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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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einfach nicht fassen. Ich fasse nicht, dass er dachte, ich würde hinter der ganzen Sache stecken. Er hat geglaubt, ich würde das alles ohne mit der Wimper zu zucken verschachern. Und ich dachte, er mag mich.«
    » Er mag dich ja auch«, sagte Pearl. » Und du wirst auf jeden Fall jemanden kennenlernen. Ich weiß, dass es gerade etwas mau aussieht, aber…«
    Sie sahen sich an. Dann begannen sie auf einmal, albern zu lachen. Issy kicherte hysterisch, bis ihr Tränen in den Augen standen.
    » Ja«, meinte sie, als sie endlich wieder zu Atem kam, » ja, man könnte schon sagen, dass es nicht ganz so gut aussieht.«
    » Hey, du weißt schon, was ich meine«, protestierte Pearl.
    » Wirklich, der Tag ist nicht ganz optimal gelaufen.«
    Pearl lachte immer noch. » Es gab schon bessere Zeiten.«
    » Allerdings«, schnaufte Issy. » Mein letzter Abstrich war spaßiger.«
    Louis wollte wissen, was denn so lustig war, und trippelte auf sie zu. Die Cafébesitzerin sah ihn reumütig an.
    » Mein bester Burtstag«, verkündete er stolz. » Louis’ bester Burtstag.« Dann wurde er ein wenig stiller. » Wo ist Daddy, Mummy?«
    Ben war nämlich nicht aufgetaucht. Pearls Miene blieb völlig emotionslos.
    Graemes Wohnung hatte keine Fenster zur Straße hin, also konnte Issy ohne zu klingeln nicht wissen, ob er zu Hause war oder nicht. Und sie hatte nun wirklich nicht vor, mit ihm auch nur über die Gegensprechanlage zu kommunizieren, wenn es nicht unumgänglich war. Sie schluckte und wäre am liebsten gar nicht aus dem Taxi gestiegen.
    » Alles in Ordnung, Schätzchen?«, fragte der Fahrer, und sie hätte ihm beinahe ihr Herz ausgeschüttet, riss sich dann aber doch am Riemen. Draußen hatte es sich etwas abgekühlt, noch war ihr in ihrem Strickjäckchen jedoch warm genug.
    » Ja«, antwortete sie und dachte daran, dass sie hier jetzt zum letzten Mal aussteigen würde. Graeme war bestimmt ausgegangen. Immerhin war ja Samstagabend, er war doch sicher mit seinen Kumpels unterwegs und versuchte vielleicht, jemanden in einem neuen Nachtclub aufzureißen. Er lachte vermutlich über das alles, stieß auf seinen zurückerlangten Singlestatus an und prahlte damit, wie viel Geld er mit dem neuen Deal verdienen würde. Sie schluckte. Sie war ihm ganz egal. Er hatte sich nie um sie geschert. Für ihn war es immer nur um Geld gegangen, die ganze Zeit. Er hatte sie um den kleinen Finger gew ick elt wie eine Idiotin, und sie war komplett darauf reingefallen.
    Issy war von ihrem Szenario eines Cocktails schlürfenden und Blondinen aufreißenden Graeme so überzeugt, dass sie gar nicht damit gerechnet hatte, auf ihn zu treffen, als sie den schwach beleuchteten Flur betrat.
    Tatsächlich hätte sie ihn beinahe übersehen: Im Morgenmantel hockte er in seinem falschen Le-Corbusier-Stuhl– Issy hatte nicht einmal gewusst, dass er einen Morgenmantel hatte– und starrte mit einem Glas in der Hand aus dem Fenster, hinaus in den minimalistischen Innenhof, der wie immer verwaist dalag. Er regte sich zwar, als sie hereinkam, sah aber nicht zu ihr hinüber. Issy stand einfach nur da. Ihr tat das Herz in der Brust weh, es klopfte heftig.
    » Ich bin gekommen, um meine Sachen zu holen«, erklärte sie laut. Nach dem Trubel des Tages kam ihr die Ruhe in der Wohnung wie Grabesstille vor. Graeme umklammerte sein Glas fester. Issy wurde klar, dass sie sich selbst jetzt noch ein Zeichen erhoffte… irgendeinen Hinweis auf seine Zuneigung, darauf, dass sie ihm wichtig gewesen war, ihm gefallen hatte. Dass sie für ihn mehr gewesen war als nur irgendein Mädchen aus dem Büro, das ihm gerade recht kam. Jemand, den er für seine Zwecke nutzen konnte, um seine Ziele zu erreichen.
    » Meinetwegen«, stieß Graeme hervor und schaute sie immer noch nicht an.
    Issy packte ihre Siebensachen in einen kleinen Koffer. Viel war es ja nicht. Graeme rührte in der ganzen Zeit keinen Finger. Schließlich marschierte Issy in die Küche, die dank ihrer Einkäufe mit allen nötigen Vorräten ausgestattet war. Aus 250 g Mehl, fünf Eiern, einer ganzen Flasche Sirup und einer kleinen Tüte Zuckerperlchen rührte sie einen Teig zusammen.
    Dann nahm sie das Ganze mit ins Wohnzimmer und goss Graeme die Mischung mit einer geübten Handbewegung über den Kopf.
    Irgendetwas war an ihrer Wohnung anders, auch wenn Issy es nicht genau benennen konnte. Das lag nicht nur daran, dass seit ein paar Wochen noch jemand hier lebte– Ashok war immerhin interessant, ernsthaft und wirklich

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