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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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dieser Zeit einen scharfen Blick dafür entwickelt, was an einem Objekt noch alles getan werden musste, jedoch auch die Fähigkeit, dies stets in einem positiven Licht darzustellen. Aber als Des ihr das riesige Schlüsselbund reichte, sie die Schlüssel nach und nach in die drei Schlösser steckte, um die Tür zu öffnen, und dann vorsichtig knarzenden Schrittes ins Innere trat, da wurde ihr klar, dass es eine Sache war, Kunden Änderungsvorschläge mit auf den Weg zu geben, jedoch eine ganz andere, so etwas selbst zu planen. Auf der Theke lag eine dicke Staubschicht, und die Fenster starrten vor Dreck. Die Vormieter mochten zwar von spirituellem Yoga-Frieden erfüllt gewesen sein, ihre Haushaltsführung war jedoch weniger harmonisch gewesen. Sie hatten Regale zurückgelassen, die Issy für das Café überhaupt nicht gebrauchen konnte, andere Dinge, die nützlicher gewesen wären– wie ein Spülstein im Erdgeschoss oder Steckdosen–, fehlten hingegen.
    Issy spürte, wie ihr Herz schneller schlug. War das jetzt völlig verrückt? Der Kamin war toll, wunderschön, aber sie würde keine Tische und Stühle davorstellen können, wenn er brannte. Andererseits war sie hundertpozentig sicher, dass der Brandschutzbeauftragte ihr sowieso untersagen würde, darin überhaupt Feuer zu machen. Und diese Leute sollte man besser nicht reizen, das hatte dieser Bankmensch ihr unmissverständlich klargemacht. Das war wohl ungefähr genauso schlimm, als würde man mit einem Beamten der amerikanischen Einwanderungsbehörde seine Scherze treiben.
    » Da ist ja noch einiges zu tun«, bemerkte Des munter. Er hoffte, den Termin so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, bevor seine Schwiegermutter Jamie ihre unbequemen Wahrheiten einzuflüstern begann. » Aber ich bin überzeugt, dass alles gut gehen wird.«
    » Wirklich?«, fragte Issy und machte tausend Aufnahmen mit der Digitalkamera. Was vorher so einfach vor ihrem inneren Auge entstanden war– hübsche grüne Wände, blitzende Fensterscheiben, durch die die Sonne hineinfiel, zauberhafte Törtchen, die auf Etageren verführerisch zur Schau gestellt wurden–, konnte sie sich in diesem staubigen, schäbigen Raum nicht mehr so einfach vorstellen.
    » Und dann ist da natürlich noch der Keller«, bemerkte Des.
    Den Keller hatte Issy auf dem Grundriss gesehen, sie war aber noch nicht unten gewesen. Das hatte sie jedoch keinem verraten. Sie wollte nicht zugeben, dass sie ein Lokal übernommen hatte, ohne vorher jeden einzelnen Winkel in Augenschein zu nehmen. Dafür hätte sie nur missbilligende Blicke geerntet.
    Zögernd folgte sie Desmond die enge, ausgetretene Treppe hinunter, die von einer nackten Glühbirne beleuchtet wurde. Auf halbem Wege gab es eine Toilette und dann das, was sie sich erhofft hatte– unten breitete sich ein riesiger, gut belüfteter Raum vor ihr aus, in dem es für den großen Bäckereiofen, den sie brauchen würde, genug Platz gab. Es gab Standrohre für mögliche Installationen und eine passende Ecke für einen Schreibtisch, an dem sie den Papierkram erledigen konnte. Durch ein winziges Fenster, das nach hinten hinausging, blickte man zum Keller des Nachbargebäudes hinüber. Viel Licht gab es nicht, aber es musste eben reichen. Außerdem würde es durch den Ofen im Raum warm genug sein, um so den Laden zu beheizen. Mit einem perfekten, auf die Minute exakten Hochtemperaturofen, so einem, von dem ihr Großvater immer noch träumte.
    » Ist das nicht fantastisch?«, rief sie aus und drehte sich mit leuchtenden Augen zu Des um.
    Der kniff die Augen zusammen. Für ihn sah das einfach nur aus wie ein schmuddeliger Keller– aber was wusste er schon.
    » Ja«, bekräftigte er. » Ich habe hier noch ein paar Unterlagen, die Sie unterzeichnen müssen… Ich wette, Sie haben Ihre Unterschrift in letzter Zeit unter so einige Papiere gesetzt!«
    » O ja«, seufzte Issy, die von der Bank unglaublich viele Formulare mit nach Hause gebracht hatte und jetzt auf ihren Gewerbeschein wartete. Das Lokal hatte bereits eine Zulassung als Café, das Problem dabei war nur, dass sie nun die Besitzerin sein würde. Aber Austin hatte gesagt, dass er sich die entsprechenden Papiere gerne einmal ansehen würde, wenn die Bank ihren Antrag genehmigte.
    Als sie wieder nach oben stolperten, leuchtete die Vorderfront des Gebäudes im warmen Abendlicht. Wabernde Strahlen fielen durch das verschmierte Fensterglas und all den Staub und ließen den Kamin erglühen. Ja, es war schmutzig,

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