Traumfrau mit Geheimnis
Witze?“
„Nein. Ich habe wirklich jedes Detail bedacht. Eddie kommt hierher, das wissen wir beide. Was, wenn er sofort herausfindet, dass du nicht mehr hier bist? Wenn er zum Restaurant kommt, werde ich ihn erwarten. Aber wenn er jemanden in der Stadt fragt oder die Nachbarn, und ich ihn gar nicht erst zu Gesicht bekomme, wird er dir folgen.“
Ihr wurde eiskalt. Am liebsten hätte sie Dean widersprochen, doch sie wusste, dass er recht hatte.
„Was schlägst du also vor?“
„Cooper bleibt bei den Hardys, du schläfst in Miss Evelyns Haus, ich wohne im Gästehaus und warte drauf, dass er auftaucht.“
Der Gedanke, dass Dean und Eddie sich begegnen würden, machte ihr Angst.
„Ich weiß nicht …“
„Willst du für den Rest deines Lebens fürchten, dass er dich eines Tages findet?“
Natürlich nicht. „Ich werde darüber nachdenken.“
„Tu das. Heutzutage ist es nicht so einfach, sich zu verstecken. Du müsstest deinen und Coopers Namen ändern, dir die Haare färben. Und selbst dann könntest du nicht sicher sein, dass er nicht an der nächsten Ecke auf dich wartet.“
Die Vorstellung, was es für sie und Cooper bedeuten würde, so zu leben, ließ sie erschauern.
Auf dem Weg zur Bank blieb Dean vor der Bäckerei stehen. Louella blickte ihm finster entgegen, als er an die Theke trat.
Reva wusste nach den Telefongesprächen letzte Nacht, dass es Louella gewesen war, bei der das Gerücht über sie und Dean ihren Anfang genommen hatte, doch sie konnte sich nicht vorstellen, warum die Frau in ihr Restaurant einbrechen sollte.
Gelassen bestellte Dean eine Tasse Kaffee. Reva schüttelte den Kopf, als er sie fragte, was sie wollte. Miss Evelyn, die über den neuen Gast erstaunlich wenig überrascht war, hatte ihr ein herzhaftes Frühstück zubereitet.
Dean zahlte den Kaffee. Als Louella ihm das Wechselgeld gab, fragte er beiläufig: „Wonach haben Sie gesucht?“
Sie zuckte zusammen, und die Münzen fielen auf die Theke und rollten zu Boden. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“ Schnell hockte sie sich hin, um die Münzen aufzusammeln.
„Aber sicher“, erwiderte Dean. „Sie sind in Revas Restaurant eingedrungen und haben nach etwas gesucht. Ich weiß bloß nicht, wonach.“
„Das ist doch lächerlich“, fauchte Louella, kam wieder hoch und knallte die Münzen auf den Tresen. Ihr Gesicht war hochrot.
Dean stützte sich auf die Theke. „Ich nehme an, Sie haben das Schloss an der Küchentür geknackt. Mit einer Kreditkarte? Das ist ein alter Trick. Nachdem ich das Schloss ausgewechselt hatte und das nicht mehr funktionierte, sind Sie durch ein Fenster eingestiegen. War es nicht verriegelt, oder haben Sie das auch aufgebrochen?“ Er nahm einen großen Schluck Kaffee. „Kommt wohl nicht drauf an. Der Tatbestand des Einbruchs ist erfüllt.“
Louellas Gesichtsfarbe wechselte von rot zu kalkweiß. „Sie können nicht beweisen …“
„Wie hätten Sie mich sonst sehen sollen?“, unterbrach Dean sie. „Selbst wenn Sie um diese Zeit einen Spaziergang gemacht hätten, das Fenster kann man vom Bürgersteig aus nicht sehen.“
„Sie geben es also zu!“, sagte sie, den Zeigefinger anklagend auf ihn gerichtet.
„Wir reden im Moment nicht über mich. Was den Beweis angeht … Wenn ich den Sheriff bitte, Fingerabdrücke von der Fensterbank zu nehmen, wird er meine und Ihre finden, nehme ich an. Was denken Sie?“
„Ich denke, dass Sie jetzt gehen sollten.“
„Nicht, bevor ich weiß, wonach Sie gesucht haben. Es gab keine Anzeichen für Vandalismus, nichts fehlte. Sie haben nur alles durchsucht, und ich will nur zwei Dinge: Wissen, warum, und dass Sie damit aufhören. Ansonsten muss ich den Sheriff anrufen und Anzeige erstatten.“
Louella schien immer kleiner zu werden, und schließlich blickte sie zum ersten Mal in Revas Richtung. „Ich wollte doch bloß das Rezept für ihre Schokoladentorte!“
Dean verschluckte sich beinah an seinem Kaffee. „Sie haben ein Rezept gesucht?“
„Jeder schwärmt davon, und ich bin es leid, ständig zu hören, wie fantastisch diese verdammte Torte ist. Ich dachte, dass das Geschäft besser laufen würde, wenn ich sie hier anbiete.“
„Warum haben Sie nicht gefragt?“ Reva stand auf und trat an den Tresen. „Ich hätte Ihnen das Rezept gegeben.“
„Das sagen Sie jetzt, aber wenn ich tatsächlich gefragt hätte, wäre Ihnen schon ein Grund eingefallen, warum nicht.“
„Das Rezept wird in meinem nächsten Kochbuch erscheinen!“,
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