Traumfrau mit Geheimnis
ihre Chance, aus der Sache herauszukommen. Auf Nummer sicher zu gehen. Den einzigen Mann, der in sieben Jahren solche Gefühle in ihr hervorgerufen hatte, stehen zu lassen. Sicher war es besser so. Aus ihrem Interesse für ihn konnte nichts Gutes entstehen, und außerdem mochte sie ihr Leben, wie es war. Ein Mann … Dean Sinclair würde nur alles durcheinanderbringen.
Sie brauchte nur zu lächeln und zum Haus zurückzugehen, und die Gefahr wäre vorbei.
„Sie sind herzlich willkommen“, sagte sie. „Wenn Sie mögen.“
„Erdbeercreme“, erwiderte er. „Welcher Mann kann dazu schon Nein sagen?“
„Ich würde wirklich gern mit Ihnen über Ihre Pläne reden“, sagte sie. Wieso ließ die Art, wie er das Wort Erdbeere aussprach, ihre Haut prickeln? „Ein Handwerker wäre wirklich ein Segen für das Haus. Wenn Sie sich entscheiden, Ihr Geschäft hier zu eröffnen, kann ich Ihnen eine Menge Aufträge liefern.“
„Also laden Sie mich zu einer geschäftlichen Besprechung ein.“
Das klang gut. Sicher. Distanziert. „Wie wär’s um sieben? Bringen Sie Ihren Partner mit, wenn Sie möchten.“
Er schüttelte den Kopf. „Er ist nicht sehr gesellig.“
Sie drehte sich um und ging über die Straße. Etwa in der Mitte blieb sie stehen und wandte sich noch einmal zu ihm um. Er hatte sich nicht gerührt, sondern blickte ihr nach.
„Ach, und Mr Sinclair …“
„Dean“, sagte er schnell. „Nennen Sie mich Dean.“
„Wenn Sie heute Abend vorbeikommen, Dean, dann tragen Sie bitte keinen Anzug.“
Also konnte er wieder mal seine Waffe nicht mitnehmen. Als Dean auf das alte Südstaatenhaus zuging, versuchte er nicht daran zu denken, dass er unbewaffnet war. Reva hatte darum gebeten – oder vielmehr angeordnet –, dass er nicht im Anzug kam. Und in Jeans und einem eng sitzenden T-Shirt konnte er unmöglich seine Pistole verbergen. Sogar das Schienbeinholster sorgte bei jedem Schritt für eine verräterische Ausbuchtung. Also hatte er auch das zu Hause gelassen.
Falls Eddie beschloss, ausgerechnet heute zum Nachtisch zu kommen, waren sie alle in großen Schwierigkeiten.
Allerdings war das nicht die größte Gefahr, die Dean für diesen Abend voraussah. Der, mit der er rechnete, konnte man sowieso nicht mit einer Waffe begegnen.
Als er sich für das Dessert mit Reva und Cooper umzog, hatte Alan lachend bemerkt, dass Dean zwar tatsächlich mal wieder guten Sex brauchte – aber nicht gerade hier und mit seinem Beschattungsobjekt. Und er hatte natürlich recht. So etwas war der schnellste Weg ins Verderben und nur eine gute Idee, wenn er tatsächlich seinen Polizistenberuf an den Nagel hängen und Handwerker werden wollte.
Ja, sie war hübsch, auf altmodische Weise sexy, und sie duftete fantastisch. Aber nur, weil er sich zu ihr hingezogen fühlte, brauchte er ja nicht gleich mit ihr zu flirten.
Als ob sie es dazu überhaupt kommen lassen würde. Der einzige Grund für ihre Einladung war, dass sie dringend einen Handwerker für etliche Projekte in dem alten Haus brauchte.
Als er an die Tür des Gästehauses klopfte, fragte er sich, wie dringend.
Die Tür wurde aufgerissen, und Cooper stand vor ihm. „Komm rein!“, grinste er.
Dean folgte ihm. Das Gästehaus war aus derselben Epoche wie das Restaurant, aber kleiner und gemütlicher. Es war modern eingerichtet, doch Reva war es gelungen, den alten Südstaatencharme zu erhalten. Die weißen, lichtdurchlässigen Vorhänge bauschten sich in einer leichten Brise, ein antiker handgewebter Teppich bedeckte den Boden, und die übergroße Couch und Sessel luden mit farbenfrohen Kissen zum Sitzen ein.
Reva kam aus dem Flur herein. „Hi“, sagte sie lächelnd. Auch sie hatte sich umgezogen und trug nun verwaschene Jeans und ein rosafarbenes T-Shirt. Das Haar hatte sie wieder zum Pferdeschwanz gebunden, was ihre klaren, klassisch schönen Züge umso besser zur Geltung brachte.
„Wir essen in der Küche“, sagte sie zu Dean und bedeutete ihm, ihr und Cooper zu folgen.
Ein leichter Duft von Erdbeeren und Kaffee lag in der Luft. Die Küche war hell, ebenfalls modern eingerichtet und in Apfelgrün und Weiß gehalten. Ein Raum, der sofort zum Verweilen einlud. Der kleine runde Eichentisch in einer Ecke wirkte viel gemütlicher als die große Tafel im eigentlichen Esszimmer, das Dean durch die offene Tür sehen konnte. Es war bereits gedeckt, und an jedem Platz stand eine große Schüssel mit Erdbeercreme, dazu zwei Tassen Kaffee und ein Glas Milch für
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