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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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Ich lenkte den Lichtstrahl in das Innere des Friedhofes, aber nichts deutete auf eine kürzliche Veränderung hin. Doch als wir auf der anderen Seite des Geländes wieder zurückgingen, hatte ich den Eindruck, dass etwas Helles, Schimmerndes auf einem sandigen Hügel vor uns lag.
    »Ach du lieber Himmel!«, sagte Benny und blieb abrupt stehen. »Ich glaube, wir haben das Grab gefunden. Das Mädchen steht genau vor uns.«
    Ich erstarrte. Das Licht der Taschenlampe fiel auf einen Hügel aus frisch aufgeworfenem Sand, über dem ein merkwürdiger Schatten schwebte. In diesem Moment frischte der Wind auf, und ein wehklagendes Geräusch drang an mein Ohr, das immer lauter und lauter wurde. Meine Kopfhaut begann zu kribbeln, und mein ganzer Körper war von Gänsehaut überzogen.
    »Daphy, wir müssen hier weg!«, kreischte Benny und zerrte mich in Richtung Friedhofsmitte, um auf dem schnellsten Weg zurück zum Auto zu gelangen. Ich versuchte, vor ihr zu bleiben, um den Weg zu beleuchten, stolperte über einen Grabstein und schlug beinahe der Länge nach hin. Als wir uns dem Smart näherten, sah ich, dass eine Gestalt daneben stand.
    »Was ist das?«, fragte Benny nervös, packte mich von hinten an meiner Jacke und zwang mich so, stehen zu bleiben.
    Ich richtete meine Taschenlampe auf die Gestalt. »Es ist auf jeden Fall kein Geist«, sagte ich und setzte mich wieder in Bewegung. »Es ist Fitz.«
    Sobald wir ihn erreicht hatten, sah ich, wie blass und besorgt sein Gesicht wirkte. »Daphne, ich habe keine Ahnung, was ihr hier draußen macht, aber ihr müsst sofort von hier verschwinden!«, drängte er uns. »Und zwar schnell, bevor die anderen hier sind.«
    »Wovon redest …«, begann ich. In diesem Moment traf mich ein schwerer Gegenstand von hinten. Ich taumelte nach vorn, doch dann traf mich etwas ein zweites Mal direkt hinter dem Ohr. Funkelndes Licht explodierte vor meinen Augen, bevor ich wortlos in eine große, schwarze Leere glitt.

Kapitel 12
     

    Dunkelheit existiert nicht; nur ein Unvermögen, zu sehen.
    Malcolm Muggeridge
     
     
     
    D aphy, wach auf!« Benny rüttelte mich.
    »Was ist passiert?«, fragte ich und setzte mich langsam. Mein Kopf schmerzte. Als ich die Augen öffnete, sah ich keinen Deut besser als mit geschlossenen. Wo auch immer wir uns befanden, es war stockdunkel und kalt wie im Innern eines Eisschranks. Angst vermischte sich mit der schneidenden Kälte. Selbst Fledermäuse können in absoluter Dunkelheit nichts sehen.
    »Irgendjemand hat uns von hinten niedergeschlagen und uns hierher gebracht. Ich glaube, wir sind auf der Ladefläche eines LKWs«, sagte Benny. Ich sah sie zwar nicht, aber ich hörte sie atmen und spürte ihre warme Hand auf meiner Schulter.
    »Das muss der LKW neben dem Susto-Labor sein«, erwiderte ich. »Oh verdammt, tut mein Kopf weh! Ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Hinter meinem Ohr ist eine Beule so groß wie ein Hühnerei, und ich erinnere mich nicht, wie wir hier reingekommen sind. Aber ansonsten geht’s mir gut. Meine Frisur hat meinen alten Kopf besser geschützt als jeder Sturzhelm«, sagte sie. »Und bei dir? Blutest du?«
    Ich befühlte meinen Kopf. »Nein, kein Blut. Ich habe nur einen Schädel so groß wie Texas«, brummte ich, rieb über eine schmerzende Stelle am Hinterkopf und stand schließlich mit wackeligen Beinen auf. »Hast du dich hier drin schon umgesehen?«
    »Ich bin einmal ringsum an der Wand entlanggegangen«, erwiderte Benny. »Ich schätze, dass wir in einem alten Sattelschlepper festsitzen. Auf jeden Fall ist es furchtbar kalt, und ich will so schnell wie möglich hier raus.«
    »Ich auch. Im vorderen Teil müssten ein paar Kartons stehen. Bist du zufällig darauf gestoßen?«
    »Ja, da stehen bis zur Decke Kisten gestapelt. Und ich bin über eine Sackkarre gestolpert. Habe mir ganz schön das Schienbein gestoßen. Die Tür lässt sich nicht aufhebeln, sie gibt keinen Zentimeter nach. Hast du irgendeine Idee, wie wir hier rauskommen?«
    »Wahrscheinlich müssen wir eins der Seitenteile oder das Dach herausdrücken. Zwischen den Streben ist nur eine Blechverkleidung. Hast du außer der Sackkarre irgendwas gefunden, was wir dazu benutzen könnten?«, fragte ich.
    »Da drüben liegt ein Brecheisen, das sollte funktionieren.«
    »Wenn wir zu viel Lärm machen, kommt bestimmt jemand.«
    »Metall kann man nun mal nicht leise aufbrechen«, erwiderte Benny. »Mist, mir ist gerade etwas eingefallen. Wir haben J noch gar nicht angerufen! Hast du

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