Traumgespraeche

gemacht.
    Natascha: Du hättest dem armen Häschen am liebsten geholfen. (Spiegeln)
    Im Traum konntest du also nicht mehr fliehen und Igor konnte dir auch nicht helfen. (Problem benennen)
    Vladi: Zum Glück bin ich aufgewacht.
    Natascha: Hat denn schon mal jemand an der Tür geklingelt, als du alleine zu Hause warst? (Brücken ins Wachleben)
    Vladi (stolz): Ja, oft, aber ich hab nicht aufgemacht, ich mach nie auf!
    Natascha (besorgt): Wieso erzählst du uns das denn nicht?
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    So denkt Natascha über Vladis Traum: Oje, das war bestimmt ganz furchtbar für Vladi - so alleine im Haus und dann klingelt es einfach an der Tür. Er macht ja nicht einmal die Tür auf, wenn wir alle zu Hause sind. Und jetzt hat er vermehrt diese Alpträume.
Eigentlich hat Igor immer auf ihn aufgepasst - ihn beschützt, aber er kümmert sich in letzter Zeit immer weniger um ihn. Und bei uns geht die Arbeit vor. Vielleicht dürfen wir Vladi einfach nicht so oft alleine lassen?
    Kinder übernehmen oft die Ängste der Eltern. Was dem Opa unheimlich ist, wird jetzt auch für den kleinen Vladi zum Problem. Damit Kinder Mut und Zuversicht entwickeln, ist es wichtig, dass wir Erwachsene unsere eigenen Ängste erkennen, überwinden und bewältigen lernen.
    Vergleich von Wachleben und Traum: Betrachten wir zunächst das Verhalten des Traum-Ichs dann sehen wir, dass Vladi zögerlich ist. Er hält sich auch im Traum an die Vorgabe seiner Eltern, die Haustür nicht zu öffnen. Das tut er erst, als ihn sein großer Bruder schließlich dazu auffordert. Auch dies entspricht ganz der Beziehung zu seinem Bruder im Wachleben. Vladi macht immer genau das, was der große Bruder anordnet. Vladi weiß auch, dass Igor sich duscht, bevor er ausgeht, und somit nicht zur Tür kommen kann, wenn es klingelt. Im Traum wiederholt sich diese Alltagserfahrung. Betrachten wir seine Gefühle und Stärken : Er ist ängstlich aber auch neugierig und mutig. »Was wäre, wenn ich die Tür aufmache, was würde dann passieren?« Diese Frage dürfte sich Vladi schon oft gestellt haben. Im Traum schließt er diese
Erkenntnislücke und gibt sich selbst eine Antwort. »Wenn du die Tür aufmachst, dann wird - wie Opa schon verkündet hat - etwas Erschreckendes geschehen.« Das Erschreckende erscheint in Vladis Fantasie in der Gestalt des hungrigen Eisbären. Man könnte auch sagen, dass die Fernsehsendung Vladi noch intensiv beschäftigt und ihn im wahrsten Sinne des Wortes verfolgt. In Vladis Alptraum könnten somit verschiedene Aufforderungen an die Eltern anklingen , die in etwa lauten würden: »Ihr habt gefälligst auf mich aufzupassen. Ich bin noch zu klein, um ganz alleine zu Hause sein.« - »Nicht alles, was ich im Fernsehen sehe, verstehe ich - kann mir jemand erklären, was ich nicht verstehe und auch sagen, was ich noch nicht sehen sollte?«
    Da Kinder im Vorschulalter vieles noch nicht verstehen und einordnen können, was sie im Fernsehen sehen, sollte ein Erwachsener dabei sein. Noch besser die Kiste einfach auslassen und was Schönes unternehmen. Untersuchungen zeigen, dass hoher Fernsehkonsum bei Kindern mit Übergewicht, geringem Selbstwertgefühl, schlechten Schulleistungen und aggressiven Verhaltensstörungen korreliert.
    Weitere Erkenntnisse: Vladis Angst vor dem Alleinsein äußert sich in aller Klarheit in einem Alptraum. Die Eltern erkennen, dass Vladi sich nicht anders zu
helfen wusste, als seine Not über einen Traum zum Ausdruck zu bringen. Die Eltern sind jetzt aufgefordert, an der Situation etwas zu verändern. Vielleicht entscheiden sie sich für eine Betreuung von Vladi oder denken darüber nach, wie sie ihren Alltag anders organisieren könnten. Ziel ist es, Vladi nicht mehr sich selbst zu überlassen. Und für das Problem mit der Haustür hatten sie folgende Idee: Sie ermutigen Vladi, die Haustür für jeden neuen Gast selbst zu öffnen. Damit erkennt und lernt er, dass Opas Ängste unbegründet sind.
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    Wie kann Vladi die Traumerfahrung bewältigen? Für Kinder im Alter von 5 Jahren ist es ratsam, das Traumgeschehen malen zu lassen. Damit bekommt Vladi Macht über die Traumerlebnisse. Wichtig wäre, dass Vladi eine Lösung hinzufügt, die ihm guttut. Da Vladi im Traum nur den Aspekt »Eisbären sind gefährlich« fokussiert, scheint es sinnvoll, Vladi mehr über Eisbären zu