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Traumgespraeche

Titel: Traumgespraeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Salhab , Bianca Jaeger
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(Spiegeln)
    Linda: … aber im Traum ist alles gutgegangen, du hast ja das Schiff noch rechtzeitig erreicht.
    Rosa: Ja, da bin ich ganz schnell hingeschwommen, damit es nicht wieder wegfährt.
    Linda: Dann warst du ja richtig sportlich in deinem Traum - toll! (Stärken benennen)
    Rosa: Und auf dem Schiff, da war der liebe Hamster.
    Â 
    So denkt Linda über Rosas Traum: Das Schiff erreichen und rechtzeitig zum Bus kommen - das könnte irgendwie zusammenhängen. Zu den Bahnwagen ist mir eingefallen, wie Rosa sich beim Abschiedsfest im Kindergarten an ihre Erzieherin gekuschelt hat. Hat sie vielleicht doch ein bisschen Heimweh nach dem Kindergarten, obwohl sie gerne die große Schülerin ist? Vielleicht hat das »Vorsicht Ende« etwas mit dem Ende der Kindergartenzeit zu tun - und jetzt das Strampeln in der Schule. Das ist ja richtig neu für sie und wer weiß, vielleicht fällt es ihr doch nicht so
leicht, wie sie immer sagt. Dann das anrührende Bild mit dem Hamster auf dem Schiff - das wirkt fast wie eine Belohnung nach der ganzen Schwimmerei. Ja, und zu Weihnachten hatte sich Rosa einen Hamster gewünscht - das scheint also immer noch aktuell zu sein.
    Â 
    Vergleich von Wachleben und Traum: Rosa genießt im Traum die Bahnfahrt mit den anderen Kindern. Ähnliches erlebt Rosa auch im Wachen, wenn sie mit ihren Freunden spielt. Zuletzt saß Rosa beim Kindergartenfest in einem ähnlichen Fahrzeug wie im Traum. Dort saß sie mit Julia und schien sich rundum wohlzufühlen. Ähnlich wie sie das bei der Bahnfahrt im Traum erlebt hat. Aber dann kommt diese überraschende Wende im Traum. Als jemand »Vorsicht Ende« ruft, verhält sich Rosa so, wie es von ihr und allen anderen erwartet wird. Ob man wollte oder nicht - Vorsicht Ende hieß für alle, den »Sprung ins kalte Wasser« zu wagen. Rosa fiel das nicht leicht. Im Wachleben gibt es dazu folgende Parallelen: Die Schule fordert sie. Sie erkennt, dass nun viel mehr gut gemacht bzw. falsch gemacht werden kann, als sie dies vom Kindergarten her kennt. Da sie sich in der Schule noch unsicher ist, orientiert sie sich am Verhalten der Mitschüler. Rosa erkennt zum Beispiel, dass man wie Oli Probleme bekommt, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Hier sehen wir deutlich Rosas Stärken : Sie kann sich gut disziplinieren und sich einem größeren Ganzen unterordnen. Gibt der Traum auch Aufschluss darüber, wie Rosa dies selbst empfindet? Das
Schwimmen im Meer bereitet Rosa große Mühe. Sie muss schwer arbeiten, um nicht unterzugehen. Dieses Gefühl kennt sie vom Busfahren und das mögliche Zuspätkommen in der Schule. Im Meer musste sie aufpassen, nicht unterzugehen und rechtzeitig das Schiff erreichen - im Wachleben muss sie darauf achten, pünktlich zum Bus und in die Schule zu kommen. Weitere Perspektiven : Linda könnte im Gespräch das Traumbild mit dem Hamster auf dem Schiff noch genauer aufgreifen. Wünscht sich Rosa tatsächlich ein eigenes Haustier? Welches Bedürfnis möchte Sie damit stillen?
    Â 
    Weitere Erkenntnisse: Linda glaubte bisher, dass Rosa die ersten Wochen in der Schule und alles, was damit zusammenhängt, mühelos meistert.
    Tatsächlich ist Rosa sehr motiviert und überaus gewissenhaft, was die Schule betrifft. Das Traumgespräch erweitert diesen Blick und Linda erkennt, dass Rosa sich den neuen Herausforderungen zwar erfolgreich stellt, sie das alles aber nicht mit »links« schafft. Rosa hat es ganz und gar nicht leicht, sich ȟber Wasser zu halten«.
    Suchen Sie nach Wortspielen und Redewendungen aus dem Alltag, die zur Traumerzählung passen. Sie bringen die wesentlichen Traumaussagen auf den Punkt.
    Sie hat Angst zu ertrinken, wenn sie in ihren Bemühungen nachlässt. Dieses Traumbild macht Linda eindrucksvoll klar, wie Rosa die neuen Anforderungen tatsächlich erlebt. Sie steht offensichtlich unter einem starken Druck, darf nichts übersehen und gesteht sich keinen Fehler zu. Vor den möglichen Folgen hat Rosa anscheinend große Angst. Linda gelangt zu der Einsicht, dass Rosa die neuen Anforderungen in der Schule als belastend erlebt.
    Â 
    Rosa zeigt ihrer Mutter mit ihrem Traum recht deutlich, was sie sich wünscht: Eine Art »Rettungsboot«, auf dem man sich von den Strapazen der Schule mal ausruhen und entspannen kann. In einem weiteren Schritt wird es aber darum gehen herauszufinden, warum Rosa

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