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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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verlangte einen Haarschnitt – kurz. Sie entschied sich für Strähnchen in der Farbe blasser Butter, und als sie fertig war, umspielten duftige blonde Locken Nacken und Ohren. Der Haarschnitt ließ ihre Augen riesig und dramatisch wirken. Sie fuhr mit den Fingern durch die weichen Locken und lächelte. Aus irgendeinem Grund hatte sie plötzlich das Gefühl, sie selbst zu sein, wer immer das auch war.
    Gerade als sie ihren BMW in die Garage fuhr, fing Baby in der Wohnung an zu kläffen. Er hüpfte auf und ab wie ein Gummiball, als Lola eintrat, und folgte ihr auf den Fersen in die Küche, wo sie mehrere Tüten mit Lebensmitteln und einen Strauß pfirsichfarbener Tulpen und weißer Rosen auf der Arbeitsfläche ablegte. Heute trug Baby sein Top mit der Aufschrift BAD TO THE BONES, und Lola nahm ihn in die Arme und kraulte ihn zwischen den Ohren. »Wie findest du meine Frisur?«, fragte sie. Er leckte ihre Wange und zappelte vor Begeisterung. »Du bist ja so ein modebewusster Hund. Ich wusste doch, dass sie dir gefallen würde.«
    Das Telefon klingelte, und erst als sie die Stimme ihrer Mutter erkannte, die sie an das Familientreffen der Carlyles erinnerte, wurde ihr klar, dass sie – wieder einmal – gehofft hatte, Max wäre in der Leitung. Aber er war es nicht, und ihre Enttäuschung wich aufrichtiger Verärgerung.
    Als sie fünf Minuten später den Hörer auflegte, war sie noch immer wütend. Sie streifte ihre Schuhe ab, entfernte behutsam die Guajakranke von ihrem Knöchel und legte das gedrehte Zweiglein auf ihrem Kühlschrank ab.
    Sie versorgte Baby mit seinem fettarmen Spezialfutter und stellte seinen besonderen Wedgwood-Teller auf den Fußboden aus Holzdielen, die sie kurz nach der Unterzeichnung der Hypothek hatte legen lassen. Vor einem Jahr hatte sie die Wohnung gekauft und ein bisschen mehr als eine halbe Million dafür bezahlt, nur weil Baby und sie sich auf den ersten Blick in den Garten verliebt hatten. Er ähnelte einer kleinen englischen Anlage, mit einer Nymphe auf einer Muschelschale als Brunnenfigur, und bot reichlich Platz für die Hundehütte beziehungsweise das kleine Schloss, das sie für Baby gebaut hatte.
    Von innen hatte das Haus sie nicht gerade in Begeisterungsstürme versetzt, deshalb hatte sie es komplett renovieren und mit denselben lebhaften Lavendel-, Pink- und Grüntönen ausstatten lassen, die sich auch draußen in ihrem Garten fanden. Wie ihr Büro in der Stadt verströmte auch die Wohnung ein feminines Ambiente, ein bisschen übertrieben, aber gemütlich.
    Sie war gerade auf dem Weg nach oben, um ihr rotes Kleid auszuziehen, als die Türglocke ging. Sie rechnete damit, ihren Vater vorzufinden, Erleichterung in den sanften braunen Augen, sobald er sich überzeugt hatte, dass sein dreißigjähriges kleines Mädchen gesund und munter war.
    Sie öffnete die Tür und erstarrte. Auf der Matte stand nicht ihr übermäßig besorgter Vater, sondern der Mann, den sie schon vor Tagen erwartet hatte. Bei Max’ Anblick vor ihrer Tür begannen schlagartig kleine Schmetterlinge in ihrem Bauch und in ihrer Herzgegend umherzuflattern. Sie sah in sein vertrautes Gesicht, das jetzt frisch rasiert war. Die Platzwunde auf seiner Stirn war nur noch ein dünner roter Strich.
Die markanten Konturen seines Kinns und seiner Wangenknochen waren noch perfekter, als sie sie in Erinnerung hatte, vielleicht weil die Blutergüsse und Schwellungen inzwischen abgeklungen waren. Aber sein Mund war so wie immer. Groß und perfekt.
    Eine schwarze Ray-Ban-Sonnenbrille verbarg seine Augen, aber Lola brauchte sie nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie von derselben Farbe waren wie die karibische See. Und sie brauchte sie nicht zu sehen, um zu wissen, dass er den Blick über ihren Körper wandern ließ. Sie spürte es bis in die Fußsohlen. Dieser Blick berührte sie hier, verweilte dort, und seine Wärme breitete sich überall aus. Er trug ein weißes Hemd und Freizeithosen. Die Ärmel waren bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, so dass die silberne Armbanduhr an seinem Handgelenk zu sehen war.
    In einer Hand hielt er eine schmale, etwa bleistiftlange Schachtel, eingepackt in rosa Geschenkpapier und mit einer Schleife verziert. Das letzte Mal, als sie ihn sah, hatte er ihr kurz zugewinkt, ehe er in ein Auto gestiegen und davongefahren war.
    Er verzog einen Mundwinkel zu der Andeutung eines Lächelns. »Deine Zehen gefallen mir«, sagte er.
    Lola wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ob sie die Arme um seinen

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