Traumjob - Liebe inclusive
nicht wissen, was er gedacht hat.«
Janet grinste. »Naja, wenn er wirklich auf Männer steht, dann haben ihm deine Füße vielleicht sogar gefallen.«
»Toll, das ist doch genau das, was ich mir immer gewünscht habe: Ein homosexueller Fußfetischist«, kommentierte Sam ironisch, und im gleichen Augenblick begannen sie beide lauthals zu lachen, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen.
»Mein Gott Sam, eigentlich ist die ganze Sache schon ziemlich komisch«, schnaufte Janet, nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatten, »Vielleicht solltest du ein Buch darüber schreiben.«
Sam wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
»Ja, vermutlich hast du recht, das wird sicher ein Bestseller.«
Ungefähr zur gleichen Zeit saßen Mark und Daniel im »Da Capo« und unterhielten sich.
Die übrigen Kollegen waren bereits nach Hause gegangen, und die beiden Freunde hatten sich zu einem letzten Glas Bier an die Bar gesetzt.
»Ich bin mal gespannt, wie das Spiel am Samstag wird«, sinnierte Daniel, »denkst du, der Neue ist bis dahin wieder fit?«
Mark nickte. »Ja, ich glaube schon. Vielleicht wird ihm der Fuß noch ein bisschen weh tun, aber wenn er die Zähne zusammenbeißt, wird es schon gehen.«
»Ich weiß nicht, irgendwie kommt er mir ein bisschen schwächlich vor, fast feminin«, sagte Daniel nachdenklich, »wie läuft es denn arbeitsmäßig mit ihm?«
Unbehaglich starrte Mark in sein Bierglas. »Eigentlich ganz gut.«
»Was heißt ‚eigentlich‘?«, wollte Daniel wissen und warf seinem Freund einen prüfenden Blick zu. »Stimmt etwas nicht? Ich dachte, er hat so erstklassige Zeugnisse.«
»Ja, die hat er auch«, erklärte Mark zögernd, »es hat auch nichts mit seiner Leistung im Job zu tun, die ist mehr als gut.«
»Was ist es dann?«, fragte Daniel verständnislos.
»Ich … ich weiß nicht so recht, wie ich es sagen soll«, druckste Mark herum, und als Daniel ihn irritiert ansah, fuhr er frustriert fort: »Sag mal, wir kennen uns jetzt schon seit der fünften Klasse – hattest du jemals den Eindruck, dass ich irgendwie schwul bin?«
»Was? Wie kommst du denn darauf?« Daniel begann zu lachen. »Das soll wohl ein Witz sein?«
»Das ist nicht im Geringsten lustig«, knurrte Mark, »das war eine ernstgemeinte Frage.«
Daniel schüttelte amüsiert den Kopf.
»Nein, diesen Eindruck hatte ich nie. Du bist so sicher hetero, wie der Papst katholisch ist, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.«
»Das würde ich dir nicht empfehlen«, murmelte Mark düster, »irgendwie fühle ich mich zu Sam hingezogen, und ich habe keine Ahnung, was mit mir los ist.«
Als er sah, wie der Freund überrascht die Augenbrauen hochzog, fügte er hastig hinzu: »Wenn du irgendjemandem auch nur einen Ton davon erzählst, bist du tot.«
»Quatsch, du weißt doch, dass ich meine Klappe halten kann. – Aber was meinst du mit ‚hingezogen‘? Hast du dich in ihn verknallt?«
»Nein, das nicht. Es ist irgendwie … ach keine Ahnung. Letzte Woche konnte ich es mir nicht verkneifen, auf seinen Hintern zu starren, und ich will dir lieber nicht erzählen, was für Gedanken ich dabei hatte. Und am Montag, als wir zusammen die Server eingebaut haben, hatte ich alle Mühe, es nicht zu irgendwelchen peinlichen Körperreaktionen kommen zu lassen.«
Völlig verblüfft von diesem unerwarteten Geständnis starrte Daniel ihn an.
»Jetzt guck nicht so, ich begreife es ja selbst nicht«, erklärte Mark hilflos, »sag mir lieber was ich jetzt machen soll.«
»Ich gehe mal davon aus, dass du nicht mit ihm …«
»Auf keinen Fall«, wehrte Mark vehement ab, »das Letzte was mir einfallen würde, wäre etwas mit ihm anzufangen.«
»Denkst du, er hat etwas bemerkt?«
»Keine Ahnung, ich glaube nicht«, sagte Mark achselzuckend.
Daniel grinste. »Dann solltest du am besten dafür sorgen, dass ihr euch nicht mehr zu nahe kommt, zumindest bis deine merkwürdigen Anfälle vorbei sind.«
Kapitel 11
A ls Samantha am nächsten Morgen ins Büro kam, saß Mark bereits an seinem Schreibtisch.
Sie begrüßten sich kurz, und als sie sich einen Stuhl heranholen wollte, um sich wie gewohnt neben ihn zu setzen, schüttelte er den Kopf.
»Ich denke, deine Einweisung ist beendet. Du hast so weit alles gesehen, was wichtig ist, und ich bin der Meinung, dass du alles ganz gut begriffen hast. Also kannst du ab heute eigenständig arbeiten. Natürlich bin ich jederzeit da, falls doch noch irgendwelche Fragen auftauchen sollten, aber die anderen Kollegen
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