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Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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etwas passieren müssen? Sie hatten doch weiß Gott schon genug Ärger am Hals!
    Ausgerechnet in diesem unpassenden Augenblick musste sie wieder an Roger denken. Für einen kurzen Moment wusste sie nicht, ob sie schluchzte, weil das Unglück mit dem Bären passiert war, oder weil es ihr so wehtat, zu wissen, dass sie Roger vermutlich nie wiedersehen würde. Verstohlen wischte sie die Tränen ab und war froh, dass in der allgemeinen Aufregung niemand von ihr Notiz nahm.
    Hinter den Wipfeln der hohen Tannen und Zedern war Motorengebrumm zu hören, dann kam auch schon die Beaver über die Wasseroberfläche geflitzt. Harvey rannte gleich zur Anlegestelle, damit Rhys den Flieger gar nicht erst festmachte. Hans Vanderholt kam mit den Millers zum Lande steg, die im Begriff waren abzureisen. Als die vier Robert Marshall mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Trage liegen sahen, wurden sie leichenblass.
    „Himmel, was ist hier passiert?“, stieß Rhys aus, als er aus der Maschine kletterte und die Tür öffnete, um seine Passagiere aussteigen zu lassen.
    Vicky zwängte sich zu ihm durch und erklärte ihm das Unglück in knappen Worten.
    „Harvey fliegt gleich mit den Marshalls und Thea nach Vancouver“, sagte sie hastig. „Es wird eine Weile dauern, bis sie wieder zurück sind. Hoffentlich passiert in der Zwischenzeit nicht noch mal ...“
    Sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, weil sie plötzlich glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können. Unter dem halben Dutzend neuer Gäste, die gerade ausstiegen, befand sich kein anderer als Roger Falkiner!
    Er hatte sie offenbar noch nicht entdeckt, und so sah er nicht, dass Vicky ihn wie ein Gespenst anstarrte. Trotz all dem Schrecklichen, was gerade passiert war, durchrieselten sie plötzlich prickelnde Schauer der Erregung. Mein Gott, wie unglaublich gut er aussieht!, schoss es ihr durch den Sinn. Selbst in Jeans und karierten Hemd war er der attraktivste Mann, den sie jemals gesehen hatte. Lässig schwang er sich gerade den Rucksack über die Schulter.
    Vicky holte tief Luft. Er war also doch gekommen! Als sie eInen Schritt auf ihn zumachte, entdeckte er sie und hob fröhlich winkend die Hand, als wäre es ganz selbstverständlich, dass sie hier stand und ihn begrüßte.
    „Hallo, Vicky. Ich dachte mir, ich besuche dich mal in eurer Einsamkeit.“
    „Hallo, Roger“, erwiderte sie heiser. In ihrem Kopf schien sich plötzlich alles zu drehen. Es war einfach zu viel, was in der letzten Stunde auf sie eingestürmt war. Erst Robert Marshalls Unfall, dann Rogers unverhofftes Auftauchen ...
    „Ach, ihr kennt euch?“ Überrascht blickte Rhys von einem zum anderen. Dann räusperte er sich. „Vicky, bitte tu mir den Gefallen und hilf beim Ausladen, damit Harvey gleich losfliegen kann. Was nicht wichtig ist, kann drin bleiben.“
    „Ja – ja, selbstverständlich, Rhys. Dad kann ja inzwischen die Gäste hinaufbringen.“ Vicky bemühte sich um ein fröhliches Gesicht und hieß die Neuankömmlinge am Eden Lake willkommen. Dann gab sie ihrem Vater ein Zeichen, die Gäste so schnell wie möglich wegzulotsen, bevor sie den blutüberströmten Mann auf der Trage entdeckten.
    In aller Eile luden Rhys und Vicky das Gepäck vom Flugzeug auf einen Handwagen, der eigens zu diesem Zweck bereitstand. Wie selbstverständlich half Roger ihnen dabei und stapelte alles, was nicht mehr auf den Wagen passte, auf dem Steg auf. Nachdem ein großer Teil der Ladefläche freigeräumt worden war, hoben die beiden Japaner die Trage ins Flugzeug. Rhys machte sich mit dem Wagen in Richtung Haus auf den Weg. Harvey sorgte dafür, dass die Trage an einem sicheren Platz stand und schnallte sie fest. Mary, ihr Sohn Tom und Thea kletterten ebenfalls in die Beaver.
    „Hat es bei euch einen Unfall gegeben?“, fragte Roger und deutete mit dem Kopf zum Flugzeug, ohne Vicky aus den Augen zu lassen.
    „Ja. Ein Gast ist von einem Bären angefallen worden.“ Vicky holte tief Luft. „Ich bin noch ganz durcheinander.“
    Roger blickte mit einem mitfühlenden Lächeln auf sie herab. „Das kann ich verstehen, Vicky. Ich habe wohl einen ziemlich ungünstigen Zeitpunkt für meinen Besuch erwischt.“
    Rhys kam wieder zurück, um mit dem Handwagen die restlichen Sachen zu holen. Gerade startete die Beaver wieder.
    Vicky und Roger gingen zum Haus hinauf. Ihr fiel auf, dass er sich besonders eingehend umsah.
    „Wirklich hübsch hier“, sagte er und nickte anerkennend. „Noch richtig urwüchsig.“
    Sicher nicht

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