Traumjob - Liebe inclusive
dass Mark sie nicht verraten würde, und als sie nach einer weiteren schlaflosen Nacht am nächsten Morgen das Büro betrat, und wenig später mit Mark zusammen zu Thomson gerufen wurde, schienen ihre Befürchtungen sich zu bewahrheiten.
Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern schlich sie hinter Mark her in das Büro des Abteilungsleiters und wartete schweigend auf das Donnerwetter, das nun folgen würde.
Doch zu ihrer Überraschung lobte er sie lediglich für ihre gute Arbeit in den letzten Wochen und teilte ihnen mit, dass in der folgenden Woche einige Änderungen am Aufbau des Netzwerks anstanden.
»Es wird eine Menge Arbeit auf Sie zu kommen, Umbauten, neue Netzwerkpläne erstellen – aber das muss ich Ihnen ja nicht erzählen, das wissen Sie selbst am besten. Ich bin mir sicher, Sie werden das ohne Probleme bewältigen, und hoffe, Sie arbeiten weiterhin so gut zusammen wie bisher.«
Mark presste die Lippen zusammen und nickte, und auch Sam murmelte nur ein leises »Ja, natürlich.«
Warren Thomson kündigte ihnen noch an, dass er beabsichtigte, die Mitarbeiter anlässlich seines Geburtstags zum Essen einzuladen, und dann waren sie auch schon wieder draußen und auf dem Rückweg zu ihrem Büro.
»Danke, dass du mich nicht verraten hast«, sagte Sam leise, und als er nicht darauf reagierte, sondern einfach weiter lief, fügte sie hilflos hinzu: »Mark, bitte – können wir nicht noch einmal darüber reden?«
Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
»Ich habe dir gesagt, was ich zu sagen habe«, erklärte er schroff. »Wenn du weiter deine Spielchen spielen willst, dann mach das, du wirst schon wissen, was du tust. Ich werde deswegen nicht zu Thomson gehen, aber ich werde mich auch nicht weiter von dir verarschen lassen, also lass mich gefälligst in Ruhe.«
Einen Moment lang starrte sie ihn fassungslos an, dann fuhr sie herum und rannte den Gang entlang; mit Tränen in den Augen stürzte sie in die Toilette und sperrte sich in einer der Kabinen ein, während sie sich unglücklich vornahm, Mark so schnell wie möglich zu vergessen.
»Was ist denn hier los?«, fragte Daniel überrascht, der zufällig Marks letzte Worte und Samanthas fluchtartigen Abgang mitbekommen hatte.
»Schon gut«, knurrte Mark, »ich habe keine Lust darüber zu reden.«
»Du kostest mich die letzten Nerven«, seufzte Daniel schob den Freund in die Teeküche. »Also – was hast du mit ihr angestellt? Mir war ja vorgestern schon klar, dass das nicht lange gutgehen kann.«
»Oh, eigentlich ging es sogar sehr gut«, sagte Mark zynisch, »abgesehen davon, dass dieser Sturkopf von Frau beabsichtigt, das Theater hier fortzusetzen.«
Als Daniel ihn fragend anschaute, berichtete er in Kurzform, was seit dem Mittag nach Daniels Geburtstag geschehen war, und Daniels Augen wurden immer größer.
»Du bist einfach in ihr Schlafzimmer spaziert, und hast mit ihr …?« Er stockte, schüttelte vollkommen entgeistert den Kopf. »Du hast vielleicht Nerven.«
»Das war doch gar nicht so geplant, ich wollte ihr eigentlich nur klarmachen, dass ich Bescheid weiß – der Rest hat sich dann einfach so ergeben.«
Bei der Erinnerung an Sams leidenschaftliche Hingabe leuchteten seine Augen kurz auf, um sich dann sofort wieder zu verfinstern.
»Aber das ist jetzt sowieso egal, sie interessiert sich nur für ihren Job und ihre Karriere.«
»Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Daniel nachdenklich, »es gibt bestimmt einen anderen Grund, weshalb sie jetzt noch nicht bereit ist, die Wahrheit zu sagen. Du solltest ihr vertrauen.«
»Vertrauen?«, spie Mark verächtlich hervor. »Wie soll ich ihr vertrauen, nachdem sie mich hier wochenlang vorgeführt hat? Nein, ich denke, ich sollte ganz nüchtern die Tatsachen betrachten: Sie hat mich die ganze Zeit verschaukelt, um hier im Job voranzukommen, das ist alles.«
»Rede doch nochmal mit ihr«, schlug Daniel vor, »oder soll ich vielleicht mit ihr sprechen?«
Mark funkelte ihn ärgerlich an.
»Nein, keiner von uns beiden wird mit ihr sprechen, damit das klar ist. Mein Bedarf an Lügen und Ausreden ist gedeckt. Was Sam anbelangt, werde ich mich auf die Arbeit beschränken, und das war es – darüber hinaus braucht sie nichts mehr von mir erwarten.«
Irgendwann hatte Samantha sich einigermaßen gefangen; sie ging zum Waschbecken, wusch sich das Gesicht so lange mit kaltem Wasser ab, bis ihre Augen nicht mehr ganz so stark gerötet waren, dann schleppte sie sich zurück ins Büro.
Mark keines Blickes
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