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Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Titel: Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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hielt sie sich aus den Angelegenheiten anderer Menschen heraus und lebte damit glücklich. Macy war bisher die Einzige, für die Hailey über Leichen gegangen wäre. Wenige Wochen mit diesem Jungen und schon verliert sie sämtliche Prinzipien?
    Notdürftig kämmt sie ihre Haare mit den Fingern, da man ihr keine Bürste gegeben hat.
    Andererseits zwingt etwas in ihr sie förmlich dazu, Caleb zu helfen. Sie fühlt sich zu dem seltsamen Jungen hingezogen, auch wenn sie ihn nicht gerade als ihren Traummann bezeichnen würde. Seine lockere Art und der tiefgründige Ausdruck in seinen Augen ... Energisch schüttelt Hailey den Kopf und verlässt das Bad. Ihre Gedanken wandern zu Macy und ihrem Date mit Jules. Hailey kennt ihre beste Freundin gut genug, um zu wissen, dass sie bisher nie auf einen Jungen hereingefallen ist. Dafür ist sie zu schlagfertig und besonnen.
    »Ich vermisse dich«, flüstert Hailey traurig und ihr Herz zieht sich bei dem Gedanken an Macy schmerzhaft zusammen. Sie sehnt sich nach ihrer Freundin und hat ein schlechtes Gewissen, da sie ihr mit Jules nicht helfen kann. Hailey befürchtet, dass der charmante Junge das Herz ihrer Freundin brechen wird. Sie hasst sich dafür, dass sie Macy zu dem Date überredet hat. Aber in diesem Moment erschien es ihr das Richtige für Macys Selbstvertrauen. Hailey rechnete nicht damit, dass sie nicht mehr da sein würde, um Macy vor einer Totalkatastrophe zu warnen.
    Wenn alles so gelaufen ist, wie Hailey fürchtet, dann wird Macy in ein tiefes schwarzes Loch fallen und ...
    »Ah!«
    Ein Freudenschrei entschlüpft ihr und sie schlägt sich schnell die Hände vor den Mund.
    »Ein schwarzes Loch. Das ist es!«
    Hailey springt vor Freude in die Luft und führt einen kleinen Tanz auf. Dann hält sie inne – was ist, wenn in diesem Zimmer Kameras angebracht sind? Bis jetzt hat sie keine gesehen, doch das bedeutet nichts.
    Um den Schein zu wahren macht sie noch einige Dehnübungen. Was auch immer die Wächter auf ihren Bildschirmen sehen, sie können sie als sportversessene Insassin abtun.
    »Ich muss besser aufpassen« , flucht Hailey innerlich, während sie mit den Fingern ihre Fußspitzen berührt. Wenn der schlimmste Fall eintritt, haben sie nur noch heute Abend Zeit, um Haileys waghalsigen Plan umzusetzen. Sie wird Caleb und Kira schnell überzeugen müssen.
    Bei dem Gedanken daran, fängt sie an zu zittern und unterbricht ihre Scheinübungen. Schweißüberströmt stellt sie sich erneut unter die Dusche und legt sich danach auf ihr Bett, um sich ein wenig auszuruhen. Für ihr Vorhaben wird sie jede Kraft brauchen, die sie aufbieten kann.
    »Hailey, du kommst SOFORT hierher!«
    Eleonores Stimme durchdringt sogar den lauten Bass von Haileys Musikanlage. Seufzend dreht sie das Lied leiser und begibt sich ins Wohnzimmer.
    »Ja?«
    Genervt verschränkt das junge Mädchen die Arme vor ihrer Brust und verdreht demonstrativ die Augen.
    »Mama, was willst du?«
    Hailey ist gerade vierzehn geworden. Unter dem schwarzen T-Shirt lassen sich die weiblichen Rundungen erahnen, die sie zweifelslos später besitzen wird. Ihr restlicher Körper ist schlaksig und unförmig, weshalb sie ihn am liebsten unter weiten Klamotten verbirgt.
    »Was ist das?«
    Vorwurfsvoll schleudert Eleonore ein kleines Buch auf den Glastisch. Der Einband ist schwarz und hat einen weißen Aufkleber, auf dem fein säuberlich »Traumtagebuch« vermerkt ist.
    »Mein Traumtagebuch?«, entgegnet Hailey achselzuckend und greift danach, doch ihre Mutter ist schneller und klaubt es wieder vom Tisch. Die Mittagssonne spiegelt sich in dem blankpolierten Glas.
    »Stell dich nicht dumm. Was ist das ?«
    Hailey weicht einen Schritt zurück, als Eleonore ihr eine weiße Seite unter die Nase hält.
    »Eine leere Seite?«
    »Nicht nur eine leere Seite, Madame! Das ganze Buch ist leer !«
    Demonstrativ blättert sie durch das zerfledderte Buch und schleudert es danach in eine Ecke. Tatsächlich sind alle Seiten leer, denn Hailey weiß nicht, was sie aufschreiben soll.
    »Was hätte ich auch reinschreiben sollen?«
    »Deine Träume vielleicht?«, keift Eleonore und rudert mit ihren schlanken Armen wild in der Luft herum.
    »Aber genau das habe ich getan«, entgegnet Hailey und hält dem entsetzten Blick ihrer Mutter stand.
    »Dann zeig mir dein richtiges Traumtagebuch.«
    »Sie gibt nicht auf« , seufzt Hailey innerlich und bemitleidet gleichzeitig ihren Optimismus.
    »Das in der Ecke ist mein richtiges Traumtagebuch. Ich

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