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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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erschauerte, doch nicht vor Kälte. Ängstlich blickte sie durch die großen Flachglasfenster ins Innere der dezent beleuchteten Bar und wartete darauf, dass Justin zurückkommen würde. Um an etwas anderes zu denken, goss Rachel sich Kaffee ein und trank ihn schnell aus. Danach fühlte sie sich nüchterner, was jedoch nur dazu führte, dass sie sich noch mehr Vorwürfe wegen ihres Verhaltens machte. Als sie sich gerade eine zweite Tasse Kaffee einschenkte, tauchte Justin wieder auf. Mit gerunzelter Stirn blickte er sie an.
    “Ich sollte dich jetzt besser ins Apartment bringen. Du brauchst Schlaf, keinen Kaffee.”
    “So betrunken bin ich nun auch wieder nicht”, erwiderte Rachel kühl. Zu spät fiel ihr ein, dass sie ihren beschwipsten Zustand eigentlich als Entschuldigung für ihr Verhalten hatte verwenden wollen.
    “Das habe ich auch nicht behauptet. Aber es war ein langer und emotional sehr aufreibender Tag für dich, Rachel. Also sei brav, und streite nicht mit mir.”
    Rachel hatte zum ersten Mal wirklich Lust, sich mit Justin zu streiten. Sein leicht herablassender Tonfall ärgerte sie. Sie dachte gar nicht mehr daran, sich zu entschuldigen. Schließlich war auch Justin nicht ganz unschuldig an dem, was passiert war. Wenn er nicht darauf bestanden hätte, dass sie in den Schönheitssalon ging, wäre sie nie selbstbewusst genug gewesen, um all diese Dinge zu tun. Und schließlich hatte er sie zum Tanzen aufgefordert.
    Rachel sträubte sich dagegen, sich für ihr Verhalten zu schämen. Es war schließlich schon so lange her, dass ein Mann sie in den Armen gehalten hatte. Kein Wunder, dass es ihr zu Kopf gestiegen war. Schließlich bin ich doch auch nur ein Mensch, dachte sie ein wenig trotzig.
    Und bald bist du auch noch arbeitslos, wenn du so weitermachst, fügte eine innere Stimme warnend hinzu. Am Ende siegte die Vernunft über die rebellischen Gedanken. Rachel stellte die Tasse ab und stand vorsichtig auf. Diesmal fühlte sie sich wesentlich sicherer auf den Beinen.
    “Ich dachte immer, Cinderella müsste erst um Mitternacht zu Hause sein.” Sie warf einen Blick auf die Uhr. “Und jetzt ist es erst halb elf. Aber wenn du sagst, dass ich jetzt ins Bett muss, dann wird das natürlich stimmen. Schließlich bist du der Chef.”
    Justin wünschte, sie hätte sich anders ausgedrückt. Denn unwillkürlich gingen ihm lauter erotische Bilder durch den Kopf, wie er diese Cinderella ins Bett brachte – und in keinem davon war er ein besonders sanftmütiger Prinz, sondern wild und verwegen. Er wollte Rachel am Arm nehmen, überlegte es sich dann aber anders und beschloss, sie vorsichtshalber lieber nicht mehr zu berühren.
    “Dann lass uns gehen”, sagte er kurz angebunden und ließ ihr den Vortritt. Doch Rachels Anblick, wie sie in dem verführerischen Kleid ihm voranging, erregte ihn noch mehr. Sicher wäre sie entsetzt gewesen, wenn sie gewusst hätte, wie begehrlich Justin den Blick von hinten über sie gleiten ließ.
    Als sie an der Bar vorbeigingen, bemerkte Justin die rothaarige Frau nicht einmal mehr. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf Rachel gerichtet: auf die Bewegungen ihrer Hüften, auf das leise Klingen der Perlenschnüre am Rocksaum, wenn sie aneinanderschlugen, auf die wohlgeformten Waden, die schmalen Fesseln und die zierlichen Füße, die in verführerischen Sandaletten steckten.
    Normalerweise achtete Justin nicht allzu sehr auf die Füße einer Frau. Doch jetzt stellte er sich unwillkürlich vor, Rachel würde vor ihm hergehen und nichts tragen außer türkisfarbenen hochhackigen Sandaletten. Bei dieser Vorstellung zog sich ihm der Magen zusammen. Sein Verlangen steigerte sich fast bis ins Unerträgliche. Er fühlte sich wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
    Während sie mit dem Fahrstuhl nach unten fuhren, herrschte angespanntes Schweigen. Um seine Erregung zu verbergen, hielt Justin sich die Hände unauffällig vor den Hosenschlitz und versuchte, gelassen auszusehen. Doch insgeheim musste er all seine Kraft aufbieten, um sich zu beherrschen.
    Rachel wird sich nicht wehren, wenn du versuchst, sie zu verführen, sagte eine innere Stimme.
Im Gegenteil, sie erwartet es. Sicher hat sie mit keinem Mann mehr geschlafen, seit Eric sie verlassen hat. Und bestimmt hat sie seitdem auch noch nie so sexy ausgesehen wie jetzt. Rachel wünscht sich, dass du sie begehrst. Deshalb hat sie dir so über den Nacken gestrichen, deshalb war sie enttäuscht, als du eben ihren Traum von einer

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