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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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Regierungswechsel war es noch einmal schlimmer geworden. Ihre Freundinnen, die etwas mit der Schule zu tun hatten, sprachen von herrischen und gleichgültigen Lehrern, mussten aber zähneknirschend zugeben, dass die Schulleitung ihr Bestes gab. Pearl war jedoch nicht sicher, ob ihr Bestes für Louis gut genug war. Ihr war der Kontakt zum Kindergarten zwar oft unangenehm, aber man konnte nicht leugnen, dass sich ihr Sohn dort prächtig entwickelte. Er konnte inzwischen bis zwanzig zählen, Puzzles legen, Lieder singen, die er nicht aus Werbespots kannte, und Dreirad fahren. Und sie konnte ihm gar nicht genug Bücher aus der Bibliothek mitbringen. Die Vorstellung, dass ihm seine Wissbegierde in der Schule womöglich ausgetrieben wurde, machte sie traurig. Andererseits wollte sie aber auch keinen Waschlappen großziehen, der an seinem Geburtstag mit Schickimicki-Freunden Themenpartys feierte.
    » Das wird ja auch ein richtiges Fest«, entgegnete sie schließlich. Sie konnte es gar nicht leiden, wenn Caroline recht hatte. » Warum lädst du denn nicht seine Freunde ein?«, bohrte die auf ihre arrogante Art wieder. » Einfach nur die engsten zehn oder so.«
    Pearl versuchte, sich auszumalen, wie zehn Harrys und Liddys und Alices und Arthurs auf der Schlafcouch ihrer Mutter herumturnten. Schwer vorstellbar.
    » Was ist denn los?«, erkundigte sich Issy fröhlich, als sie mit Graemes Wäsche von der Reinigung hereinkam. Es war natürlich viel sinnvoller, dass sie die abholte, selbst wenn er das Auto hatte.
    » Wir planen Louis’ Geburtstagsfeier«, behauptete Caroline gut gelaunt.
    Pearl warf ihr einen Blick zu. » Vielleicht.«
    » Na, dann frag ihn doch, ob er eine richtige Party will«, schlug ihre Kollegin vor.
    Pearl sah verzweifelt zu Issy hinüber. Der kam plötzlich eine Idee.
    » Ich denke da schon seit Längerem drüber nach«, erklärte sie. » Ihr wisst doch, wie ruhig es hier samstags immer ist? Ich hatte mir schon überlegt, das Café am Wochenende gar nicht aufzumachen, aber dann bringt mich Mrs Prescott um und Austin auch etc. Also könnten wir doch vielleicht… Cupcake-Geburtstagspartys anbieten. Natürlich vor allem für kleine Mädchen. Aber die Grundidee wäre, dass die Kinder herkommen und ihre eigenen Küchlein backen und verzieren. Wir besorgen ihnen kleine Schürzen und Schüsselchen und kriegen unser Geld über die Lokalmiete rein. Das wird bestimmt die reinste Goldgrube. Und für die Kinder wäre es auch gut, heutzutage lernt doch keiner mehr backen.«
    Issy hatte ja keine Ahnung, wie sehr sie bei diesen Worten wie ihr Großvater klang.
    » Brillant!«, rief Caroline. » Das werde ich meinen Mädels sofort erzählen und darauf bestehen, dass alle mitmachen. Und für die Erwachsenen gibt es Tee. Obwohl ich bisher«, fügte sie nachdenklich hinzu, » nicht einen einzigen von diesen Kindergeburtstagen ohne etwas Stärkeres überstanden habe. Wisst ihr, das liegt an dem ganzen Geschrei.«
    » Wir beantragen keine Alkohol-Lizenz«, entrüstete sich Pearl. » Das habe ich meinem Pfarrer versprochen.«
    » Nein, natürlich nicht«, lenkte Caroline ein, deren Miene aber trotzdem Bedauern ausdrückte.
    » Mach es doch wie Prinz Charles und bring einen Flachmann mit«, schlug Issy vor. » Wir könnten das Ganze mit Louis und seinen Freunden ausprobieren, um zu sehen, wie es läuft. Vielleicht sogar als Werbung ein paar schöne Fotos von den mehlbestäubten Knirpsen schießen, so was in der Art.«
    » Also wird das genauso wie jeder andere Arbeitstag auch, nur noch anstrengender«, seufzte Pearl.
    » O Gott, das ist doch bei allen Kindergeburtstagen so«, seufzte Caroline. » Die sind die reinste Hölle.«
    Graeme wollte sich gerne auch so zuversichtlich und selbstbewusst fühlen, wie er aussah– er betrachtete sich im Spiegel seines BMW , bevor er aus dem Auto stieg und ein Kind ignorierte, das eine Grimasse zog. Normalerweise ging er doch zu den Meetings wie ein Raubtier auf Beutezug, aggressiv und souverän, heute war er jedoch aufgeregt. Kein Zweifel, er war richtig nervös. Das wurde langsam albern. Er war doch Graeme Denton. Er gehörte nicht zu den Typen, die wegen einer Frau so ein Theater machten, das war doch noch nie vorgekommen. Aber er hatte Issy immer noch nichts von seinem Plan erzählt. Bei Kalinga Deniki wollten sie jeden Tag von seinen Fortschritten hören, drängten darauf, dass der Bauantrag eingereicht wurde und sie endlich grünes Licht bekamen. Ihnen lag bereits ein vorläufiges

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