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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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bisschen Gesellschaft? Na und? Angesichts ihrer Vergangenheit und aller furchtbaren Geschichten, die sie im Friseursalon über Männer gehört hatte, stellte sich doch eine Frage: Warum in aller Welt sollte sie sich auf Dauer mit einem Mann einlassen? Sie war allein viel besser dran.
    Nora ging in die Vorratskammer hinten im Geschäft. Als sie an Jills Arbeitsplatz vorbeikam, hörte sie, wie die Kollegin über ihre Kinder sprach.
    „Sie machen sich beide sehr gut in der Schule dieses Jahr“, sagte Jill gerade.
    Mrs. Arnold lüftete die Haube ihres Trockners. „Mein Enkelsohn Mark ist Klassenbester“, sagte sie stolz.
    „Oh, haben Sie ein Bild von Mark?“, fragte Kathy, eine der Stylistinnen.
    „In meiner Handtasche.“ Die ältere Dame sah sich nach ihrer Tasche um.
    Nora holte sie aus der Garderobe und brachte sie ihrer Kundin. Mrs. Arnold zeigte allen ein Schulfoto ihres Enkels, einem gut aussehenden Teenager. Bald wechselten Fotos die Hände wie Karten bei einem Pokerspiel.
    Lächelnd und immer mit den passenden Bemerkungen beteiligte sich auch Nora an dem Austausch. Aber sie hatte keine eigenen Bilder zum Herzeigen. Es war auch unwahrscheinlich, dass sie jemals welche haben würde. Kein Ehemann, keine Kinder – nicht mal ein Haustier. Während die anderen Frauen über die Menschen in ihrem Leben sprachen, wurde ihr klar, dass sie einsam war. Und zwar schon sehr lange.
    Nora entschuldigte sich schnell und verschwand auf der Toilette. Dort verschloss sie die Tür hinter sich und sank auf den kleinen Stuhl mit der geraden Lehne, der in der Ecke stand. Einsam. Natürlich. Warum hatte sie das vorher nie bemerkt?
    Sie holte tief Luft. Es machte ihr nicht viel aus, dass sie keinen Ehemann hatte. Aber der Gedanke, keine Kinder zu haben, schmerzte. Irgendwie hatte sie immer angenommen, dass sie eines Tages Mutter werden würde.
    Ihre Brust wurde ihr eng, und dieses Symptom hatte nichts mit ihrer gerade überstandenen Krankheit zu tun. Traurigkeit erfüllte sie. Ein tiefer, eiskalter Schmerz, der es schwierig machte, nicht zu zittern. Sie versuchte, sich einzureden, dass es andere Möglichkeiten gäbe, Kinder zu bekommen. Dazu bräuchte sie keinen Ehemann. Sie könnte ein Kind adoptieren oder Pflegemutter werden.
    Schließlich schüttelte sie den Kopf und stand auf. „Ich habe keine Zeit für diesen Kram“, sagte sie laut. Sie hatte sich entschieden, was sie Stephen antworten würde. Ein schlichtes, höfliches „Danke, aber ich habe kein Interesse.“ Natürlich könnten sie Freunde sein. Aber sie war nicht bereit, sich auf irgendetwas anderes einzulassen.
    Noras Entschlossenheit hielt an, bis Stephen Remington um viertel nach sechs an diesem Abend ihr Geschäft betrat. Alle ihre Angestellten waren schon gegangen. Die letzte Kundin hatte gerade bezahlt und war dabei, in ihren Pulli zu schlüpfen, bevor sie sich auch auf den Nachhauseweg machte.
    Stephen rauschte herein, als ob Snip ’n Clip sein zweites Zuhause wäre. Er nickte ihrer Kundin zu und öffnete ihr die Tür wie ein echter Gentleman. Dann schenkte er Nora ein Lächeln, das geradezu umwerfend sexy war.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte er.
    „Gut.“
    Strahlend erwiderte sie sein Lächeln, während sie ihr Bestes tat, um ihr Herzflattern ebenso zu ignorieren wie die Tatsache, dass ihr die Hände plötzlich feucht wurden.
    „Du bist den ersten Tag wieder zurück“, sagte er. „Ich hoffe, du hast es nicht übertrieben.“
    „Ich? Nein. Mir geht’s gut.“
    Er lehnte sich gegen den Tresen. „Ich wollte nach dir schauen, weil ich mich daran gewöhnt habe, dich jeden Tag zu sehen.“
    Lag es nur an ihr, oder war die Temperatur im Zimmer gerade auf das Doppelte angestiegen? Und warum musste er in seiner Baumwollhose und dem hellblauen Hemd bloß so verdammt süß aussehen? Was war nur aus ihrer Entschlossenheit geworden? Hatte sie sich nicht gerade an diesem Morgen das Versprechen gegeben, dass sie nichts mit Stephen und seinem albernen Vorschlag zu tun haben wollte?
    „Ich hatte einen anstrengenden Tag“, gab sie zu, während sie darauf achtete, Stephen nicht direkt anzusehen. „Ich habe vor, heute früh Schluss zu machen. Ein leichtes Abendessen, und dann gehe ich ins Bett.“
    Er kam auf sie zu. „Nora, wir müssen reden.“ Er legte ihr die Hand auf den Arm.
    In dem Moment, als seine Finger ihre Haut berührten, wusste sie, dass sie ihm nichts abschlagen konnte. Nicht einmal, wenn ihr der gesunde Menschenverstand das befahl.
    Sie geriet in

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