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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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Seite stehen.« Und Graeme würde hinzufügen: » Na, Mutter, dich konnte ich ja leider nicht heiraten, also musste ich mich mit der Nächstbesten zufriedengeben.« Nicht, dass Graeme solche Sachen wirklich laut aussprach, aber sie wollte gern glauben, dass er sie wenigstens dachte.
    Das war es also, was sie sich vorgestellt hatte, als Graeme sie angerufen hatte, um eher kurz angebunden seinen Besuch mit » Issy« anzukündigen. Isabel– ein eleganter Name, recht ungewöhnlich. Nicht, dass sich Graeme je mit irgendetwas Gewöhnlichem zufriedengegeben hätte. Er hatte Geschmack, genau wiesie.
    Und dann öffnete sie die Tür, und da stand diese kleine, pummelige Dunkelhaarige mit den roten Wangen– die ja nun mindestens, hm, wie alt wohl war, 34? 35? Konnte die überhaupt noch Kinder bekommen? Was hatte Graeme sich dabei nur gedacht? Das konnte doch niemals seine Freundin sein. Schließlich hatten schon seit seiner Kindheit alle gesagt, wie toll er doch aussah. Ihr Exmann war zwar ein absolutes Schwein gewesen, aber wenigstens ein gut aussehendes Schwein, das musste man ihm lassen, und in der Hinsicht schlug Graeme ihm nach. Und er war so schneidig, mit seinem schicken Auto, den schicken Anzügen, der schicken Wohnung. Das konnte wirklich nicht sein… Vielleicht war das ja gar nicht seine Freundin. Vielleicht war sie nur… Carole klammerte sich an den letzten Strohhalm. Vielleicht war das ja jemand, der ein Visum brauchte, um im Land bleiben zu können. Oder vielleicht die Freundin eines Freundes, die gerade in London war und die er freundlicherweise in seiner Wohnung beherbergte. Aber… warum würde er sie dann mitbringen? Das ergab doch alles keinen Sinn.
    » Kuchen!«, wiederholte Issy. » Hm, ich weiß gar nicht, ob Sie Kuchen mögen.«
    Sie spürte, dass sie wieder einmal rot wurde, und das machte sie wütend und gereizt. Sie kam sich dumm und blöd vor, so als ob sie nicht das wäre, womit Carole eigentlich gerechnet hatte. Unglücklich sah sie zu Graeme auf. Der ignorierte seine alberne Mutter normalerweise, jetzt war aber selbst ihm klar, dass sie sich ziemlich unhöflich benahm. Er drückte Issy kurz die Hand.
    » Das ist Issy, meine Freundin«, betonte er, und die so Vorgestellte war ihm dafür unendlich dankbar. » Hm, Mum, können wir jetzt reinkommen?«
    » Natürlich«, sagte Carole kläglich und trat beiseite. Issy marschierte über die Schwelle und den flauschigen hellen Teppich, ohne groß darüber nachzudenken. Sie erstarrte, als sie bemerkte, dass sich Graeme hinuntergebeugt und seine Schuhe ausgezogen hatte. Natürlich.
    » Ah«, machte sie und streifte ihre Sandalen ab. Jetzt wünschte sie sich allerdings, sie wäre vorher bei der Pediküre gewesen– aber wer hatte für so etwas schon Zeit? Auch Carole warf einen kritischen Blick auf ihre Füße.
    » Soll ich den Kuchen in die Küche stellen?«, fragte Issy heiter. Die Gastgeberin bedeutete ihr mit einer Geste, doch weiterzugehen. Die Küche war makellos rein. Issy entdeckte dort drei Teller mit vorgewaschenem Salat, ein paar sorgfältig zurechtgeschnittene Schinkenhäppchen aus Weißbrot und einen Krug Limonade.
    Mit einem Seufzen stellte sie den Kuchen ab. Das konnte ein langer Nachmittag werden.
    » Arbeiten Sie eigentlich?«, erkundigte sie sich höflich, als sie um den offensichtlich eher selten genutzten runden Tisch herumsaßen. Es war ein wunderschöner Tag, und sie hatte sehnsüchtig in den perfekt gepflegten Garten hinausgeschaut, Carole hatte jedoch laut verkündet, dass sie panische Angst vor Wespen und anderen Insekten hatte und sich nie draußen aufhielt. Issys Kompliment über ihre tolle Haut hatte sie völlig ignoriert, und nun hockten sie alle mit geschlossenen Fenstern drinnen und hatten den Fernseher angestellt, damit Graeme Sport gucken konnte.
    Ihre Frage hatte Carole erstaunt, aber Issy hatte mit Graeme selten über seine Mutter gesprochen. Zu Anfang war ihre Beziehung viel zu locker für solche Fragen gewesen, und in letzter Zeit hatte sie eher das Gefühl gehabt, dass er das Thema vermied. Carole konnte nicht fassen, dass er diesem Mädchen nichts über sie erzählt hatte… oder eher gesagt dieser Frau, » Mädchen« war hier wohl nicht so ganz der passende Ausdruck. Vielleicht war das zwischen ihnen ja doch nichts Ernstes.
    » Nun, Graeme wird ja vermutlich meine Wohltätigkeitsarbeit erwähnt haben«, antwortete Carole steif. » Und natürlich nimmt auch der Rosenzüchterverein viel Zeit in Anspruch. Obwohl ich mich

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