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Traumfrau mit Geheimnis

Traumfrau mit Geheimnis

Titel: Traumfrau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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ohne zu vertraut zu tun, behielt eine professionelle Distanz, ohne wie ein Snob zu wirken. Ihre natürliche Gastfreundschaft war ganz im Stil einer echten Südstaatenlady.
    „Wenn du als Reva Macklins neuer Handwerker ins Haus kommst, könntest du vielleicht ein paar Wanzen platzieren“, sagte Alan nachdenklich.
    „Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl.“
    „Inoffiziell“, erwiderte Alan schnell. „Und wenn du sogar bis ins Gästehaus kämst …“
    „Nein“, widersprach Dean. „Nicht ohne Absegnung von oben.“
    Alan schüttelte den Kopf. „Wir können nicht mal jeden Eingang zum Restaurant beobachten, und das Gästehaus bekommt man von hier überhaupt nicht in den Blick. Immerhin sind wir nur zu zweit. Pinchon kann jederzeit hier auftauchen, und wenn wir nicht zufällig in die richtige Richtung schauen, geht er uns glatt durch die Lappen.“
    Dean wusste, dass Alan recht hatte, dennoch behagte ihm die Idee nicht. Sein Partner kritisierte ihn oft genug dafür, dass er sich so strikt an die Regeln hielt, während andere Beamte sie ohne Bedenken beugten oder brachen. Dean wollte Pinchon genauso dringend wieder einfangen wie Alan, doch er sah nicht ein, dass er deshalb seine Arbeitsethik vergessen sollte.
    „Gib uns ein paar Tage Zeit. Miss Macklin hat hier ein gut gehendes Geschäft, sie wird nicht Hals über Kopf verschwinden. Wenn Eddie auftaucht, kriegen wir ihn.“
    „Ich glaube trotzdem, dass eine Wanze nicht schaden könnte“, murmelte Alan.
    Dean stand auf. In diesem Punkt würde er sich mit seinem Partner nie einig werden. „Ich gehe in die Stadt“, sagte er.
    Da die Stadt hier aus einer Reihe von Geschäften in roten Ziegelhäusern bestand, die gerade mal einen Kilometer entfernt lagen, war das keine große Expedition.
    „Bring mir was zum Essen mit“, gähnte Alan.
    Es war angenehm, an die frische Luft zu kommen. Revas Gäste waren mittlerweile wieder abgefahren, und die Straßen lagen ruhig und verlassen da. Dean konnte sogar die Blätter der Bäume in der leichten Brise rascheln hören. Wie von selbst verlangsamte er seine Schritte, als ob Eile hier fehl am Platz wäre.
    Auch in der Geschäftsstraße ging alles seinen ruhigen Gang. Es gab einen Lebensmittelladen, eine Modeboutique, einen Friseur, einen Schönheitssalon. Und einen kleinen Eisenwarenladen.
    Eine Stunde später und um einige Hundert Dollar ärmer machte sich Dean auf den Heimweg. Seine Einkaufstaschen waren schwer, und er hoffte, dass er alles hatte, was er brauchte. Jeans, ein paar billige T-Shirts, Arbeitsstiefel, eine Baseballkappe und einen Hammer.
    Er hatte sich die Auswahl angesehen und sich gefragt, was sein Schwager Nick kaufen würde. Das erleichterte die Entscheidung. Mittlerweile wusste wahrscheinlich ganz Somerset, dass er der neue Handwerker war, da jeder, mit dem er zu tun hatte, dieselben Fragen gestellt hatte wie Revas Gäste.
    Dabei hatte er in seinem ganzen Leben kaum je einen Nagel in die Wand geschlagen.
    In einer weiteren Tasche befand sich Alans Abendessen. Er hatte es in dem Delikatessen- und Bäckereigeschäft gekauft, das neben dem Schönheitssalon lag. Es war tatsächlich mehr eine Bäckerei als ein Delikatessengeschäft, und da es um drei Uhr schloss, war er gerade noch rechtzeitig gekommen. Die rundliche Frau hinter der Theke hatte sich als Louella Vine vorgestellt und war offenbar entzückt, ihn zu sehen. Vielleicht lief das Geschäft ja so schlecht, dass jeder Kunde eine angenehme Überraschung war. Aber vielleicht war sie auch nur eine extrem extrovertierte Frau, die kein Problem hatte, mit Fremden ein Gespräch anzufangen.
    Als er hinter sich schnelle Schritte hörte, blickte er über die Schulter und sah zwei kleine Jungen, einer hellhäutig und blond, der andere schwarz und einen Kopf größer. Sie waren dabei, ihn einzuholen, und er trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Stattdessen blieben sie stehen.
    „Hi!“, rief der Blondschopf und blieb direkt vor ihm stehen. „Wer bist du?“
    Der andere Junge blieb hinter seinem Freund stehen und beobachtete Dean misstrauisch.
    „Hat euch niemand beigebracht, nicht mit Fremden zu sprechen?“, mahnte Dean streng.
    „Bist du denn gefährlich?“, fragte der blonde Junge mit großen Augen, wenig beeindruckt von Deans harschen Worten.
    „Nein.“
    Der Kleine grinste. „Ich heiße Cooper. Ich kenne jeden, der in der Straße wohnt, aber dich nicht. Das ist Terrance.“ Er deutete mit dem Daumen auf den Jungen hinter ihm. „Er ist mein bester

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