Traumjob - Liebe inclusive
folgte dem Abteilungsleiter in sein Büro und setzte sich ihm gegenüber an den Besprechungstisch.
»Ich wollte mich mit Ihnen kurz über Samuel Webber unterhalten«, begann Warren Thomson, und unwillkürlich zuckte Mark zusammen. »Sie wissen ja, dass wir schon seit einer Weile vorhatten, einen zweiten Teamleiter zu bestimmen, um Sie ein wenig zu entlasten. Der Netzwerkbereich ist dermaßen angewachsen, dass es für eine Person alleine zu viel ist.«
Beunruhigt hörte Mark ihm zu, und er ahnte bereits, was da kommen würde.
Tatsächlich fuhr Thomson dann auch fort: »Wir hatten ja lange darüber nachgedacht, welcher Kollege für diese Position geeignet wäre, und Sie wissen, dass wir Probleme hatten, uns für jemanden zu entscheiden. Dieser Webber hat tadellose Zeugnisse, und im Gegensatz zu allen anderen Kollegen besitzt er genau wie Sie ein abgeschlossenes Studium. Deswegen habe ich mir überlegt, dass er vielleicht der geeignete Kandidat wäre, um diese Stelle zu besetzen. Sie hatten ja jetzt eine ganze Weile Gelegenheit, ihn zu beobachten und seine Fertigkeiten einzuschätzen – was halten Sie davon?«
Mark schluckte.
Sam als zweiter Teamleiter.
Sam an dem Schreibtisch ihm gegenüber.
Sam als enger Arbeitskollege.
Das war genau das, was er nicht wollte, was er in seinem jetzigen Zustand nicht gebrauchen konnte.
Doch dann dachte er an Daniels Worte, »Lass Sam nicht ausbaden, dass du mit dir nicht mehr klarkommst«, und wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass Sam als Teamleiter absolut geeignet war. Seine Qualifikation war hervorragend, er nahm seine Arbeit ernst und hatte sich innerhalb kürzester Zeit bestens mit allem vertraut gemacht. Thomson hatte recht, Sam war ideal für diesen Job, und es wäre nicht fair, wenn er ihm jetzt diese Chance verbauen würde.
Er gab sich einen Ruck.
»Ja«, stimmte er zu, »Mr. Webber wäre der passende Kandidat.«
»Gut, es freut mich, dass Sie das auch so sehen. Mir wäre es lieb, wenn er so schnell wie möglich einsteigen würde, am besten gleich morgen. Sie übernehmen doch sicher die Einweisung in die organisatorischen Dinge, soweit das nicht schon geschehen ist?«
»Natürlich«, nickte Mark zurückhaltend, »ich zeige ihm alles Nötige.«
»In Ordnung, dann teilen Sie ihm bitte mit, dass er ab morgen der zweite Teamleiter ist.«
Als Sam nach der Mittagspause ins Büro zurückkam, fühlte sie sich miserabel.
Sie wusste genau, warum Mark nicht mit in die Kantine gegangen war, und ihr war so übel, dass sie nicht in der Lage gewesen war, etwas zu essen.
»Sam, kommst du bitte mal kurz?«, hörte sie ihn jetzt plötzlich von seinem Schreibtisch aus rufen, und der bohrende Schmerz in ihrem Magen verstärkte sich schlagartig um ein Vielfaches.
»Okay«, ging es ihr durch den Kopf, »vermutlich wird er mir jetzt sagen, dass ich meine Sachen packen und verschwinden soll, und vielleicht wäre es auch das Beste. Aber ich werde wenigstens versuchen, das wieder in Ordnung zu bringen – jetzt oder nie.«
Zögernd ging sie auf seinen Schreibtisch zu, holte noch einmal tief Luft und schaute ihn dann entschlossen an.
»Mark, hör zu, das, was da gestern passiert ist, ist nun mal passiert und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Die Situation ist für uns beide nicht angenehm, aber schließlich ist nichts weiter geschehen. Es war eine lächerliche Körperreaktion und nichts weiter. Wir sind zwei erwachsene Menschen und sollten vernünftig damit umgehen können. Lass uns also das Ganze vergessen und uns auf unsere Arbeit konzentrieren, ich für meinen Teil würde das zumindest gerne tun«, sprudelte sie hektisch heraus.
Schweigend starrte er sie an. Sam sah ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen, sein Blick schien sie förmlich zu durchbohren, und einen Moment lang befürchtete sie, er würde wütend werden.
»Das war es dann wohl«, dachte sie und senkte niedergeschlagen den Kopf, »ich hätte es wissen müssen.«
»Ab morgen bist du zweiter Teamleiter«, sagte er im gleichen Augenblick völlig ruhig, ohne auch nur mit einer Silbe auf ihren Vortrag einzugehen.
»Was?«, fragte sie entgeistert, komplett überfordert von dieser plötzlichen Wendung.
Mark deutete auf den Schreibtisch, der dem seinen gegenüberstand.
»Ab morgen bist du zweiter Teamleiter«, wiederholte er kühl, »und mehr gibt es im Moment nicht zu besprechen.«
Kapitel 18
M it weichen Knien stakste Samantha zu ihrem Schreibtisch und ließ sich auf den Stuhl sinken.
Es dauerte eine Weile, bis sie
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