Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)
zum Ausreiten kamen.
„Denkst du, du wirst das alles schaffen, Vicky?“, fragte Rhys. „Oder soll ich lieber allen sagen, dass sie sich heute Abend selbst um das Essen kümmern müssen, da Thea nicht da ist?“
Vicky überlegte kurz. „Es ist tatsächlich etwas viel. Weißt du, wie viele Anmeldungen noch dazugekom men sind?“
Rhys strich sich über den Bart. „Das weiß ich jetzt nicht auswendig, aber ich glaube, es sind eine ganze Menge. Thea hat zwar einiges an Speisen vorbereitet, aber Sarah hatte bisher noch keine Zeit, um sich mit Küchendingen zu befassen.“
„Dann sage ihr, dass wir heute Abend einfach nur Hamburger aus der Tiefkühltruhe nehmen werden“, entschied Vicky kurzerhand. „Sarah soll sich schon mal darum kümmern, bis ich zurückkomme. Das, was Thea schon vorbereitet hat, lassen wir eben bis morgen im Kühlschrank.“
„In Ordnung.“ Rhys nickte und deutete dann mit dem Kopf hinter sich. „Dein Freund reitet ja ebenfalls mit“, bemerkte er und meinte damit Roger, der sich gerade auf Whisky, einen tempe ramentvollen Rotfuchs, schwang.
Vicky merkte zu ihrem Ärger, dass sie wieder knallrot anlief, weil Rhys' leicht missbilligende Bemerkung sie in Verlegenheit gebracht hatte.
„Er ist nicht mein Freund“, murmelte sie.
„Nein? Ich hatte den Eindruck, dass ihr euch ... ähm, ganz gut kennt.“
Vicky wusste, dass ihr Gesicht immer noch glühte. Sie hasste sich selbst dafür, aber sie konnte es nicht ändern. Es gab nun einmal Menschen, die bei jeder Kleinigkeit rot wurden. Leider gehörte sie zu diesen.
„Nein, wir kennen uns eigentlich so gut wie gar nicht“, erklärte sie unwillig. „Ich habe ihn bei meinem letzten Trip nach Vancouver nur flüchtig durch Sandy kennengelernt.“ Mehr brauchte Rhys nicht zu wissen, fand sie.
„Hmm.“ Rhys drehte sich wieder unauffällig zu Roger um. „Sein Name kommt mir so bekannt vor“, meinte er dann. „Ich weiß jetzt im Moment nur nicht, wo ich ihn hintun soll.“
„Falkiner?“
„Ja. Als ich vorhin nochmal das Gästebuch durchgeblättert habe, stutzte ich, als ich auf seinen Namen stieß. Roger Falkiner ... den Namen hab ich erst kürzlich irgendwo gehört oder gelesen.“
„Hoffentlich in keinem unangenehmen Zusammenhang“, meinte Vicky, während ihr Herz wieder zu pochen anfing. Ihr wurde bewusst, dass sie von Roger so gut wie gar nichts wusste, außer, dass er einen Lincoln fuhr, ein Traumhaus in North Vancouver besaß und so unwahrscheinlich sexy und attraktiv war, dass sie ihm absolut nicht widerstehen konnte.
Es war halb fünf. Vicky schwang sich auf ihren Wallach, begrüßte ihre Begleiter, die bereits in ihren Sätteln saßen und führte dann die kleine Gruppe an.
An der Pferdekoppel vorbei ging es in den Wald hinein und den Berg hinauf. Sie ritten über einen Wildpfad, den die Vanderholts in mühseliger Arbeit etwas verbreitert hatten. Er führte an steilen Berghängen entlang, durch Schluchten hin durch und an Wasserfällen vorbei.
An einer breiteren Stelle, wo ein Bach den Pfad kreuzte, zügelte Vicky ihren Wallach und stieg ab. Sie wies die anderen an, die Pferde zu tränken.
„Du hast einen so konzentrierten Ausdruck im Gesicht, als müsstest du schwere geistige Arbeit leisten“, riss Rogers Stimme sie aus ihren Gedanken.
Vicky lächelte ihm flüchtig zu. „Ich überlege nur gerade, wen ich als Schlusslicht der Karawane einsetzen soll. Weißt du, der nächste Wegabschnitt ist etwas schwierig und nicht ganz ungefährlich, deshalb Ist es mir immer ganz lieb, wenn ein erfahrener Reiter hinten ist und ein Auge auf die anderen vor ihm hat.“
Auch Roger lächelte. „Wenn du willst, übernehme ich diesen Job gern.“
„Du?“, fragte sie zögernd.
„Warum nicht? Traust du mir das etwa nicht zu?“
„Doch, das schon“, versicherte sie.
Er grinste breit. „Ah, ich verstehe. Du willst mich lieber in deiner Nähe haben, stimmt's?“
Oh nein, nur nicht schon wieder rot werden!, dachte Vicky verzweifelt. „Eingebildet bist du wohl gar nicht“, gab sie zurück und wandte sich dann den anderen Reitern zu, um ihnen den nächsten Wegabschnitt und seine Tücken zu erklären.
Am Abend hatte Vicky alle Hände voll zu tun und kam nicht mehr dazu, sich weitere Gedanken über ihre Beziehung zu Roger Falkiner zu machen. Hamburger waren zwar schnell zuzubereiten, aber sie machten sich trotzdem nicht von selbst. Tomaten, Zwiebeln und Gurken mussten geschnitten, Champi gnons gedünstet und Käse gerieben
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