Traumjob - Liebe inclusive
hat es schon bei uns allen versucht, die Teamleiter und den Chef eingeschlossen.«
»Was?«, sagte Sam verblüfft, »Das ist nicht dein Ernst.«
»Doch, und ein kleiner Tipp unter Kollegen: Doreen ist immer für einen Spaß zu haben, wenn du verstehst, was ich meine.«
Er zwinkerte ihr anzüglich zu, und sie verstand nur zu gut, wovon er sprach.
»Habt ihr alle etwa schon …?«
»Naja, ich denke mal, einige von uns werden schon auf ihre Kosten gekommen sein. Aber natürlich will es keiner zugeben, du weißt ja: Ein Gentleman genießt und schweigt.«
Unbehaglich wandte Sam sich wieder ihrem Monitor zu, während sie sich im Stillen fragte, ob Mark am Ende vielleicht auch schon von Doreens offenbar großzügigen Angeboten Gebrauch gemacht hatte. Selbst wenn alles danach aussah, dass er mehr dem eigenen Geschlecht zugeneigt war, konnte es ja immerhin noch möglich sein, dass er für beide Seiten offen war.
Mit einem schmerzhaften Knoten im Magen nahm sie sich vor, nicht mehr über Mark und seine sexuellen Neigungen nachzudenken, sondern sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
Schließlich hatte sie diese ganze Quälerei mit dem Rollentausch auf sich genommen, um ihren Traumjob zu bekommen, und nicht, um ihren Traummann zu finden.
Eines Mittags verließ sie nach ihrem Feierabend das Büro, und als sie auf den Gang hinaustrat, sah sie Warren Thompson zusammen mit Mark dort stehen.
»Bis morgen«, wollte sie sich verabschieden und wandte sich bereits zum Gehen, als die Stimme ihres Chefs sie zurückhielt.
»Ach Mr. Webber, eine Sekunde noch«, bat er, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich wieder umzudrehen und sich zu den beiden zu gesellen.
»Ich wollte Ihnen nur kurz sagen, dass ich mit Ihrer Arbeit hier bei uns sehr zufrieden bin«, erklärte der Abteilungsleiter, »ich höre nur Gutes von Ihnen und freue mich, dass mein erster Eindruck mich nicht getäuscht hat.«
»Vielen Dank«, murmelte Sam überrascht.
»Haben Sie sich denn inzwischen gut eingewöhnt? Fühlen Sie sich wohl bei uns?«
»Ja, sicher, alles bestens«, sagte sie hastig, und vermied es dabei, in Marks Richtung zu sehen.
»Prima, dann machen Sie mal weiter so, und ich bin mir sicher, dass Sie bald die nächste Sprosse der Karriereleiter erklimmen werden.«
Verlegen bedankte Sam sich noch einmal und wollte sich nun endgültig verabschieden, als ihrem Chef noch etwas einfiel.
»Übrigens, wie sieht es denn aus, nehmen Sie auch an dem Mitarbeiterausflug am kommenden Wochenende teil?«
»Mitarbeiterausflug?«, wiederholte Sam entgeistert.
Sie hatte in den Mittagspausen zwar mitbekommen, dass die anderen über irgendeinen Wochenendtrip gesprochen hatten, doch sie war davon ausgegangen, dass es sich um eine private Unternehmung handelte, und hatte sich nicht weiter darum gekümmert.
»Ja, wir veranstalten einmal im Jahr ein gemeinsames Wochenende mit allen Kollegen unserer Abteilung, das fördert die Gemeinschaft. Am kommenden Samstag ist es wieder soweit, wir fahren nach Sandsville, und ich hoffe doch sehr, dass Sie dabei sein werden«, betonte Warren Thomson freundlich, aber bestimmt.
»Das kommt jetzt ein wenig überraschend«, versuchte Sam sich aus der Affäre zu ziehen. »Ich war doch gar nicht eingeplant, es wird sicher zu spät sein, um noch ein Zimmer für mich zu besorgen.«
Hoffnungsvoll schaute sie den Abteilungsleiter an, doch es kam, wie es kommen musste, mit einem freundlichen Lächeln raubte er ihr in Sekundenschnelle sämtliche Illusionen.
»Sie haben Glück«, erklärte er zufrieden, »Mr. Steward musste seine Teilnahme leider wegen eines privaten Problems absagen, und damit wäre ein Platz in Mr. Roberts Zimmer frei. Ich denke mal, Sie haben nichts dagegen, sich einen Raum zu teilen?«
Er schaute fragend von Sam zu Mark, und sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass jeglicher Widerspruch zwecklos sein würde.
Sam warf einen entsetzten Blick auf Mark, der alles andere als begeistert aus der Wäsche schaute; sein Gesichtsausdruck ließ deutlich erkennen, dass er von diesem Vorschlag ebenso wenig angetan war wie Sam.
»So ein verdammter Mist«, fuhr es ihr durch den Kopf, »musste denn ausgerechnet Daniel absagen? Hätte es nicht jemand anderes sein können?«
Zwar gefiel ihr der Gedanke, ein Wochenende in einem Zimmer mit einem der anderen Kollegen zu verbringen, genauso wenig, aber alles war immer noch besser, als zusammen mit Mark übernachten zu müssen.
»Bei meinem Glück wird es dort garantiert keine Einzelbetten geben«,
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