Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)
werden.
Sarah half Vicky in der Küche, während Rhys die Rezeption übernommen hatte. Hans Vanderholt machte mit seinem Hund gerade einen Rundgang durch das Camp, plauderte mit den Gästen und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war .
Als Vicky und Sarah mit sämtlichen Vorbereitungen für das Dinner fertig waren, kam Thea aus Vancouver zurück. Sie stellte zwei Einkaufstüten auf den Küchentisch und nickte hochzufrieden in die Runde.
„Das lobe ich mir, Kinder. Nach Hause kommen, und die Arbeit ist bereits getan.“ Ihr Blick glitt wohlgefällig über die auf einer Platte angerichteten Hamburger. „Und was habt ihr mit meinem Rindfleisch gemacht?“
„An Hektor verfüttert“, behauptete Sarah mit todernster Miene.
„Das darf doch wohl nicht ...“ Empört schnappte Thea nach Luft.
Vicky lachte. „Keine Aufregung, Thea. Wir haben es in den Kühlschrank getan, denn es war wirklich keine Zeit mehr, um da weiterzumachen, wo du aufgehört hast. Es ging schneller, die Hamburger zu machen.“ Ihr Lächeln wich einem ernsten Ausdruck. „Wie geht es Robert Marshall? Mein Gott, mir sitzt der Schock immer noch in allen Knochen!“
Thea hatte bereits begonnen, die Tüten auszupacken und das Eingekaufte in die Schränke zu räumen. „Keine Sorge, Robert ist okay. Das Schlimmste waren natürlich die Schmerzen. Sein Rücken ist völlig zerkratzt, aber er hat nicht mehr viel Blut verloren, und die Wunden sind zum Glück nicht allzu tief. Trotzdem wird er ein paar hübsche Narben zurückbehalten, schätze ich.“
Vicky seufzte. „Dass das ausgerechnet jetzt passieren musste! Als ob wir nicht schon genug Ärger und Sorgen hätten. Können wir irgendwas für die Marshalls tun?“
„Mary und ihr Sohn sind wieder mit zurückgekommen. Sie wollen ihre Sachen packen und morgen früh nach Vancouver fliegen. Dort haben sie Verwandte, bei denen sie bleiben können, bis Robert wieder hergestellt ist, was wohl eine Weile dauern wird.“
Sarah schaute Vicky nachdenklich an.
„In diesem Fall würde ich vorschlagen, dass wir den Marshalls ihr Geld zurückgeben. Sie haben ja noch für etwa zehn Tage bezahlt, und du weißt, dass sie es nicht so dick haben.“
Wir eigentlich auch nicht, dachte Vicky bei sich. Doch sie stimmte Sarah zu. Darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. „Ich werde gleich nach dem Dinner die Abrechnung machen und ihnen einen Scheck ...“
„Nein, nicht nötig“, unterbrach Thea sie. „Mary hat etwas davon gesagt, dass sie den Urlaub nachholen wollen, wenn Robert wieder gesund ist. Sie kommt später zum Dinner, dann könnt ihr über alles reden.“
Vicky nickte. Sie war froh, dass es Robert Marshall offenbar nicht allzu schlimm erwischt hatte. Trotzdem war die Sache bedauerlich und unangenehm. Was mussten die neuen Gäste für einen Eindruck gehabt haben, als sie aus dem Flugzeug gestiegen waren und ihr erster Blick auf einen blutverschmierten Mann auf einer Trage gefallen war?
Als Vicky wenig später den kleinen, gemütlich eingerichteten Speiseraum betrat, stöhnte sie unterdrückt auf. Es war kein einziger Platz mehr frei, denn es waren mehr Gäste gekommen, als sich angemeldet hatten. In aller Eile mussten noch ein paar zusätzli che Hamburger zubereitet werden. Obwohl Thea wieder da war und kräftig mithalf, kam Vicky kaum zur Ruhe. Erst, als alle satt waren, machte sie sich daran, ihren angebissenen Cheeseburger im Stehen an der Theke weiterzuessen.
Wenig später gesellte Roger sich mit seinem Bier zu ihr. Wie die meisten anderen trank er es gleich aus der Flasche.
„Ganz schöner Betrieb hier, was?“, bemerkte er, als er sich neben Vicky an die Theke lehnte und seinen Blick über die Köpfe der zahlreichen Gäste schweifen ließ.
„Ja, aber leider gibt es auch Zeiten, wo niemand hier ist.“ Vicky seufzte. Sie legte ihren Burger abermals auf den Papptel ler zurück. „Ich glaube, ich muss mal ein Fenster aufmachen.“
Roger hielt sie am Arm zurück. „Du bleibst jetzt hier und isst“, befahl er. „Die ganze Zeit schaue ich dir schon zu, wie du herumhetzt und nicht zum essen kommst. Ich werde das Fenster öffnen.“
Er ließ sie los und wandte sich ab. Vicky erschauerte von seiner Berührung auf ihrem Arm. Oh Gott, wohin sollte es noch führen, wenn eine kurze, flüchtige Berührung eine solch verheerende Wirkung auf sie hatte?
Einen Moment später stand er wieder neben ihr. „Und jetzt werden wir beide einen schönen Abendspazier gang machen“, bestimmte er.
Vickys Herz
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