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Traumfrau mit Geheimnis

Traumfrau mit Geheimnis

Titel: Traumfrau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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Entwicklung sehr zufrieden. Ihr Restaurant war ein Publikumsmagnet, ihre Speisekarte weithin gepriesen. Neuerdings lebte sie nicht nur von den Einkünften des Restaurants, sondern auch vom Verkauf ihres Kochbuchs.
    Die Gäste ließen sich gerade an den Tischen nieder, als Edna in Revas Büro im zweiten Stock platzte. „Hier steckst du. Ein Glück!“
    Ihre offensichtliche Erleichterung erstaunte Reva. Sie war um eins immer im Büro.
    „Ich frage nur ungern“, sagte Miss Edna liebenswürdig, „aber könntest du heute vielleicht meinen Tisch übernehmen? Ich habe Tisch zwei.“
    Reva legte die Speisekarten für die kommende Woche zur Seite und stand auf. „Geht’s dir nicht gut?“
    Edna ließ nur selten eine Mahlzeit ausfallen. Sie war eine der Glücklichen, die jeden Tag opulent essen konnten und kein Gramm zunahmen.
    „Ich habe nur Kopfschmerzen“, sagte Edna leise. „Nichts Schlimmes, aber für ein Aspirin und ein Nickerchen wäre ich dankbar.“
    „Natürlich.“ Reva hielt sich für weniger unterhaltsam als ihre Damen, aber immerhin hatte sie früher sechs Tage die Woche selbst die Gastgeberrolle gespielt. Wenn es um den Erfolg des Restaurants ging, war sie immer bereit, überall mit anzupacken.
    „Wunderbar, danke.“ Edna nahm Revas Arm, als sie zusammen das Büro verließen. „Ich habe einen Extragast mit reingeschoben“, sagte sie beiläufig auf der Treppe. „Er sah ziemlich verhungert aus, und ich wollte ihn nicht einfach wieder wegschicken.“
    „Ohne Reservierung?“
    „Tisch zwei ist doch unser größter, und wir haben jede Menge Platz. Ich dachte, ein zusätzlicher hungriger Gast würde da nicht weiter auffallen.“
    Verwundert schüttelte Reva den Kopf. Gerade Edna überwachte sonst immer streng die Einhaltung der Regeln. Ohne Reservierung kein Platz am Tisch.
    „Sei nett zu ihm“, mahnte Edna, als sie sich dem Gastraum näherten. „Er ist unser neuer Nachbar.“
    Damit ließ sie Revas Arm los und verschwand schnell durch die Vordertür.
    Na prima.
    Reva beobachtete durch den Türspalt, wie zwei Kellner mit schweren Tabletts ankamen und die Schüsseln auf dem Drehteller in der Mitte des runden Tisches abstellten. Normalerweise war für zehn gedeckt, die Gastgeberin mitgezählt, heute waren es elf. Schnell ließ sie den Blick über die Gruppe schweifen.
    Drei Pärchen waren offensichtlich Touristen im Alter zwischen Mitte dreißig und Ende sechzig. Ihre Sandalen, T-Shirts und der überraschte Ausdruck, mit dem sie die Unmengen von Essen betrachteten, die auf dem Tisch standen, verrieten sie. Die Mitglieder einer dreiköpfigen Familie waren Stammgäste, die mindestens einmal im Monat kamen. Sharon Phillips und ihr Mann Doug saßen rechts und links von ihrer einzigen Tochter, einer scheuen Neunzehnjährigen namens Tracy.
    Der zehnte Gast war der Mann, den sie am Vorabend beinahe mit einem Ast von ihrem Birnbaum erschlagen hatte, und er saß direkt neben dem Platz der Gastgeberin. Außerdem betrachtete er im Gegensatz zu den anderen nicht die dampfenden Schüsseln, sondern ganz eindeutig sie.
    Dafür würde Edna büßen! Der nicht eingeplante Gast war gut aussehend und hungrig, und es war bestimmt kein Zufall, dass er neben ihr sitzen würde. Kopfschmerzen, was? Dies war ein dreister und unnötiger Versuch, sie zu verkuppeln. Seufzend nahm sich Reva zusammen. Wie konnte sie einer Frau böse sein, die ihre Großmutter hätte sein können?
    Sie hoffte nur, dass Dean sie nicht erkannte. Dank der Baseballkappe und der Dunkelheit hatte sie vielleicht Glück. Obwohl sie keinen Grund hatte, sich schuldig zu fühlen – immerhin war der Mann auf ihrem Grundstück herumgeschlichen –, hatte sie keine Lust, das Thema wieder aufzuwärmen.
    „Guten Tag“, sagte sie lächelnd, als sie in den Raum trat, der früher der Musiksalon gewesen war. Ein paar antike Instrumente und einige der Originalmöbelstücke erinnerten noch daran.
    „Reva!“ Sharon Phillips lächelte erfreut. „Wie schön, Sie zu sehen. Sie machen sich in letzter Zeit rar.“
    „Miss Edna lässt sich wegen Kopfschmerzen entschuldigen. Ich bin nicht halb so unterhaltsam wie sie, aber ich hoffe, Sie werden es mit mir aushalten.“
    Reva setzte sich auf ihren Platz zwischen Dean zu ihrer Linken und einer Touristin mit leuchtend rotem Haar zur Rechten.
    Ihre Gäste füllten sich die Teller aus den dampfenden Schüsseln. Reva schlug vor, dass sich jeder vorstellte, während sie sich bedienten. Sie selbst nahm von allem ein bisschen und

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