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Traumjob - Liebe inclusive

Traumjob - Liebe inclusive

Titel: Traumjob - Liebe inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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verzweifelt, die Intensität seiner plötzlichen Nähe zu ignorieren.
Mit zitternden Fingern drehte sie die Schrauben ein, und vor lauter Nervosität fiel ihr eine davon herunter.
»Mist«, fluchte sie leise, während sie sich bückte, um danach zu suchen.
Bedingt durch die Enge stieß sie dabei mit ihrem Po gegen Mark, und sie spürte, wie er zusammenzuckte.
Er räusperte sich. »Könntest du dich bitte beeilen?«, fragte er, und seine Stimme klang rau, »Ewig kann ich das auch nicht festhalten.«
Glücklicherweise war die Schraube in Sichtweite, und wenig später hatten sie das Gerät eingebaut. Hastig traten sie ein paar Schritte auseinander, und Sam wagte es nicht, ihn anzusehen. Noch immer hatte sie weiche Knie und befürchtete, er könne ihr ihre Gedanken ansehen.
»Gut, dann noch den Zweiten«, murmelte Mark, und sie gingen hinüber in den anderen Serverraum.
Dieses Mal hob er den Server gleich selbst in den Schrank hinein und stellte sich ein wenig seitlich hin, sodass sie die Schrauben befestigen konnte, ohne ihm allzu nahe zu kommen, und es dauerte nicht lange, bis sie damit fertig waren.
»Die Installation machen wir morgen«, teilte er ihr mit, als sie wieder im Büro waren, »für heute reicht es.«
»Ja, das glaube ich allerdings auch«, dachte Sam lakonisch, und nickte. »In Ordnung.«
Sie griff nach ihrer Tasche, verabschiedete sich von allen, und verließ eilig das Büro, wollte nur noch so schnell wie möglich nach Hause.
Zu ihrem Verdruss lief ihr draußen auf dem Gang auch noch Doreen über den Weg.
»Hallo Sam«, lächelte sie.
»Hallo Doreen«, murmelte Sam hastig, und wollte an ihr vorbei gehen, doch Doreen hielt sie am Arm fest.
»Hast du diese Woche vielleicht Lust, mit mir etwas trinken zu gehen?«
Sam schluckte; das konnte sie jetzt gerade noch gebrauchen. Nicht genug, dass Mark allmählich begann, sie in ein Gefühlschaos zu stürzen, jetzt musste Doreen auch noch zum Angriff übergehen.
Janets Rat fiel ihr wieder ein, und sie überlegte sekundenlang, ob sie eine Bemerkung hinsichtlich einer Freundin machen sollte. Allerdings erschien ihr das doch ein wenig übertrieben, und so beschränkte sie sich auf eine vage Ausrede.
»Ich … äh … also diese Woche ist es ganz schlecht«, stotterte sie abwehrend. »Am Samstag ist das Fußballspiel, es findet ja vorher auch noch das Training statt, und ich habe auch sonst noch ziemlich viel zu tun.«
»Oh, schade«, erwiderte Doreen enttäuscht, lächelte dann jedoch hoffnungsvoll. »Aber kein Problem, wir sehen uns ja beim Spiel, und vielleicht klappt es die nächste Woche.«
Im gleichen Augenblick bereute Sam, dass sie nicht doch eine Freundin erwähnt hatte, doch jetzt war es zu spät dafür, es würde sehr auffällig wirken.
»Ja, mal sehen«, sagte sie ausweichend, »einen schönen Feierabend.«
Bevor Doreen noch etwas sagen konnte, eilte Sam davon.
»Raus hier, nur noch raus hier«, schoss es ihr durch den Kopf, während sie fluchtartig aus dem Gebäude stürzte.
     
    Den restlichen Nachmittag verbrachte sie zu Hause in ihrem Zimmer.
Unglücklich lag sie auf ihrem Bett und war mit ihren Gedanken bei Mark.
Sein Benehmen heute war wieder äußerst merkwürdig gewesen, und sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Wenn sie nicht als Samuel, sondern als Samantha dort arbeiten würde, hätte es vielleicht noch sein können, dass es ein typisch männliches Verhalten war. Doch solche Reaktionen gegenüber einem männlichen Kollegen?
Sekundenlang zuckte ihr durch den Kopf, dass er ihre Maskerade vielleicht durchschaut haben könnte, doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Es war kaum vorstellbar, dass er Bescheid wusste und nichts sagte; er würde sicher nicht seinen Job riskieren, indem er ihr Theater mitspielte und sie deckte.
Also blieb nur noch eine Möglichkeit: Es sah ganz danach aus, als wäre er an Männern interessiert, das war die einzige schlüssige Erklärung, und sie behagte ihr ganz und gar nicht.
Die Situation würde ziemlich brenzlig werden, wenn er wirklich auf die Idee käme, ihr irgendwelche Avancen zu machen, sie hatte keine Ahnung, wie sie in so einem Fall reagieren sollte.
Außerdem musste sie sich ehrlicherweise eingestehen, dass sie sich doch ein wenig zu ihm hingezogen fühlte, und auch wenn sie aufgrund ihrer Rolle sowieso keine Chance hatte, wäre es ihr doch lieber gewesen, er würde Frauen mögen.
»Sag mal, hast du zufällig irgendwo mein blaues Hemd gesehen?«, schreckte Samuel sie jetzt aus ihren Grübeleien

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