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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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bin bei Graeme eingezogen.«
    Marian hatte Graeme nie kennengelernt. Und Issy wollte es auch lieber so lange wie möglich dabei belassen.
    » Oh, das ist ja toll, Liebes. Okay, pass auf dich auf. Ciao!«
    Also war es kein Wunder, dass Issy sich darauf gefreut hatte, die Frau kennenzulernen, die womöglich einmal ihre Schwiegermutter werden würde. In ihrer Vorstellung war sie eine nette, ein wenig rundliche Dame, die es allen recht machen wollte. Bestimmt hatte sie Graemes tolles dunkles Haar und leuchtende Augen, sie würden sich bestens verstehen und bald schon Rezepte austauschen. Vielleicht hätte sie ja gerne eine Tochter gehabt. Jedenfalls schlüpfte Issy aufgeregt in ihr hübschestes Sommerkleid und nahm als Gastgeschenk ihren locker-luftigen Victoria Sponge mit.
    Mrs Denton wohnte in Canary Wharf in einem makellosen, modernen Reihenhäuschen, in einer Gegend, in der alle Straßen exakt gleich aussahen. Das Haus war winzig und hatte niedrige Decken, aber allen modernen Schnickschnack– Graeme hatte es für sie ausfindig gemacht.
    » Hallo«, grüßte Issy herzlich und sah an ihr vorbei in den tadellos aufgeräumten Flur. An den Wänden hingen, abgesehen von einem Foto, das Graeme als Schuljungen zeigte, keine Bilder, und es lag auch nirgendwo Kram herum. » Ooh, jetzt wird mir klar, woher Ihr Sohn seinen Ordnungssinn hat!«
    Graemes Mutter lächelte, wirkte einen Moment lang aber fast ein wenig durcheinander.
    » Ich hab Ihnen Kuchen mitgebracht«, fuhr Issy fröhlich fort. » Hat Graeme Ihnen erzählt, dass ich Bäckerin bin?«
    Carole stand wie angewurzelt da. Sie war so aufgeregt gewesen– das war das erste Mal seit vier oder fünf Jahren, dass Graeme ein Mädchen mit nach Hause brachte. Es machte sie so stolz, dass er da draußen seinen Weg ging und sich so gut schlug– sie erzählte ihren Freundinnen gerne, dass er eine große Nummer im Immobiliengeschäft war. Ohne es wirklich auszusprechen, deutete sie dabei auch an, dass er ihr das Haus gekauft hatte. Die letzten Mädchen– na ja, die waren ganz, ganz furchtbar hübsch gewesen, besonders die mit der langen blonden Mähne. Natürlich brachte er umwerfende Frauen mit nach Hause, man musste sich ihren Sohn doch nur mal ansehen. Aber sie hatte trotzdem gewusst, dass das nichts Ernstes war. Zunächst musste Graeme an seiner Karriere arbeiten, er hatte ja gar keine Zeit, um sich jetzt schon zu binden.
    Aber in letzter Zeit konnte sie ihren Freundinnen gegenüber den Mund leider nicht mehr so voll nehmen, die redeten nämlich alle über die Hochzeiten ihrer Kinder– darüber, wie groß das Festzelt sein würde, wie viele Gäste geladen waren, wie man am besten die Geschenke arrangierte–, und das Schlimmste daran war, dass sie bei diesen Hochzeiten erscheinen, glücklich lächeln und ihren Freundinnen zu ihrem guten Geschmack gratulieren musste, selbst wenn der kalte Lachs nach nichts schmeckte und es diese lauten Diskos mit DJ gab. Und jetzt war das Unvorstellbare eingetroffen: Ausgerechnet Lilian Johnson, diese lächerliche graue Maus Lilian Johnson, hatte sie übertrumpft. Als sie Unistudentin gewesen war, hatte ihre Tochter Shelley die Nase wer weiß wie hoch getragen, inzwischen war sie jedoch nur eine einfache Sozialarbeiterin, und es wusste ja auch jeder, was für eine Sippschaft die Johnsons waren. Tja, Shelley hatte geheiratet. Das Hühnchen beim Empfang war nicht besonders gewesen, aber das war sicher in Ordnung, wenn man so etwas mochte, und Shelley hatte in Violett ganz reizend ausgesehen. Und jetzt war sie auch noch schwanger. Lilian wurde bald Großmutter– das konnte Carole einfach nicht ertragen. Also konnte sie es kaum erwarten, dass Graeme endlich in die Gänge kam.
    Sie hatte sich eins von diesen hübschen, zarten Mädchen für ihn vorgestellt– so in Richtung Gwyneth Paltrow–, eine mit Köpfchen, die aber absolut dazu bereit war, ihre Karriere aufzugeben und sich nur noch um ihren Jungen zu kümmern. Sie würde bestimmt verzweifelt wissen wollen, was Graeme denn mochte und nicht mochte, wie man seine Lieblingsgerichte kochte und was seinem Geschmack entsprach– und da würde sie natürlich weiterhelfen. Sie hatte sich ausgemalt, wie sie zusammen zu John Lewis gingen und das Mädchen schwärmte: » O Carole, du kennst ihn eben in- und auswendig!« Und dann würden sie zusammen Sachen fürs Kinderzimmer aussuchen, und das Mädchen würde erklären: » Also, Carole, ich habe keine Ahnung von Babys, du musst mir da wirklich zur

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