Traumjob - Liebe inclusive
Samantha zornig. »Du kannst dir deine Dreckwäsche in Zukunft alleine waschen.«
»In Ordnung, dann muss ich mir wenigstens keine Gedanken mehr machen, wohin meine Hemden verschwinden«, grinste er, setzte sich dann aber wieder hin.
»Samantha …«, wollte Cynthia Webber wieder beginnen, doch ihr Mann legte ihr besänftigend die Hand auf den Arm.
»Jetzt lass das Mädel mal in Ruhe«, befahl er schmunzelnd, »sie hat eine Dummheit gemacht, aber ich bin mir sicher, dass sie das wieder in Ordnung bringt. Und was zwischen ihr und dem jungen Mann passiert, geht uns nichts an.« Dann wurde sein Gesicht ernst, und er fügte hinzu: »Außerdem sind wir schließlich aus einem ganz anderen Grund hier.«
Erleichtert lächelte Samantha ihn an. »Danke Dad. Ich habe mich sowieso schon gewundert, was ihr mitten unter der Woche hier wollt.«
Auch Samuel blickte seine Eltern jetzt gespannt an, und nach kurzem Zögern sagte Eric Webber: »Es fällt uns nicht leicht, euch darum zu bitten, aber wir bräuchten ein bisschen Geld.«
Kapitel 32
S amanthas Hoffnungen, am nächsten Tag ins Büro zu fahren und ihre Maskerade endlich beenden zu können, lösten sich in dem Augenblick in Luft auf, als ihr Vater ihnen berichtete, was passiert war.
Ihre Eltern waren nie besonders reich gewesen, hatten stets hart gearbeitet, um es den Zwillingen an nichts fehlen zu lassen. Als Samantha und Samuel größer wurden und jeder ein eigenes Zimmer brauchten, hatte der Platz in der kleinen Wohnung nicht mehr ausgereicht, und ihre Eltern hatten einen Kredit aufgenommen, um ein kleines Häuschen im Grünen zu kaufen.
Die Raten für den Kredit waren so ausgelegt, dass sie von dem bescheidenen Einkommen der Webbers bequem abgetragen werden konnte, ohne dass es der Familie an etwas mangeln würde.
Vor ein paar Jahren war ihre Mutter erkrankt, zwar nicht ernsthaft, aber ausreichend, um nicht mehr arbeiten zu können. Da ihr Vater nun Alleinverdiener war, und gleichzeitig auch noch die Studiengebühren für zwei Kinder zu zahlen waren, hatte er die Bank um eine Verringerung der Raten gebeten, was natürlich eine wesentlich längere Laufzeit und höhere Zinsen mit sich gebracht hatte. Bisher war das kein Problem gewesen, aber vor ein paar Monaten hatte die Firma, in welcher ihr Vater gearbeitet hatte, Konkurs angemeldet, und sämtliche Mitarbeiter standen nun auf der Straße.
»Ich habe mir die Hacken nach einer neuen Arbeit abgelaufen, aber niemand will mehr Leute in meinem Alter einstellen«, hatte ihr Vater frustriert erklärt. »Irgendwann konnte ich die Raten für das Haus nicht mehr zahlen, und nachdem sie mir ein paar Mal Zahlungsaufschub gewährt haben, steht jetzt die Zwangsversteigerung vor der Tür.«
Geschockt über diese Nachricht hatten Samantha und Samuel natürlich sofort zugesagt, ihre Eltern zu unterstützen.
Jetzt saßen die Zwillinge zusammen in Samuels Zimmer und beratschlagten sich.
»Wenn wir die Bank dazu kriegen, die Ratenzahlungen wieder zu akzeptieren und uns die monatlichen Beträge teilen, kriegen wir das hin«, sagte Samuel zuversichtlich.
»Und wovon soll ich das bezahlen? Wenn ich morgen in der Firma reinen Tisch gemacht habe, bin ich meinen Job los. Dann kann ich dir weder meinen Anteil an der Miete hier geben, noch irgendwelche anderen Dinge zahlen«, erklärte Samantha unglücklich.
Nachdenklich kratzte Samuel sich am Kinn. »Und wenn du dir was anderes suchst?«
»Du bist lustig, du weißt genau, wie lange ich mich ohne Erfolg beworben habe, denkst du, das wäre jetzt anders? Und mit irgendeinem Aushilfsjob ist das auch nicht zu bewältigen.«
»Meinst du nicht, dieser Mark könnte irgendetwas für dich tun?«
Abwehrend hob Sam die Hände.
»Auf gar keinen Fall. Zum einen kennen wir uns dafür nicht lange genug, und zum anderen habe ich da erstmal etwas gutzumachen.«
»Sag mal, wusste er eigentlich die ganze Zeit, dass du kein Mann bist?«
»Bis heute nicht«, gab Samantha zu, »und genau deswegen habe ich ein ziemlich schlechtes Gewissen.«
Samuel grinste. »Und trotzdem hat er sich in dich verknallt? Bist du sicher, dass er nicht schwul ist?«
»Jetzt fang du auch noch damit an«, stöhnte Samantha und verdrehte die Augen, »mir haben Moms Bemerkungen durchaus gereicht. Und nein, ich kann dich beruhigen, er ist weder schwul, noch pervers, noch sonst irgendetwas.«
»Na wie auch immer«, schmunzelte ihr Bruder, »aber schließlich wart ihr zusammen im Bett – da wird er doch vielleicht bei eurem Chef ein gutes Wort
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