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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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sie es auch wollte. Sie hatte Chang ihre Gefühle offenbart. Es besagte nicht, dass er tot war (oder dass sie nur dazu in der Lage gewesen war, weil er tot war). Sie atmete durch die Nase aus und stand auf, um ihre Hand zu waschen.
    Sie traten zu der Kutsche vor dem Hotel.
    »Keine Nachricht von Mr. Pfaff«, sagte Miss Temple und reichte Dr. Svenson den Roman ihrer Tante. Er öffnete ihn und fand die beiden roten Umschläge darin. »Sie alle sollten in das Glas schauen, ob Sie das Gebäude erkennen, das es zeigt.«
    Phelps las den Zeitungsausschnitt. »Lohnt es sich vielleicht, beim Herald Halt zu machen? Vielleicht verrät uns der ganze Text, wo das Gemälde zu finden ist, und somit der Mann.« Er sah das Glas in Svensons Schoß und schluckte unbehaglich. »Ich werde die Farbe Blau nie mehr ohne Kopfschmerzen sehen können. Sind Sie sicher, dass nichts passieren kann?«
    »Natürlich.«
    Svenson blickte von dem Glas auf und blinzelte. »Keine Ahnung, was das ist.« Er reichte den Umschlag Mr. Brine. »Schauen Sie hinein; und lassen Sie sich von der Erfahrung nicht überraschen.«
    »Sie waren so sicher, dass man uns beobachtet«, sagte Miss Temple. »Und noch immer sind wir unbehelligt. Kann es sein, dass es ihnen egal ist?«
    »Vielleicht wissen sie, wo wir hinwollen«, sagte Svenson.
    »Aber woher?«, fragte Phelps. »Wissen wir es denn?«
    »Wenn sie sich Cunsher und Mr. Pfaff geschnappt haben, wissen sie vielleicht genug. Oder« – Svenson schnipste mit einem Fingernagel gegen den roten Briefumschlag in seiner Hand – »sie haben eine unwiderstehliche Fährte für uns ausgelegt.«
    Phelps seufzte. »Wie den Herald aufzusuchen.«
    Miss Temple wandte sich an Mr. Brine, der in die blaue Scheibe vertieft war, und tippte ihm sanft auf die Schulter. Brine erschrak, der Umschlag glitt von seinen Knien und wurde geschickt von Doktor Svenson aufgefangen. Brine begann sich auf einmal zu entschuldigen.
    »Es ist nichts passiert«, sagte Miss Temple rasch. »Das blaue Glas ist massiv. Haben Sie etwas erkennen können?«
    Brine schüttelte den Kopf. Miss Temple wünschte sich, er würde etwas Schlaues sagen, weil sie das Gefühl hatte, dass seine schwerfällige Art auf sie abfärbte. Mr. Phelps konzentrierte sich, um in das Glas einzutauchen. Mit einem Niesen, mit tränenden Augen und geröteter Nase kam er einen Moment später zurück – und wieder nahm der Doktor das Glas an sich, um es vor Schaden zu bewahren. Phelps kramte ein Taschentuch hervor und wischte sich übers Gesicht.
    »Meine Gesundheit hat gelitten. Furchtbares Zeug.« Er schnäuzte sich. »Aber nein, keine Ahnung, was das für ein Ort ist, ausgenommen, dass er groß aussieht.«
    »Könnte es ein Teil von Harschmort sein?«, fragte Miss Temple.
    »Es könnte alles Mögliche sein.«
    »Das hilft uns nicht gerade weiter.« Miss Temple ließ sich in ihren Sitz fallen und blickte hinaus auf die Straße. »Warum fahren wir zu den Ministerien?«
    »Tun wir nicht«, protestierte Phelps, »nicht direkt – obwohl ich gedacht habe, wenn wir vielleicht Harcourt auflauern …«
    »Lächerlich«, sagte Miss Temple. »Ich habe mich nicht eine schreckliche Nacht lang versteckt, um mich dann den Wachen des Ministeriums auszuliefern. Sie glauben doch selbst, dass wir – in Freiheit – in dieser Kutsche sind, weil unsere Feinde es zulassen. Die Contessa hat uns die Umschläge geschickt, um uns auf Trab zu bringen. Das bedeutet, sie muss verzweifelt sein.«
    »Wenn es so dringend wäre, wären ihre Hinweise wohl klarer.«
    »Vielleicht sind sie klarer, als wir ahnen«, sagte Svenson. »Ein Zeitungsausschnitt über ein Gemälde des Comte und ein Gebäudegrundriss – in Glas, das ihn ebenfalls mit dem Comte in Verbindung bringt. Sollen wir vielleicht annehmen, dass sich das Gemälde in dem Gebäude befindet?«
    »Müssen wir dann den Herald überhaupt aufsuchen?«
    »Möglich«, fuhr Svenson fort, »doch wenn die Contessa den gesamten Artikel besitzt, warum schickt sie dann nur einen Ausschnitt?«
    »Um uns zu einem Besuch bei der Zeitung zu zwingen.«
    »Oder das Gegenteil«, antworte Svenson. »Sie hätte uns die ganze Seite schicken können. Aber sehen Sie – indem sie den Text kürzt, klammert sie unwichtige Fakten aus, die uns ablenken könnten.«
    »Sie reden, als könne man ihr vertrauen!«, rief Phelps aus.
    »Nie im Leben, doch sie handelt nach ihren Bedürfnissen, wie jedes Raubtier.«
    Miss Temple nahm Mr. Brine den Zeitungsausschnitt ab, den er gerade hielt.

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