Traumjob - Liebe inclusive
dachte sie zynisch.
Fieberhaft überlegte sie, ob sich nicht doch noch eine Möglichkeit finden würde, das drohende Unheil abzuwenden, ohne ihren Chef zu verärgern.
»Ja sicher, das ist kein Problem, von mir aus gerne«, erklärte Mark jetzt zu Sams Bestürzung.
Sein düsterer Blick bezeugte jedoch genau das Gegenteil seiner Worte, und unbehaglich knotete sie ihre Finger hin und her.
»Nun Mr. Webber, wie sieht es aus?«, fragte Warren Thomson jetzt noch einmal ungeduldig.
Irgendwie schaffte sie es, ein zaghaftes Nicken zustande zu bringen.
»Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben – ja, ich bin dabei.«
Kapitel 14
V öllig verstört raste Sam kurz darauf in ihrem kleinen Auto durch die Stadt.
Unter Überschreitung sämtlicher Tempolimits erreichte sie in Rekordzeit Janets Haus und stürmte wenig später an ihrer verblüfften Freundin vorbei in deren Wohnung.
»Himmel Janet, jetzt ist alles aus«, sprudelte sie aufgeregt heraus, »dieses Wochenende werde ich niemals überstehen.«
»Welches Wochenende? Wovon sprichst du?«, fragte Janet verständnislos. »Ich mache uns jetzt einen Kaffee, du setzt dich in der Zwischenzeit hin und kommst erstmal runter, und dann erzählst du mir in aller Ruhe, was jetzt schon wieder los ist.«
»Ich will mich nicht beruhigen«, sagte Sam aufgebracht und folgte ihr in die Küche, »ich kann mich nicht beruhigen, wie soll ich das auch, wenn ich das ganze Wochenende mit Mark in einem Zimmer verbringen muss?«
Überrascht ließ Janet die Kaffeekanne sinken.
»Was? Wieso mit Mark? Ich verstehe kein Wort.«
Voller Panik berichtete Sam ihr von dem Gespräch mit ihrem Chef und der daraus resultierenden Katastrophe, die ihr am Wochenende bevorstand.
»Ich kann doch nicht mit ihm in einem Zimmer schlafen«, erklärte sie unglücklich. »Wie soll ich mich da umziehen? Und ich kann mich ja wohl schlecht mit meinen Klamotten ins Bett legen. Er wird doch garantiert bemerken, dass etwas nicht stimmt.«
»Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst. Es wird doch sicher ein Badezimmer geben, wo du dich umziehen kannst. Leih dir einfach einen Schlafanzug von deinem Bruder aus, darunter kannst du alles verstecken, und Mark wird garantiert nichts auffallen«, behauptete Janet im Brustton der Überzeugung. Dann schmunzelte sie. »Es sei denn …«
Der Satz schwebte unvollendet und drohend im Raum, und Sam wusste sofort, wovon die Freundin sprach.
»Verdammt, Janet, das ist absolut nicht witzig«, fauchte sie, »was ist, wenn wir in einem Bett schlafen müssen, und er auf die Idee kommt, irgendwelche Annäherungsversuche zu machen?«
»Ist es nicht das, was du dir im Stillen vielleicht sogar wünschst?«, fragte Janet amüsiert.
»Sag mal, hast du einen Knall? Hast du immer noch nicht begriffen, dass er schwul ist? Ich möchte lieber nicht darüber nachdenken, was er im schlimmsten Fall mit mir vorhaben könnte.«
»Und was willst du jetzt machen?«
Sam zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung.«
»Kannst du dich nicht einfach krankmelden?«, schlug Janet vor. »Wenn du am Freitagmorgen eine Erkältung oder irgendetwas vorschiebst, dann wird wohl niemand erwarten, dass du am Wochenende mit zu diesem Ausflug fährst.«
»Das fällt ja auch gar nicht auf«, sagte Sam ironisch, »nachdem Thomson mich mehr oder weniger genötigt hat, mitzufahren, wird er sich bestimmt nichts dabei denken, wenn ich einen Tag vorher plötzlich krank werde. Außerdem habe ich am Freitag eine Projektbesprechung in der Abteilung für Schadensregulierung, die darf ich nicht versäumen.«
»Tja, etwas anderes fällt mir auch nicht ein. Dann wird dir wohl nichts übrig bleiben, als auf einen großen Sicherheitsabstand zu achten und Mark auf die Finger zu hauen, falls er zudringlich werden sollte.«
Ein ähnliches Gespräch fand am anderen Morgen zwischen Mark und Daniel statt.
»Du hast mich mit deiner Absage ganz schön in Schwierigkeiten gebracht«, sagte Mark vorwurfsvoll, während er sich einen Stuhl an den Schreibtisch seines Freundes heranzog.
»Wieso denn?«, fragte Daniel überrascht.
»Weil Thomson gestern auf die glorreiche Idee kam, deinen Platz anderweitig zu vergeben, und dreimal darfst du raten, mit wem ich jetzt zusammen übernachten muss.«
»Jetzt sag bloß, Sam schläft bei dir«, grinste Daniel. »Welch grausames Schicksal.«
»Ja, mach dich ruhig noch über mich lustig«, knurrte Mark, »ich tue seit Tagen alles, um ihm aus dem Weg zu gehen, und jetzt landen wir in einem
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