine Erklärung, und im nächsten Moment ertönte die ausdruckslose Stimme eines Beamten der Küstenwache. » Faith , hier Küstenwache. Roger, Kapitän, bitte sprechen Sie. Over.«
Max hielt inne und blickte auf Lola Carlyles schönes Gesicht hinunter. Dann hob er das Mikrofon und tat den ersten Schritt in Richtung zu Hause und in ein Leben ohne sie.
11. KAPITEL
Gegen zwei Uhr morgens traf Lola im Florida Lower Keys Medical Center ein. Seit Tagen wusste sie zum ersten Mal wieder die genaue Uhrzeit. Sie bekam ein Privatzimmer zugewiesen und sollte über Nacht zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Ihre Arme und Beine fühlten sich so schwer an, dass sie sie nicht heben konnte, und sie fragte sich, warum sie keine Lust hatte, Luftsprünge zu machen. Seit Samstagabend hatte sie sich doch auf diesen Augenblick gefreut. Sie war durch die Hölle gegangen, hatte ums Überleben gekämpft, und jetzt fühlte sie sich völlig taub. Diese beängstigende Lethargie hatte eingesetzt, kurz nachdem sie und Max im Schnellboot von der Insel gerast waren, und sie war mit jeder Stunde, die verstrich, nur noch schlimmer geworden. Lola vermutete, dieser Umstand könnte irgendwie damit zu tun haben, dass das Adrenalin die letzten Reste ihrer Energie verzehrte. Damit, und mit der Tatsache, dass sie in den vergangenen paar Tagen nur eine einzige vernünftige Mahlzeit zu sich genommen hatte. Sie wusste nicht genau, wie lange sie an Bord des Drogenkurierbootes gewesen waren, aber sofort nachdem sie und Max und Baby den Kutter der Küstenwache betreten hatten, wurde sie untersucht, und der Arzt stellte fest, dass sie an Austrocknung, geringfügiger Unterkühlung und Erschöpfung litt.
Während sie eine Infusion bekam und im Krankenrevier lag, trieb sich Max irgendwo auf der Kommandobrücke herum und unterhielt sich mit dem Kommandeur. Immerhin hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch Baby bei sich.
Als sie schließlich die Dienststelle der Küstenwache von Key West erreichten, fühlte Lola sich eher schlechter statt besser. Sie war so erschöpft, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Ein Krankenwagen erwartete sie, und sie wurde, immer noch in die Decke gehüllt, die Max ihr gegeben hatte, auf eine Trage gebettet.
Jemand nahm ihr Baby aus den Armen, und ihre Bitte, ihn bei sich behalten zu dürfen, stieß auf taube Ohren. Man versicherte ihr, dass er im örtlichen Tierheim Futter und Wasser und hervorragende medizinische Betreuung erhalten würde.
Max hätte etwas
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