Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)
Rücken ließen sie erschauern. Vicky wusste, dass sie die Kontrolle über sich verlieren würde, wenn sie sich aus seinen Armen nicht schnellstens befreite, bevor diese sinnlichen, verlockenden Lippen noch näher kamen. Doch dass Verstand und Gefühl zweierlei Dinge waren, wurde ihr in diesem Augenblick mit aller Deutlichkeit bewusst.
Die Empfindungen, die die Berührung von Rogers warmen Lippen in ihr auslösten, siegten über jede Vernunft. Vicky erschauerte. Wie von selbst legten sich ihre Arme um seinen Nacken, und ihr Körper drängte sich ihm verlangend entgegen.
Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss. Roger ließ seine Hände ihren Rücken hinunterwandern und pressten dann ihre Hüften fest an seinen Körper. Seine Erregung zu spüren ließ Vickys Blut noch schneller durch die Adern fließen.
Der Druck seiner Hände ließ ein wenig nach. Zielstrebig fanden seine Finger den Weg zum Bund ihrer Hose und schoben sich unter den dünnen Stoff ihrer Bluse. Vicky hielt den Atem an. Ihre Haut schien unter Rogers Berührungen förmlich zu brennen. Zeit und Raum waren vergessen. Sie war sich nur noch Rogers erregenden Liebkosungen bewusst.
Rogers Lippen strichen zärtlich über ihre Wangen, ihre Augen, ihren Hals. Vicky spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Dann begann Roger, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen, langsam, einen nach dem anderen. Als er dann mit seiner Hand ihre nackte Brust umschloss und er mit dem Daumen aufreizend über die harte Kuppe rieb, stöhnte Vicky lustvoll auf. Sie war wie im Rausch der Sinne und bebte förmlich vor Erregung und Begehren. In diesem Moment wollte sie nichts weiter, als Roger zu riechen, zu schmecken, zu spüren.
Der Klang von Kinderstimmen riss Vicky jäh wieder in die Wirklichkeit zurück. Abrupt löste sie sich von Roger und begann mit bebenden Fingern ihre Bluse zuzuknöpfen.
„Was ist jetzt wieder los?“, fragte er stirnrunzelnd und alles andere als begeistert über diese plötzliche Unterbrechung.
„Die Kinder!“, stieß Vicky aus und war schon an der Tür. „Ich muss gleich die Kinder betreuen.“
„Rennst du mir schon wieder davon?“ Mit einem frustrierten Seufzer fuhr er sich durchs Haar.
Vicky drehte sich zu ihm um. „Ich kann es leider nicht ändern. „Die Kinder suchen schon nach mir, weil ich nicht pünktlich bin.“
„Und wann sehen wir uns wieder?“, fragte Roger und trat einen Schritt auf sie zu.
Vicky wich zurück. Auf keinen Fall durfte sie ihm wieder so gefährlich nahe kommen, sonst war sie verloren. „Um halb fünf ist ein Ausritt“, sagte sie. „Wenn du Lust hast ...“ Sie wies in Richtung Stallungen. „Hinten bei der Koppel geht's los.“
Damit wandte sie sich um und lief den ungeduldigen Kindern entgegen, die schon nach ihr riefen. Ihr stand jetzt nicht im Geringsten der Sinn nach Spielen und Babysitten, doch es war nun einmal ihre Aufgabe. Sie hätte jetzt eher Zeit und Ruhe gebraucht, um über die neuerliche Begegnung zwischen Roger und ihr nachzudenken und um Ordnung in ihre aufgewühlten Gedanken zu bringen. Sie wollte es später tun – falls Roger ihr die Gelegenheit dazu ließ.
6.
Vicky konnte nicht sagen, wie sie die Spielstunde hinter sich gebracht hatte. Sie war so unkonzentriert gewesen, dass die Kinder schon beschwert hatten.
Nun war der Ausritt an der Reihe. Sie seufzte. Wie hatte sie Roger nur vorschlagen können, sie zu begleiten? Wie sollte sie sich auf die Gäste konzentrieren, Ratschläge geben und Fragen beantworten, wenn er dicht in ihrer Nähe war und sie ständig an die erotischen Zärtlichkeiten erinnerte, die sie nun schon zum zweiten Mal ausgetauscht hatten?
Vicky fragte sich allen Ernstes, was in sie gefahren war. Einmal konnte man eine solche Unbeherrschtheit ja noch verzeihen, aber ein zweites Mal? Und wie würde es zwischen ihnen weitergehen? Wie viele Male würde sie noch alles um sich herum vergessen und nur noch seine Küsse und seine Hände auf ihrem Körper genießen?
Irgendwann würden sie miteinander schlafen, das war ihr klar. Und es würde wahrscheinlich gar nicht lange mehr dauern. Eine neue, ganz unvernünftige Erregung breitete sich in ihr aus. Aber wollte sie es wirklich so weit kommen lassen?
Rhys hatte die Pferde schon gesattelt, als sie zu der kleinen, rotgestrichenen Scheune kam, die an die Pferdekoppel angrenzte. Ein paar Reiter hatten sich bereits versammelt. Meistens waren es die gleichen, die jeden Tag
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