Traumhaft verliebt - Roman
Chance zu geben.«
»Sie ist Jazzys Mutter, ich musste dich dazu bewegen, die Dinge mit ihr ins Reine zu bringen. Außerdem warst du kein Dummkopf. Crystal ist ziemlich angeschlagen. Sie braucht ein wenig Mitgefühl.«
»In den drei Wochen warst du für Jazzy eine bessere Mutter, als Crystal das in vier Jahren jemals war.«
»Aber das bedeutet doch nicht, dass wir kein Verständnis für Crystals Notlage haben dürfen. Sie versucht, ihr Bestes zu geben, auch wenn das nicht gut genug ist. Manche Frauen sind eben nicht zu Vollzeit-Müttern geboren.«
»Du denkst an deine eigene Mutter«, stellte Travis fest.
»Ich mache meinen Eltern nicht zum Vorwurf, dass sie so sind, wie sie sind. Ich verstehe sie jetzt besser denn je, und ich denke, dass auch sie mich ein bisschen besser verstehen. Trotzdem solltest du Crystal noch eine Chance geben, ihr Verhalten wiedergutzumachen.«
»Ich werde es versuchen.« Er nickte. »Es gibt noch einen weiteren Grund dafür, dass ich ein verdammter Narr war.«
»Und welchen?«
»Ich habe meine Gefühle verletzen lassen.«
»Ich habe deine Gefühle verletzt?«
»Ganz genau. Als du mir weisgemacht hast, dass das, was in der Jagdhütte zwischen uns vorgefallen ist, für dich nicht mehr als ein netter Zeitvertreib war. Zwar gefällt es einem Mann, wenn er weiß, dass er die Frau glücklich macht, aber das bedeutet nicht, dass er sich gern zum Sexobjekt degradieren lässt.«
»Armer Kerl.«
»Das stimmt, dreh nur das Messer, das du mir ins Herz gestoßen hast.«
Sarah schnaubte. »Habe ich dich wirklich verletzt?«
»Ich habe mich gefühlt, als hättest du mir das Herz herausgerissen und wärst mit deinen Stiletto-Stiefeln darauf herumgetrampelt. In meiner Pein konnte ich die Wahrheit nicht erkennen: dass du genauso fertig warst wie ich.«
»Jazzy hat es besser gewusst.« Sarah lächelte. »Sie hat mir an Heiligabend ein Schicksalsplätzchen unters Kopfkissen gelegt.«
»Unter meinem Kissen lag auch eins.«
»Hast du von deiner einzig wahren Liebe geträumt?«, fragte Sarah.
Er sah ihr tief in die Augen. »Ich könnte dich das Gleiche fragen.«
»Ich habe von meinem Hochzeitstag geträumt.«
»Und wen hast du geheiratet?«
»Meinen Seelenverwandten.«
»Wie hat er ausgesehen?«
»Was denkst du denn?«, neckte sie ihn.
Er lächelte. »Genau wie ich.«
Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. »Was für ein eingebildeter Kerl du doch bist.«
»Du hast es mir vor neun Jahren gestanden, doch damals war es mir unmöglich, dich zu erhören. Schließlich warst du erst fünfzehn.«
»Aber du mochtest mich?«
»Ja, aber wie hätte ich das bei meiner Hochzeit mit Crystal zugeben können? Ich dachte, meine Gefühle stammten daher, dass ich kalte Füße gekriegt hatte, aber ein Teil von mir wusste, dass mehr dahintersteckte. Etwas, das ich nicht zugeben konnte.«
»Schlechtes Timing meinerseits.«
»Aber jetzt bin ich nicht mehr mit Crystal verheiratet«, sagte er, »und du bist nicht mehr fünfzehn. Ich bin mit vielen Frauen zusammen gewesen, Sarah. Es ist nichts, worauf ich besonders stolz bin, aber ich habe nie … niemand hat mich je so …« – er zögerte und suchte nach den richtigen Worten – »berührt, wie du es getan hast.«
»Das Gleiche gilt für dich.«
»Ich liebe dich, Sarah Collier. Vielleicht bist du nicht in der Lage, diese Worte zu mir zu sagen, aber ich weiß, dass du mich ebenfalls liebst.«
Sarah ging das Herz auf. Endlich hatte er die Worte ausgesprochen, die sie so sehr hatte hören wollen, obwohl sie gleichzeitig Angst davor hatte, da sie tatsächlich nicht wusste, ob sie sie würde erwidern können. Doch hier stand er nun und sah sie mit einem solchen Verlangen in den Augen an, als würde er sich regelrecht danach verzehren.
Ihm ihre Liebe zu erklären, würde bedeuten, sich ihm voll und ganz zu öffnen. Sich für ihn zu entscheiden hieße, sich für die Unsicherheit zu entscheiden. Ihn zu lieben, bedeutete sich einzugestehen, dass die Möglichkeit bestand, ihn zu verlieren.
Sie sah ihm in die Augen, die so ehrlich und offen waren, und fühlte, wie sich etwas in ihr bewegte. Er war das Risiko wert. Diese Beziehung war es wert, sich der erschreckenden Kluft zwischen Fantasie und Realität zu stellen.
Sarah schaltete den Teil ihres Gehirns aus, der zu viel dachte, schaltete ihren emotionalen Filter aus, der sie dazu gebracht hatte, dass sie sich in ihrem metaphorischen Elfenbeinturm einschloss, und gestattete ihrem Herzen, die Oberhand
Weitere Kostenlose Bücher