Traumhaft verliebt - Roman
Publicity ausschlachten!«
»Du immer mit deiner Publicity!«
»Vielen Dank, Sarah.« Benny wirkte ausgesprochen erfreut.
»Schluss jetzt.« Sarah hielt abwehrend eine Hand in die Höhe. »Ich werde es nicht machen. Ich muss ein Buch schreiben. Ein Buch, wenn ich dich erinnern darf, das laut Vertrag bis zum 3. Januar fertig sein muss. Und das, nachdem man mir bereits zwei Verlängerungen zugestanden hat. Ich bewege mich auf dünnem Eis.«
»Es ist Mitte Oktober. Das Weihnachtsfestival in Twilight findet am ersten Dezemberwochenende statt, damit bleiben dir noch sieben Wochen, um fünfundzwanzigtausend Wörter zu schreiben. Komm schon, du schaffst das.«
»Wenn du das sagst, klingt alles so einfach. Als müsste ich nur mit dem Finger schnippen, und die Worte würden wie durch Zauberei auf der Seite erscheinen.«
»Du suchst doch nur nach einer Ausrede«, schimpfte Benny.
»Ich habe eine ernst zu nehmende Schreibblockade!«
»Stephen King sagt, es gibt keine Schreibblockaden. Das sei ein Märchen und alles nur Angst.«
»Tatsächlich? Ach, was weiß Stephen King schon!«
»Ich denke wirklich, du solltest das machen, Sarah. Es wäre großartige PR für dich. Hal ist ebenfalls meiner Meinung.«
Sarah stöhnte. »Du hast Hal davon erzählt?«
»Die Sache mit dem kranken Kind hat ihm gefallen, und wenn er erst erfährt, dass Twilight deine Heimatstadt ist …«
»Twilight ist nicht meine Heimatstadt.«
»Es würde die Dinge sehr vereinfachen, falls du um eine weitere Verlängerung bitten müsstest.« Er schien ihre Einwände schlicht und einfach zu ignorieren. Agenten.
Sarah schob ihren Stuhl vom Schreibtisch zurück und stand auf. »Du hast mich in die Falle gelockt, Benny.«
Er zwinkerte und versuchte, unschuldig dreinzublicken. »Habe ich nicht.«
»Du hättest nicht mit Hal sprechen sollen, ohne mich vorher zu fragen.«
»Ich verstehe nicht, was du hast. Es ist keine große Sache. Eine Stadt. Eine Woche. Du gehst schließlich nicht auf eine viermonatige Lesereise durch fünfzehn Städte.«
Sie nahm an, dass ihre Weigerung aus seiner Sicht unverständlich war. Sie könnte schwindeln und behaupten, sie habe familiäre Verpflichtungen wie die meisten Leute während der Feiertage, aber sie war keine Lügnerin, und Benny wusste, dass es mit ihrer Beziehung zu ihren Eltern nicht zum Besten stand. In der ganzen Zeit, die er sie nun kannte, hatte sie nicht ein einziges Mal die Feiertage mit ihnen verbracht. Warum sollte sie auch? Während ihrer Kindheit hatten die beiden die Weihnachtstage fast immer mit Kollegen und / oder kranken Menschen verbracht.
»Hör mal, ich möchte nicht ins Detail gehen, aber als ich fünfzehn war, hatte ich ein unschönes Erlebnis in Twilight, und ich verspüre nicht den Wunsch, an den Ort des Geschehens zurückzukehren.«
»Was für ein Geschehen? Ein Verbrechen?« Benny, der eine gute Story witterte, spitzte die Ohren. »Was hast du getan? Hast du Lippenstift im Wal-Mart geklaut?«
Das wäre zu schön gewesen. »Nur eine Redewendung.«
»Denk an die arme kleine Jazzy.« Er machte ein trauriges Gesicht. »Alles, was sie möchte, ist, einmal ihrer Lieblingsschriftstellerin zu begegnen, bevor sie stirbt.«
»Mistkerl.«
Er kicherte. »Komm schon, Sarah, es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest. Du bist Sadie Cool. Das ist deine Chance, mit hoch erhobenem Kopf nach Twilight zurückzukehren und diesen Leuten zu zeigen, dass du es geschafft hast. Ich wette, von denen erinnert sich keiner mehr an das, was dir zu schaffen macht.«
»Oh, glaub mir, das ist nichts, was eine kleine Stadt wie Twilight so schnell vergisst.« Allein der Gedanke daran ließ sie erschaudern.
»Ich bin fasziniert. Du musst mir unbedingt erzählen, was du angestellt hast.«
»Es war schlimm.«
»Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass du etwas so Schreckliches getan haben könntest.«
»Nun, wenn du es unbedingt wissen willst, dann setz dich.«
Er ließ sich auf ihrer Schreibtischkante nieder, und Sarah nahm wieder auf ihrem Stuhl Platz. Dann holte sie zitternd Luft und erzählte ihm so rasch wie möglich die erbärmliche Geschichte.
»Warte, warte.« Benny wedelte mit der Hand. »Du hast ein Rentiergeweih getragen?«
Sie seufzte. »Leider.«
»Autsch. Das muss wirklich hart gewesen sein. Aber sag mal, wie hast du es denn geschafft, mit deinem gebrochenen Herzen zu überleben?«
»Ob du es glaubst oder nicht, auf ihre eigene abgeklärte, gefühlskalte, unangebrachte Art und Weise
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