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Traumjaeger und Goldpfote

Traumjaeger und Goldpfote

Titel: Traumjaeger und Goldpfote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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und unverletzt, folgte ihnen wie ein junger Zuschauer, der eine Balgerei verfolgt.
     
    »Ich weiß nicht, wie lange wir das noch werden durchhalten können«, keuchte Dachschatten, als sie vom Schauplatz eines neuerlichen Handgemenges flüchteten. »Bald wird irgendjemand das Kommando über diese Kreaturen übernehmen, und dann können wir unser
Ka
ebenso gut Tiefklar anvertrauen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Fritti schwer atmend. Er konnte nichts Tröstliches sagen – denn die Nebenwege, die sie benutzten, wurden jetzt immer gefährlicher. Also sparte er seinen Atem, den er beim Rennen besser brauchen konnte.
    Sie folgten den nach außen führenden Tunneln und gelangtenschließlich doch noch in weniger bevölkerte Gebiete. Der Angriff durch das Volk von Erstheim hatte die meisten Wachposten von den Außenbezirken des Hügels ins Innere gezogen. Als die vier sich immer tiefer nach unten bewegten, begann der Kampflärm hinter ihnen schwächer zu werden. Auch das Licht der Hügelerde verblasste, doch Fritti hatte diesen Weg ja schon einmal zurückgelegt – und, was noch wichtiger war, er folgte jetzt dem allmählich zunehmenden Donnern der Kochenden Schlucht.
    Das zischende, dröhnende Geräusch des unterirdischen Flusses wurde lauter und lauter, als sie eine Reihe enger, niedriger Tunnel ausprobierten. Die Luft füllte sich mit Feuchtigkeit. Sie verließen einen schmalen Durchgang und kamen in eine hohe Kammer, die, wie Fritti meinte, unmittelbar an die Kochende Schlucht grenzte. Jetzt schien der Fluchtweg greifbar nahe, obgleich Traumjäger sicher war, dass anderswo das Freie Volk kämpfte – und verlor.
    Er ließ die kleine Truppe halten, um ihnen den gefährlichen Weg, der vor ihnen lag, zu erläutern, doch seine Warnungen blieben ungesprochen. Als er sich nämlich umdrehte, war Grillenfänger verschwunden. »Dachschatten!«, rief er. »Wo ist Grillenfänger? Ich dachte, du wärst hinter ihm gewesen!«
    Die graue
Fela
leckte ihre Wunden und blickte in die leere Dunkelheit zurück. Ihre grünen Augen verrieten, dass sie sich schämte. »Es tut mir leid, Traumjäger«, sagte sie leise. »Raschkralle ist auf etwas Scharfes getreten und humpelte, und da bin ich nach vorn gelaufen, um ihm zu helfen. Grillenfänger war direkt hinter uns …«
    Fritti schüttelte kurz den Kopf vor Enttäuschung und Kummer. »Es ist nicht deine Schuld, Dachschatten. Damit konntest du nicht rechnen. Ich will dir die Höhle, die vor uns liegt, beschreiben und den Weg um den Fluss herum.« Als er fertig war, nickte Dachschatten verstehend. Raschkralle saß einfach da und blickte Traumjäger in der zunehmenden Düsternis ruhig an.
    »Ich hoffe, dass ich es schaffen kann, euch einzuholen, bevor ihr die Schlucht verlasst«, sagte Fritti. »Wenn es mir aber nicht gelingt, halte dich immer nach rechts und aufwärts zur Oberfläche.«
    »Was meinst du mit ›einholen‹?«, fragte Dachschatten verwirrt. Traumjäger sah die Bestürzung auf ihrem Gesicht, er wurde traurig und konnte nicht sprechen.
    Unerwartet sprach Raschkralle für ihn. »Er kehrt zurück, um Grillenfänger zu suchen«, sagte das Kätzchen.
    Dachschatten war erstaunt. »Zurück? Traumjäger, das kannst du nicht. Die Zeit wird immer kürzer. Opfere dich nicht umsonst!«
    »Es ist nicht umsonst«, erwiderte Fritti. »Ich muss es tun. Ich will, dass ihr geht. Wenn du dich und Raschkralle heil herausbringst, werde ich bei alledem ein besseres Gefühl haben. Nun geht, bitte.« Er wollte sich umdrehen, aber Dachschatten war schneller und stellte sich zwischen Fritti und den Tunnel. In ihrem Kummer sah sie so wild aus, wie Fritti sie noch nie gesehen hatte – sogar noch wilder als beim Kampf um ihr Leben. Sie sah aus, als sei sie beim Erd-Tanz aus dem Takt gekommen und könnte ihn nicht wiederfinden.
    »Raschkralle!«, schrie sie. »Sag ihm, dass er nicht gehen soll. Lass ihn nicht einfach weggehn und dem Tod geradewegs in den Rachen rennen!«
    Raschkralle blickte sie bloß in alter Zuneigung an und sagte: »Er muss gehen. Mach’s nicht noch schlimmer für uns, Dachschatten.« Er wandte sich an Fritti und sagte: »Möge das Glück dir tanzen, Traumjäger. Komm zu uns zurück, wenn du kannst.«
    Traumjäger hatte nur wenig Zeit, sich über die Veränderung zu wundern, die mit seinem jungen Freund vor sich gegangen war. Der Lärm von Hass und Kampf, der durch die Gänge nach unten drang, ließ ihn wieder an sein Vorhaben denken. »
Mri’fa-o
, gute, gute Freunde«, sagte er und hätte

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