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Traumgespraeche

Titel: Traumgespraeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Salhab , Bianca Jaeger
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hat. Waren die Eltern im Traum eher mit sich beschäftigt oder ihrem Sohn zugewandt? Wie haben sich die Eltern wohl gefühlt? Mit solchen beziehungsorientierten Fragen gewinnt man bald einen tieferen Einblick in das, was Kinder wirklich brauchen, um in der Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen zu wachsen.
    Vielleicht mögen Sie jetzt fragen, weshalb wir Träume dazu brauchen, um die Beziehungen innerhalb der Familie besser zu verstehen. Träume stellen das Miteinander nicht nur in einem ungewohnten neuen Umfeld dar, sondern geben uns auch die einmalige Chance, die Beziehungen ganz aus der Perspektive des Träumers zu sehen. Wir können uns als Eltern nicht einmischen und mal ganz ehrlich, kämen Sie auf die Idee, Ihrem 11-Jährigen das Steuer eines Motorbootes anzuvertrauen?
    Wie in jeder Beziehung werden auch in der zu Kindern Gefühle verletzt und Bedürfnisse übersehen. Das ist völlig normal und führt nicht gleich zu einer Beziehungsstörung, solange Eltern grundsätzlich achtsam bleiben und sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Traumarbeit unterstützt die elterliche Fähigkeit,
achtsam und verantwortungsbewusst mit kindlichen Bedürfnissen umzugehen. Mütter und Väter, die in der träumerischen Leistung ihres Kindes einen Beitrag sehen, um die Beziehung zwischen sich und den geliebten Eltern zu verbessern, sind zu beglückwünschen!

Das Wesen der Träume
    Es gibt zahlreiche Versuche, das Phänomen Traum zu greifen, zu begreifen. Träume fordern uns nicht nur inhaltlich sondern auch in ihrem Wesen, denn die Frage: Was sind eigentlich Träume und welchen Zweck haben diese? ist bis heute nicht hinreichend geklärt. Philosophen, Forscher, Humoristen, Psychologen, Therapeuten, Skeptiker und Kulturschaffende von der Antike bis zur Gegenwart haben nach und nach zwar verschiedene Aspekte beleuchtet und dazu beigetragen, das Phänomen Traum zu erklären, dennoch bleiben viele Fragen. Einige dieser Ideen haben an Bedeutung verloren, andere Auffassungen halten sich bis heute. Auffallend ist, dass alle Versuche, Träume in ihrem Wesen zu charakterisieren, durch das jeweilige Menschen- und Weltbild beeinflusst sind.
    Bis weit ins Mittelalter hinein waren die Menschen davon überzeugt, dass Träume einen religiösen Ursprung haben. Deshalb hat man ihrer Botschaft einen absoluten Wahrheitsanspruch beigemessen - so wurden Träume zum Beispiel als Beweismittel in Hexenprozessen herangezogen. Im Zeitalter der Aufklärung standen die Philosophen allem Träumerischen zum Glück wieder skeptischer gegenüber, vielleicht manchmal zu skeptisch, denn für den aufgeklärten, selbstverantwortlichen und selbstbewussten Menschen waren Träume bedrohlich. Sie erschienen unkontrollierbar und ließen keinen deutlichen Bezug zum Wachleben
erkennen. Nach Martin Bartels war der Traum damit der »Widersacher des Lebens«, der dem vernünftigen Handeln im Weg stand. Träume sind Schäume und Leute, die sich mit »so etwas« beschäftigen sind romantisch, lebens- und realitätsfern. Diese abwertende und auch vorurteilsvolle Haltung hat sich neben der zum Teil auch religiös-mystischen Sichtweise im öffentlichen Bewusstsein hartnäckig gehalten.
    Die moderne Traumforschung versucht diesen einseitigen und polarisierenden Meinungen der Antike, des Mittelalters und der Aufklärung durch ein umfassendes psychologisches Verständnis von Träumen entgegenzuwirken. Sigmund Freud hat dies einer breiten Öffentlichkeit offeriert: Träume handeln seiner Ansicht nach von dem, was wir uns im Wachen verbieten, uns aber eigentlich sehr wünschen - und das waren um 1900 in erster Linie nicht gelebte sexuelle Bedürfnisse. Der Neurowissenschaftler Mark Solms greift diese Idee auf und bestätigt die Freudschen Thesen mit modernen bildgebenden Verfahren, die belegen, dass im Traum vor allem die motivationalen und emotionalen Bereiche im Gehirn aktiv sind. Im Traum geht es nach Solms also nicht um Belangloses, sondern die Themen kreisen um das, was uns wirklich wichtig ist. Das erkennen wir auch daran, dass in Träumen nicht viel rumgeplänkelt wird, es werden keine Komplimente verteilt und es gibt auch keine ritualisierten Umgangsformen.
    Die Züricher Traumforscherin Inge Strauch formuliert das folgendermaßen: »Die Traumfiguren sagen gewöhnlich nicht ›Wie geht’s?‹, wenn sie sich treffen,
und sie

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