Traumgespraeche
sind die Eltern als Monster oder andere groÃartige Wesen dargestellt. Das heiÃt nicht, dass Kinder Sie als bedrohlich erleben müssen. Es zeigt lediglich, dass sich Kinder ihren Eltern gegenüber manchmal ohnmächtig und klein fühlen. In solchen Traumfiguren könnten also Aspekte Ihres eigenen Charakters aus der Sicht des Kindes durchscheinen.
Achten Sie auf Projektionen
Oftmals verbergen sich hinter Traumfiguren Persönlichkeitseigenschaften des Kindes. Wenn beispielsweise in Jungenträumen Helden, Krieger und Ãbermenschen auftauchen, könnte dies darauf hindeuten, dass das Kind seine Schwächen mit einer Ãbergestalt kompensiert. Um herauszufinden, ob das zutrifft, sollten wir die Projektionen des Kindes von der Traumfigur lösen: »Möchtest du auch so groà und stark sein wie Nessi?«
Wir erkennen so die Gefühle, Bedürfnisse und Sehnsüchte, die das Kind in Gestalt der Traumfigur hat.
Bringen Sie Ihr Kind mit den Traumfiguren ins Gespräch
» Hast du denn mit Nessie im Traum gesprochen?« »Was hättest du ihr gerne gesagt?« Das sind typische
Gedankenexperimente, die dem Kind helfen, das Erlebte intensiver nachzuerleben. Sie selbst bekommen so einen Einblick in die Beziehungen zwischen dem Kind und den Traumfiguren.
Lassen Sie Ihr Kind stellvertretend für die Traumfigur antworten
» Was würde Nessi sagen, wenn du sie bitten würdest, aus dem Weg zu gehen?« Damit üben Kinder, die Perspektive anderer einzunehmen. Solche Fragen können Kinder üblicherweise erst ab dem 5. Lebensjahr beantworten. Mit Geschwisterkindern gelingt dies vielleicht früher. Der Antwort der Kinder lässt sich dann entnehmen, wie es das Verhalten der Eltern oder anderer wichtiger Menschen wahrnimmt.
Benennen Sie mögliche Probleme
»Nessi lieà dich nicht vorbeigehen, weil sie zu stark und groà war, oder?« Sehr oft weist das Problem im Traum darauf hin, dass uns etwas im Wachleben zu schaffen macht, etwas, was für uns nicht abgeschlossen ist. Das ist auch bei Kindern so. Das Problem erscheint dabei meistens in einem neuen Zusammenhang. Es ist Ihre Aufgabe, das Problem aus dem Traum herauszulösen und auf die Wirklichkeit zu beziehen. Dabei ist es sinnvoll, die Metapher für das Kind zu übersetzen: »Gab es denn in letzter Zeit Situationen, in denen dir jemand etwas verboten hat?«
Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Suche nach Lösungen
Träume präsentieren selten Lösungen. Deswegen kann es sinnvoll sein, dem Traum eine Lösung anzufügen. Auch hier kann ein Gedankenexperiment weiterhelfen: »Was hättest du denn machen können, damit Nessi dich über die Brücke lässt?« Lösungen in der Fantasie vorzubereiten, hilft den Kindern, sich als selbstwirksam zu erfahren, im Sinne von: »Wow, ich kann was! Nessie ist gar nicht so groà und stark, die lässt sich ganz leicht austricksen!«
Hören Sie Wünsche heraus
»Du hättest dir also gewünscht, auf die Kirmes zu gehen?« Manchmal träumen Kinder von einer Torte, einem schönen Geburtstagsfest oder von einem Rummelplatz. Oft verbergen sich dahinter Bedürfnisse , die viel weiter reichen und nach denen Sie fragen können: »Du möchtest endlich auch mal selbst entscheiden und mal was ganz ohne Mama und Papa tun?«
Benennen Sie Stärken
Ganz generell können Sie Traumerzählungen dazu nutzen, die besonderen Fähigkeiten Ihres Kindes herauszustellen: »Hast du Nessi einfach rosa werden lassen, damit sie nicht mehr so gefährlich aussieht? Du hast wirklich tolle Ideen, auch wenn es mal schwierig wird.« Dadurch motivieren Sie Ihr Kind, noch mehr über den Traum und sich selbst zu erzählen.
Noch einmal in Kürze alle Methoden, die Sie im Gespräch nutzen können:
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Ermutigen Sie Ihr Kind, einen Traum zu erzählen.
Fragen Sie nach und klären Sie, was Sie noch nicht verstanden haben.
Fragen sich auch nach Einzelheiten , die das Kind in der Traumerzählung vielleicht weggelassen hat.
Geben Sie das Erzählte in eigenen Worten wieder - Spiegeln Sie das Gesagte.
Achten Sie auf die Gefühle und formulieren Sie diese stellvertretend für das Kind.
Fragen Sie nach den Gedanken des Kindes.
Achten Sie auf das Verhalten des Kindes im Traum.
Vergleichen Sie zwischen dem Wach- und dem Traumverhalten des Kindes.
Lassen Sie das Kind zu den Traumbildern frei assoziieren.
Schaffen
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