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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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schließen und es tun.
    »Was ist arroz con pollo ?«, fragte sie.
    »Hühnchen, Reis, Gewürze, ein bisschen Tomatenpüree, etwas Bier und Peperoni.«
    Bevor sie dem Drang nachgeben konnte, stellte er die Packung zurück in den Schrank und ging zum Ende der Arbeitsfläche. Sie hatte das Gefühl, dass er sich nicht nur körperlich von ihr entfernen wollte. Es war, als hielte er sie absichtlich auf Armeslänge, und wieder überkam sie dieses merkwürdige Gefühl. Das Gefühl, in der Luft zu hängen und zu warten. »Kannst du grillen?«
    »Natürlich.« Er nahm ein Paket Hühnchenfleisch aus der Einkaufstüte. »Lola?«
    Sie runzelte die Stirn und platzierte eine Rose in der Vase. »Ja?«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Welche?«
    »Wie geht es dir?« Sein Blick glitt über ihr Gesicht und ihr Haar. »Wie geht es dir wirklich?«
    »Mir geht’s gut.« Sie wandte sich wieder den Blumen zu und wählte eine wunderschöne, noch geschlossene Tulpe aus. »Es ist alles noch ein bisschen sonderbar, aber ich werde schon in mein geregeltes Leben zurückfinden. Heute war mein erster Tag im Büro, und ich war nicht …«
    »Ich habe dich nicht nach deiner Arbeit gefragt.« Er legte die Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich frage nach dir .«
    Unter der leichten Berührung sträubten sich ihre Nackenhaare, sie spürte ein leises Kitzeln am Hals. Sie legte die Tulpe zurück auf den Tisch und blickte in Max’ vertraute blaue Augen. In das Gesicht des einzigen Menschen, der vielleicht verstehen konnte – sogar das, was sie selbst nicht verstand.
    »Ich weiß nicht, was ich empfinden soll. Sicher, ich sollte mich freuen, zu Hause zu sein, und das tue ich ja auch. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hat, und ich weiß nicht, was. Mein Haus, meine Arbeit, mein Leben, alles sieht wie immer aus, aber es ist … keine Ahnung. Alles fühlt sich so anders an. Ich bin so durcheinander. Alles ist so seltsam.«
    Er runzelte die Stirn, neigte den Kopf und sah ihr in die Augen. »Hast du irgendwelche Flashbacks oder Schlafstörungen? «
    »Nein.«
    »Träume vom Tod oder vom Sterben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Bist du nervös?«
    »Nein.«
    »Hast du Angstzustände?«
    »Seit ich wieder zu Hause bin, nicht mehr.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich leide nur unter Konzentrationsschwierigkeiten.«
    Er legte die Hände um ihre bloßen Oberarme. »Es hört sich so an, als hättest du eine leichte Bombenneurose. Das ist nicht ungewöhnlich nach traumatischen Erlebnissen. Vielleicht solltest du dir helfen lassen.«
    »Ein Psychiater?«
    »Ja.«
    Nein, sie wollte keinen Arzt aufsuchen. Therapien hatte sie auch früher schon gemacht. Über mehrere Jahre hinweg, und damals hatten sie geholfen, aber für das, was sie nun durchlebte,
brauchte sie keine professionelle Hilfe. Sie wollte nur mit Max reden. Allein die Berührung seiner Hände an ihren nackten Armen half ihr.
    Genau wie damals in der Unwetternacht und in jener Nacht, als sie sich geliebt hatten.
    »Warst du schon mal beim Psychiater?«
    Er lachte. »Nein, ich habe Angst vor dem, was er herausfinden könnte.«
    »Dass du womöglich völlig verrückt bist?«
    »Genau.« Er ließ seine Finger bis zu ihren Ellbogen herabgleiten, und wieder musste sie gegen den Drang ankämpfen, sich gegen ihn zu lehnen. »Hast du vernünftig gegessen?«
    Damit hatte sie leichte Probleme gehabt. Sie hatte sich immer zum Essen zwingen müssen, doch das kannte sie bereits und wusste, wie sie damit umgehen musste. Das konnte sie besiegen, und darüber wollte sie nicht reden. »Was sollen diese Fragen?«
    »Ich muss wissen, ob alles mit dir in Ordnung ist.« Er ließ die Hände sinken und beraubte Lola damit der Wärme seiner Berührung. »Ich habe einiges getan, worauf ich nicht sonderlich stolz bin, aber ich habe nie das Leben einer unschuldigen Frau durcheinander gebracht. Das habe ich dir angetan, und es tut mir Leid.« Er sah ihr in die Augen, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Ich will sicher sein, dass dir nichts fehlt, und ich will dir helfen, diese Fotos aus dem Internet zu entfernen. Das bin ich dir schuldig.«
    Wie er das sagte, hörte es sich an, als wäre er nur zu ihr gekommen, weil er glaubte, er müsse eine Schuld begleichen. Als wäre sie weiter nichts als einer der Aufträge, die er zu erledigen hatte, bevor er sie von seiner Liste streichen und sein Gewissen erleichtern konnte. »Du bist mir überhaupt nichts

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