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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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besonderen Umstände liegen ja nun schon sechs Jahre zurück, nicht wahr, Darny? Die können leider nicht ewig als Entschuldigung dienen. Vor allem nicht, wenn du…«
    » Mit Pfeil und Bogen auf Vorschüler schießt.«
    » Ganz besonders dann nicht«, bekräftigte Austin und sah Darny, der noch angestrengter zu Boden schaute, streng an. » Hast du nichts dazu zu sagen?«, fragte er den Jungen.
    » Meine Loyalität gehört nicht Euch, Sheriff.«
    Kirsty blickte zu dem großen Lockenkopf in dem leicht zerknautschten Anzug hinüber und wünschte sich, sie beide wären jetzt ganz woanders. Oder dass zumindest der Junge nicht dabei wäre. Sie wünschte sich zusammen an einen netten Ort, zum Beispiel in eine Kneipe. Wieder einmal musste sie daran denken, dass man in diesem Job einfach keine Männer kennenlernte. An Grundschulen unterrichteten eben nur Frauen, und es war absolut tabu, sich an die Väter heranzumachen.
    Austin Tyler hingegen war ja eigentlich kein Vater…
    Wäre das dann wohl in Ordnung?
    Jeder hier an der Schule kannte die tragische Geschichte. Was Kirsty anging, so machte die Story den schlaksigen Austin, der häufig seine Hornbrille fahrig abnahm und sie dann wieder aufsetzte, nur noch attraktiver. Vor sechs Jahren hatte Austin in Leeds an seinem Doktor in Meeresbiologie gesessen, als seine Eltern und sein kleiner Bruder (das Resultat einer Silberhochzeitsfeier, das allen den Schreck ihres Lebens eingejagt hatte) mit dem Auto unterwegs gewesen waren. Die Familie war in einen schrecklichen Unfall geraten, als ein Lieferwagen auf einer vielbefahrenen Straße zu wenden versucht hatte. Der Vierjährige hatte hinten in seinem Autositz überlebt, vorne war der Wagen jedoch völlig zerstört worden.
    Trotz Verzweiflung und Gram hatte Austin augenblicklich seine Studien– für die man um die ganze Welt reisen musste, was ja nun nicht mehr möglich war– aufgegeben, war nach Hause zurückgekehrt, hatte sich wohlmeinende Verwandte und Sozialarbeiter vom Hals geschafft, eine unspektakuläre Arbeit in einer Bank angenommen und zog nun seinen kleinen Bruder so gut es ging allein auf (insgeheim dachte Kirsty, dass das manchmal besser laufen würde, wenn der Junge einen starken mütterlichen Einfluss in seinem Leben hätte…). Mit einunddreißig hatte Austin nun eine so innige Bindung zu Darny entwickelt, dass da für eine Frau kein Platz mehr war, obwohl so manche gern mit von der Partie gewesen wäre. Kirsty fragte sich, ob Darny die wohl alle vergraulte. Oder ob Austin vielleicht einfach noch nicht die Richtige gefunden hatte. Sie wünschte sich wirklich, sich auch mal mit ihm unterhalten zu können, wenn es nicht um Darny ging.
    Und trotzdem übernahm sie diese Gespräche immer persönlich, statt sie Mrs Khan zu überlassen, die dafür absolut qualifiziert war. Das war natürlich nicht unbedingt nötig, aber mehr war für sie im Moment nicht drin.
    » Würden Sie denn sagen…«, fragte Kirsty, » dass Darny zu Hause auch genug Zuwendung von einer weiblichen Bezugsperson bekommt?«
    Austin fuhr sich wieder durch die Haare. Warum vergaß er bloß immer, zum Friseur zu gehen? Männer mit längeren Haaren find ich toll, dachte Kirsty.
    » Na ja, er hat etwa neun Millionen weibliche Verwandte mit den besten Absichten«, erklärte er und biss sich auf die Lippe, als er daran dachte, mit welcher Verachtung Darny alle Besucher bei ihnen zu Hause strafte (wo es, wie er zugeben musste, nicht immer besonders ordentlich aussah. Sie hatten zwar eine Putzfrau, die weigerte sich jedoch, hinter ihnen herzuräumen, was eigentlich nötig gewesen wäre, um mal vernünftig sauber zu machen). » Eine dauerhafte weibliche Präsenz allerdings nicht.«
    Kirsty zog die Augenbrauen hoch. Das war kokett gemeint, Austin verstand die Geste jedoch als Kritik. Er war daran gewöhnt, wegen Darny unter ständiger Beobachtung zu stehen, und war in dieser Hinsicht sehr empfindlich. Darny war kein Engel, aber Austin gab sein Bestes, und er war sicher, dass es dem Jungen woanders viel schlechter ergangen wäre.
    » Darny und ich, wir kommen schon klar«, beteuerte er. Obwohl der Junge immer noch auf den Fußboden starrte, griff er nach Austins Hand und drückte sie fest.
    » Ich wollte ja auch gar nicht… Mr Tyler, Austin. Ich möchte nur unterstreichen, dass wir an dieser Schule keine Gewalt dulden. Das geht einfach nicht.«
    » Umzug und Schulwechsel sind das Letzte, was wir jetzt brauchen«, versicherte Austin. » Wir sind doch hier

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