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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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Haar und seine strahlend blauen Augen geerbt – war so groß, dass es unmöglich war, ihre Abstammung zu leugnen.
    Seufzend stieg sie aus dem Bett, wechselte die von den butterigen Plätzchen befleckten Laken und ging anschließend unter die Dusche. Sie zog einen roten Schottenrock an, rote Leggings und schwarze Stiefeletten und dazu eine weiße Seidenbluse mit einem grünen Pullunder darüber. Gramma hatte ihn für sie gestrickt und klingelnde Glöckchen darauf genäht. Aus einer Laune heraus setzte sie sich den Haarreif mit dem Rentiergeweih auf den Kopf, den sie beim letzten Dickens-Festival auf dem Stadtplatz gewonnen hatte. Ihre Mutter würde den Haarreif hassen. Grund genug, ihn zu tragen.
    Sie schlenderte in die Küche. Gramma bedeutete ihr, sich an den Tisch zu setzen. Sie stellte einen Becher mit heißer Schokolade vor sie hin und dazu einen Teller mit Belgischen Waffeln und einer dicken Scheibe Schinkenspeck.
    »Hast du gut geschlafen?«, erkundigte sich ihre Großmutter augenzwinkernd.
    » Sehr gut.« Sarah grinste.
    »Hast du von deiner wahren Liebe geträumt?«
    »Ja, das habe ich.« Sarah durfte Gram nicht verraten, wer ihre wahre Liebe war, das war nicht erlaubt. Tat man es doch, ging die Schicksalsplätzchenprophezeiung nicht in Erfüllung.
    »War es derselbe Mann wie im letzten Jahr?«
    »Und wie im Vorjahr, im Vorvorjahr und im Jahr davor.«
    Gram nickte. »Dann ist es wahr, Liebes. Er ist für dich bestimmt.«
    Ein glücklicher Schauder überlief Sarahs Arme, und sie schlang sie fest um sich. Travis Walker. Ihre einzig wahre Liebe. Sie hatte ihn seit ihrer Ankunft bei Gramma noch nicht gesehen, obwohl sie ein paarmal auf die Veranda hinausgetreten war und zu seinem Haus hinübergespäht hatte in der Hoffnung, seinen zerbeulten Ford Pick-up in der Auffahrt zu entdecken. Sie hatte ihre Großmutter nicht nach ihm gefragt, um ihre heimliche Schwärmerei nicht zu verraten.
    Das ist keine Schwärmerei ,rief sie sich in Erinnerung. Er ist dein Schicksal.
    Sarah schluckte einen Mundvoll Waffel, die vor Ahornsirup triefte, und biss in den knusprigen Schinkenspeck. Sie wollte ihr Frühstück gegessen haben, bevor ihre Mutter auftauchte und anfing, über ihr Gewicht zu lamentieren. Gramma behauptete, sie wäre genau richtig, aber Helen Collier würde ihren Taschenrechner zücken, ein paar Zahlen eintippen und ihr mitteilen, dass ihr Body-Mass-Index bei 25,4 liege, was Übergewicht bedeutete. Größe vierundvierzig. Ihre Mutter würde enttäuscht den Kopf über ihre pummelige Tochter schütteln. Sarah biss in ihre Waffel und fragte sich, ob Travis sie für fett halten oder finden würde, dass sie mit ihrer Zahnspange dämlich aussah.
    An der Tür ertönte ein Klopfen.
    »Herein!«, rief Gramma und stand auf, als sich die Hintertür öffnete.
    Dotty Mae Densmore, die im Alter ihrer Großmutter war und ein paar Häuser weiter wohnte, platzte ins Zimmer, einen Korb voller frisch gebackener Blaubeer-Muffins am Arm. »Frohe Weihnachten!«
    »Frohe Weihnachten, Mrs. Densmore«, wünschte Sarah.
    »Oh, du siehst aber festlich aus«, stellte Dotty Mae fest. »Was für ein prächtiges Rentiergeweih!«
    Sarah hob die Hand und tastete nach dem Geweih, das aus braunem Filz mit Baumwollfüllung gefertigt war. »Danke.«
    Dotty Mae, die Wangen von der Kälte gerötet, stellte die Muffins auf die Anrichte und wandte sich um zu Gramma Mia. »Ich nehme an, du gehst nicht zu dieser Hochzeit?«
    »Hochzeit?« Gramma runzelte die Stirn. »Wann findet sie denn statt?«
    »Hast du keine Einladung gekriegt?« Dotty Mae drückte die Finger auf ihre Lippen. »Ähm … tut mir leid, ich bin davon ausgegangen, du hättest eine bekommen.«
    Gramma schüttelte den Kopf.
    »Ich hab meine auch erst vorgestern gekriegt. Buchstäblich in letzter Minute. Vermutlich war es allerhöchste Eisenbahn …«
    Sarah war sich nicht sicher, wovon sie redeten. Was hatte eine Eisenbahn mit einer Hochzeit zu tun? Mit Sicherheit hatte niemand vor, der Braut oder dem Bräutigam eine Bahnreise zur Hochzeit zu schenken …
    »Ich war so beschäftigt mit den Weihnachtsvorbereitungen, dass ich gar nicht nach der Post gesehen habe. Ich hoffe doch, eine Einladung im Briefkasten zu finden. Selbst wenn es zu spät ist, daran teilzunehmen, möchte ich wenigstens ein Geschenk schicken. Du gehst nicht hin?«
    »Ich kann nicht. Meine Jungs und ihre Familien kommen zu Besuch, um den Weihnachtstag mit mir zu verbringen.«
    »Es kommt tatsächlich ungelegen. Helen und

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